Assassin’s Creed Origins – im Test (PS4 / Xbox One)

38
15864
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:,
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

Mit welchem großen Game der letzten zwölf Monate muss sich Assassin’s Creed Origins messen? Mit ­Zelda natürlich! Ernsthaft? Klar! Wie Breath of the Wild bietet Ubisofts nachgereichtes Assa­ssinen-Präludium eine riesige offene Spielwelt mit Pferde-Taxi und Schnellreise-Option, mit Bergen und Seen, rauhen Canyons und endlosen Küsten, mit vielen feindlich gesinnten Wachposten und einer Tierwelt, die frei herumspaziert, aber vor Eurem Bogen Reißaus nimmt. Außerdem eint beide Blockbuster-Games: ein simples, aber durchdachtes Kampfsystem mit Aufschaltfunktion (das Euch meist gegen zwei bis fünf Feinde antreten lässt), eine Vielzahl an Nebenmissionen, spannende Sammel-Aufgaben, Dutzende unterschiedliche Waffen (vom Säbel bis zum Speer, von der Keule bis zum Bogen), kleine und große Rätsel sowie Kammern voller Schatztruhen. Das sind doch einige Gemeinsamkeiten, oder? Beide Titel haben denselben Tester übrigens famos unterhalten – warum Zelda dennoch in einer höheren Spielspaß-Liga spielt, lest Ihr im Meinungskasten.

Assassin’s Creed Origins steckt Euch in die Rolle des sympathischen Rauhbeins Bayek, seines Zeichens Medjai (was in etwa einem Polizisten entspricht), der sich aufopfernd für das Wohl der vielerorts leidenden ägyptischen Bevölkerung einsetzt. Überall im Land wird das Volk von den Schergen des Marionettenherrschers Ptolemäus XIII. unterdrückt, mancherorts führen die Römer (wir schreiben bereits das Jahr 49 v. Chr.) ein hartes Regiment. Außerdem gibt es wilde Tiere, die Bauern zu schaffen machen, Banditen, die ehrliche Kaufleute überfallen, listige Frauen, die Männer in die Ehe locken wollen, dümmliche Grabräuber, die sich um einen Schatz streiten, oder verzogene Aristokraten-Gören, die von Bayek zum Orient-Shopping begleitet werden möchten. Kurzum: Es gibt unendlich viel zu tun.

Manche der Mini-Geschichten sind traurig bis dramatisch oder auch mal holprig präsentiert, viele aber sind tatsächlich lustig – wie die von dem berühmten Ex-Wagenlenker, der seine Gäule mehr schätzt als seinen Sprössling. Oder die von dem Händler, dem Ihr sein ”gestohlenes” Ross zurückbringt und der sich dann mit ”Oh, das Pferd ist ja besser als meines” als Lügenbold enttarnt.

Ist Bayek nicht mit Banditenmeucheln, In-Kasernen-Schleichen (funktioniert sehr gut und ähnlich wie in Horizon: Zero Dawn) oder Flussschifffahrten beschäftigt, lasst Ihr ihn Hobby-Archäologen und Tempel-Kletterer spielen – gäbe es dafür einen besseren Ort als die geschichtsträchtige Region am Nil? Weil ACO in der Spätphase des alten Ägypten spielt, ist grandios viel zum Untersuchen vorhanden: Ihr kraxelt die berühmten ­Pyramiden von Gizeh hoch (Weltwunder Nr. 1) und treibt Euch in den Grabkammern darin herum, Ihr löst die kleinen Papyrusrätsel von Hathor-Tempel und Sobek-Heiligtum, Ihr staunt Bauklötze ob der prunkvoll geschmückten ­Prachtstraßen von Memphis und seht den erhabenen Pharos von Alexandria (Weltwunder Nr. 2). Und dann gibt es freilich Bayeks persönliche Vendetta-Geschichte, Pflichterfüllung im Dienste von Kleopatra (die die Pläne ihres Gatten Ptolemäus durchkreuzen will) und liebestolle Treffen mit seiner kühnen Gattin Aya. Auch eine Jetztzeit-Ebene mit Animus-Apparat und Abstergo musste mal wieder sein – aber keine Sorge, die hält sich im Hintergrund…

Wie Super Mario Odyssey ­(komischer Vergleich) bietet ACO ein sehr reibungsloses Spielerlebnis: Wer von den Säbeln der Phylakes (eine Spezial­einheit, die Jagd auf Bayek macht) oder den Krallen eines Löwen zerpflückt wird, taucht nur Sekunden später an Ort und Stelle wieder auf; wer im Sandsturm verloren geht, beamt sich per Knopfdruck an einen der freigeschalteten beziehungsweise (in AC-Sprache) synchronisierten Fernreisepunkte. Wie in Horizon: Zero Dawn (besserer Vergleich) habt Ihr die riesige Spielwelt dank jederzeit einblendbarer Karte optimal im Blick, aktiviert (Neben-)Missionen im Menü, lasst Euch vom Questmarker hinführen und freut Euch über Erfahrungspunkte für den Level­aufstieg. Wo Aloy aber kämpfen, kämpfen und noch mehr kämpfen musste, ist Bayek vielseitiger: Er wird belohnt fürs bloße Erkunden, für Botendienste und fürs Rätsellösen, für Rennfahrten und Tauchgänge – und natürlich für blutige Schwertkämpfe. Blutig deshalb, weil Euer Medjai schon nach wenigen Hieben blutbesudelt dasteht.

Das Hauen und Stechen ist sauber gemacht: Ihr schlitzt mit Klingen, schwingt Keulen und piekst mit Speeren, blockt und stoßt Feinde zurück, lasst Pfeile regnen (auf Wunsch mit Auto-Aufschaltung). Ist Euch ein Gegner in puncto Stufe überlegen (wird stets angezeigt), müsst Ihr höllisch aufpassen und gut ausweichen – das Dauerkontern alter ”AC”-Episoden ist passé. Praktisch ist nicht nur die Angabe, ab welchem Level eine Mission geeignet ist, sondern auch die Anzeige der Schwierigkeit der Regionen: Selbst nach 20 oder 30 Spielstunden gibt es noch Gegenden, wo ein einziger Leoparden-Prankenhieb oder Legionärs-Schwertstreich ­Bayeks Lebensleiste komplett leert!

Zurück
Nächste
neuste älteste
Likewyse
I, MANIAC
Likewyse

nachdem ich von AC Odyssey begeistert war ( wohlgemerkt auf dem pc mit ner 2080 ti als grafikmotor ) hab ich mir origins nochmal für den rechner geholt – der unterschied optisch zur konsolenfassung ist phänomenal. alle fehler die ich damals beschrieben habe sind praktisch auf einem hochleistungs pc nicht existent. so konnte ich das spiel nochmal genießen, 60 frames in 4k ultra machen nen gewaltigen unterschied zu den schlecht optimierten konsolenfassungen. es steckt beim 2. hinsehen doch sehr viel liebe im detail, umfangmäßig ist das spiel ein monster, und das statement “ich bin bayek von siwa” hat beinahe soviel kultpotenzial wie “ich bin optimus prime”. Rückwirkend kann ich den wohlwollenden test absolut unterstreichen – wohlgemerkt für die pc version. mit der one x fassung bin ich damals nicht glücklich gewesen, da hätte ubisoft vielleicht eher einen modus mit vollen details, höherer bildrate und dafür geringerer auflösung anbieten sollen. die reihe und auch der publisher haben mich als begeisterten spieler auf jeden fall zurückgewonnen.

Likewyse
I, MANIAC
Likewyse

Also — dies ist dann definitiv das letzte Ubisoft Spiel was ich gekauft habe. Aufgrund eures tests habe ich mir gedacht – hmm, Grafik 10 von 10, muss super aussehen… In der Realität sieht es selbst auf X Box One X wie folgt aus: 1.) Texturen laden irgendwann nach – in der Entfernung sieht alles vom Detailgrad eher wie PS2 maximal PS3 Grafik aus. Ich hatte kurz vorher den DLC von Horizon Zero Dawn drin ( der auch 10 von 10 bei Euch gekriegt hat ) – und da sieht der Unterschied wie ein Generationssprung aus. Von Framerate Problemen ganz zu schweigen. Auch Bodentexturen, Felsen und Effekte wirken wie aus der letzten Generation – einzig die Hauptfigur und das Wasser wirken wie aus nem modernen Spiel. Nachdem ich vorher die Enhanced Version von Gears 4 und Forza 7 in der X One X drin hatte sowie das auf Hochglanz polierte Wolfenstein 2 wirkt Assassins Creed Origins wie ein Relikt vergangener Tage. Hinsichtlich der Charaktere, Story und Gameplay würde ich ein Geht so geben. kein vergleich mit Genre Größen.

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Fand die Grafik absolut genial (auf der PS4 Pro), aber seit dem Patch 1.04 sieht der Hintergrund richtig hässlich aus. Das Problem betrifft angeblich alle Plattformen, außer den PC.

Damit ihr euch ein Bild machen könnt:
http://www.usgamer.net/articles/assassins-creed-origins-players-report-graphical-downgrades-after-recent-patch

Muss auch noch neidlos anerkennen, dass 60 fps bei dem Spiel echt was ausmachen, dadurch dass das Kampfsystem jetzt flotter und dynamischer ist. Aber es fühlt sich auch mit 30 fps flüssig an.

D00M82
Moderator
D00M82

Ich selber habe keine Vergleichsbilder, nein. Aber danach kannst du ja mal suchen. Die X soll auch ganz brauchbare Verbesserungen auf FullHD liefern.

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Ich mag bunte Grafik. ? Cartoons mag ich auch. ? Aber die Grafik von Horizon fand ich eigentlich überhaupt nicht cartoonartig. Eher einfach nur unglaublich fett für ein OW-Spiel. Das wird vermutlich erst Anthem toppen können.

Die Pro kann also sehr wohl auch richtig fette Grafik darstellen. Die Games müssen halt nur vernüftig dafür entwickelt werden. Es war auch schon immer so, dass exklusive Games besser aussahen, als Games für mehrere Konsolen.
Würde ein Kracher-Spiel exklusiv für die X kommen (und auch nicht durch die normale One ausgebremst werden), dann würden wir uns vermutlich alle verwundert die Augen reiben. MS hat erst kürzlich mitgeteilt, dass sie wieder verstärkt Studios One-exklusive Games entwickeln lassen wollen. Warum jetzt erst? Das heißt ja mind. noch 2 Jahre warten. So etwas hätte schon vor Bekanntmachung der X erfolgen müssen. So können sie momentan nur mit den etwas hübscheren Thirds-Fassungen aufwarten, die in erster Linie in 4k optisch gewinnen. In Full HD mag auch ein optischer Vorteil vorhanden sein, nur fällt der bisher weniger ins Gewicht. Sie haben eine Menge Trümpfe in der Hand und nutzen sie aber nicht. Gut für Sony.

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

@Bort
Dafür ist es mit Sicherheit nicht so übertrieben bunt wie Horizon 😉
Findest du nicht das es dadurch etwas catoon artig wirkt?
Ich finde das ja wie bereits erwähnt nicht so toll..ich hoffe hellblade kommt etwas später nochmal auf Disc

Maverick
I, MANIAC
Maverick

Amüsant wie oft jetzt kommt „sieht auf der oneX“ um welten besser aus ^^

Saldek
I, MANIAC
Saldek

Sorry Matthias aber den Vergleich mit BotW gewinnt Origins locker. Die Welt ist fesselnder und die Story “besser”, da Zelda faktisch keine Story hat. Keine Story, keine Dungeons, keine Herausforderungen, keine nennenswerten Siedlungen oder gar Städte. Das ganze Spiel basiert auf Items, Items, Items, kombiniert mit Top-Steuerung und offener Welt. Aber am Ende ist’s Loot bis zum Umkippen. Selbst die paar Physikspielereien in der offenen Welt waren banal, mir ist gerade nichts in Erinnerung geblieben. Cool war nur diese Inselquest im Süden.

Origins setzt da mAn in jeder Kategorie eins drauf, auch wenn ich dir zustimme dass der Story-Einstieg misslungen ist. Die Origins-Wertung finde ich okay, eher damals die Zelda-Wertung war deutlich zu hoch.

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Soll grafisch aber wohl nicht an Horizon Zero Dawn rankommen…
?
@D00M: Hast du vielleicht auch ein paar Links mit Vergleichsbildern zwischen Pro und X in 1080p? Der 4k-Kram ist mir dank fehlendem Ausgabegerät wurscht.

D00M82
Moderator
D00M82
ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Zumal es nicht nur Pilzgegner gibt.

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Pilze vermehren sich über Sporen u zumeist ungeschlechtlich.
Selbst wenn sie Beine hätten wäre ein Tritt zwischen selbige nicht gerade Zielführend oder real.

PS-
selbst eine miese Story schützt heutzutage nicht vor 97er Wertungen.
Zudem ist das Storyniveau vieler Spiele auf Augenhöhe
mit den meisten Hollywoodfilmen-
nicht das man im Storytelling grossartig qualitativ zugelegt hat.Die anderen sind einem Niveaumässig nur entgegengekommen.

Gast

@Doom82:
Witzig, dass Du jetzt Witcher3 als Vergleich heranziehst. Nicht falsch verstehen, das wäre prinzipiell mein erster Kandidat dafür gewesen.
Und nein, er hat nicht die nette Stimme aus dem Apple iIrgendwas gesucht. 😉

Das AC und Witcher erzählerisch in zwei unterschiedlichen Ligen spielen, da sind wir uns doch einig oder? Ich gehe einfach mal davon aus, weil über die Kreisklasse ist AC seit langem nicht mehr hinaus gekommen.
Mir geht es auch nicht um simple eher unrealistische Spielelemente, wie das Verstecken in einer Gruppe und dass niemand den bis an die Zähne bewaffeneten Kuttenträger erkennt, der eben noch 200 Leute auf dem Marktplatz abgeschlachtet hat. In der Vergangenheit konnte man z.B. Lager und Gebiete einnehmen. Das gibts bei AC:O schlicht nicht mehr.
Genauso wenig hat das, was man tut in der Region signifikanten oder irgendeinen Einfluss. Man meuchelt eines der Mitglieder, die im Normallfall dort das sagen haben, aber es bleibt alles beim Alten. Um beim Witcher-Vergleich zu bleiben, dass wäre so, als hatte sich ein gewisser jemand erst erhängt (Spoiler?) und dann rennt er wieder in der Gegend herum.
Auch kommen je nach Entscheidung Figuren zum Einsatz oder nicht, z.B. bei der Schlacht um eine nicht näher genannte Burg (Spoiler?). Oder Leute unterhalten sich über Dinge, die man getan hat.

Gestern habe ich erst eine Quest gehabt, bei der man heilige Tiere retten sollte, vor diesen bösen gotteslästerlichen Frevlern. Das Spiel hat aber auch gemeint, ich kann die Viecher außerhalb der Quest – vor den Augen der Umstehenden – trotzdem kommentarlos umbringen.

Es geht also nicht darum Dinge wie Gameplayelemente grundsätzlich in Frage zu stellen, z.B. das Erobern von Militärlagern, sondern wie diese Elemente umgesetzt und eingebunden wurden.
Und fasst man die Hauptgeschichte bis zu dem Punkt, wo ich jetzt bin zusammen, dann ist da nur verdammt wenig Substanz:
Sohn stribt. Vater jagd >Mörder< und entdeckt Organisation dahinter. Mutter arbeitet für … und schickt ihren Ehemann auf Rachetour.

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

@d00m82 Hinweis zu deinem verlinkten Artikel: MS selber hat die Pro mit der One S auf eine Stufe gestellt, um die Überlegenheit der X noch zu verdeutlichen. Nicht die Medien.
Obwohl der Schreiberling in einigen Punkten sicherlich nicht Unrecht hat, sehe ich es allerdings nicht ganz so dramatisch. Die M!Games wird uns schon alle ordentlich aufklären. ?

D00M82
Moderator
D00M82

Was soll denn da bei einem Pilz sein?

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Das Mario seinen Gegnern auf den Kopf springt ist unrealistisch – warum nicht z.b. zwischen die Beine treten.

D00M82
Moderator
D00M82

Ich finde das Story-Telling jetzt generell nicht unbedingt schlechter als sonst. Klar, Teil 2 war schon ein sehr positives Beispiel. Aber auch die Punkte mit Immersion etc und wenn man Stützpünkte räumt. Wo soll soll man eine logische Grenze ziehen? Ein weiß-gekleideter Assassine bringt in einer Stadt diverse 100 Leute um und fällt nie auf? Wachen sehen einen nicht mehr, wenn man sich auf eine Bank neben zwei Passanten setzt? Wenn man so ansetzt, dann sind die meisten Spiele absoluter Quark, weil solche Dinge immer für gewisse Gameplaymechaniken geopfert werden. Wenn Geralt hauptsächlich Siri finden will und nebenher 200 Stunden Sidequests für jeden Hans-Wurst erfüllt, dann ist das auch total unrealistisch. Alles andere als ein Speedrun bei Witcher 3 wäre demnach total sinnfrei. Von daher muss man sich halt in gewisserweise auf solche “Unlogiken” einfach einlassen.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Ist halt schade, wenn man die guten Sachen weglässt oder sich nicht darauf besinnt und nur um der Veränderung Willen was anders macht.
Meine Erwartung ist ein Spiel, dass sich flüssig steuert und dabei gut anfühlt. Das ist schon mal die halbe Miete. Und das könnte durchaus der Fall sein.
Andererseits will ich aber auch von der Geschichte abgeholt werden und da kann ich den Einwurf von Nightrain nachvollziehen. Find ich eben auch gefühlt einen zunehmenden Trend bei Fortsetzungsreihen, dass man das Storytelling zu Gunsten anderer Sachen vernachlässigt. Weniger wäre sicher mehr. Ich finde Teil 2 von daher immer noch einen der besten Teile.
Aber bis ich mal dazu komm, den Teil zu spielen, ist das vermutlich sowieso schon wieder Retro und man legt andere Massstäbe an.
Vielleicht noch ein paar Games anschaffen und dann 2-3Jahre durchhartzern, anders wird der Stapel der Schande auch nicht mehr kleiner. Oo

Gast

@T3qUiLLa:
Doch, ging schon vorher. In Syndicate auf jeden Fall. Dachte in Unity auch schon?

@Doom82:
Das Fan-sein treibt doch immer skurile Blüten. Nicht nur was Konsolen angeht. Wahrscheinlich weil sich die Leute irgendwo zugehörig fühlen und daher meinen für diese “Seite” eintreten zu müssen.
Bis zu einem gewissen Grad ist das auch ok – menschlich eben. Aber gerade wenn man in der Masse unterwegs ist, läßt man sich auch gerne mitreißen und Zustimmung führt zur Bestätigung und die Exessschraube dreht sich immer fester.
Oder: Die Intelligenz einer Anzahl von Leuten sinkt in Wechselwirkung mit dem Anstieg ihrer Zahl.

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

@d00m82
Man könnte […] mir jetzt natürlich sehr platt “Fanboy” vorwerfen.

Fanboy! 😉 (man beachte von wem das nun kommt 😀 )

D00M82
Moderator
D00M82

Generell ist die Stimmung im Netz etwas vergiftet und es wird übermäßig viel gemeckert. Dann entwickeln sich dazu noch Trends, die eine komische Eigendynamik entwickeln. Hersteller A macht etwas, alle schreien auf. Hersteller B macht quasi das selbe, niemanden interessierts.
Auf einer Windowsseite gab es dort einen guten Artikel zum Thema Xbox One und PS4 und medialer Wahrnehmung zu beiden Konsolen. Genau eigentlich das, was ich seit 3-4 Jahren auch immer predige. Zweierlei Maß und so.
Man könnte denen und mir jetzt natürlich sehr platt “Fanboy” vorwerfen. Aber so ein bisschen ist schon eigentlich was dran:
https://windowsarea.de/2017/11/xbox-one-x-gegen-ps4-pro-es-wird-mit-zweierlei-mass-gemessen/

moshschocker
I, MANIAC
moshschocker

@D00M82:
Geht mir genau so. Etablierte Marken schnell abzuhaten ist heute Gang und Gebe und gehört wohl zum “guten Ton” der Gamer. Ich finde das furchtbar und habe auch den Eindruck, dass das neue AC ein super cooles Spiel mit fantastischer Welt geworden ist. Klar, es ist kein BotW, aber das muss es ja auch garnicht. Zelda ist Platz 1 und danach gibts noch weitere tolle Spiele mit Open World. 😉

T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

ist denn niemand beim testen aufgefallen das sich der charakter endlich auf knopfdruck ducken kann? oder gabs das scho bei syndiacate? (einziger teil den ich ausgelassen hab) ich finde gerade in einem schleichspiel (!!!) es ungemein wichtig selber bestimmen zu dürfen wann ich mich ducke und nicht das es von der umgebung (busch) mir aufgezwungen wird.
mir macht es furchtbar viel spaß durch ägypten zu laufen und es zu erkunden. man ist weniger in menüs unterwegs als in anderen AC teilen und daher ist ein schönerer spiefluss gegeben. es musste sich noch gedulden, hab mario nun (fast komplett durch) daher darf nun weitergemeuchelt werden.

Socke1970
I, MANIAC
Socke1970

Endlich mal wieder ein richtig gutes AC. Sieht super aus und spielt sich sauber.

Gast

Hmm … eine für mich nicht nachvollziehbare Wertung. Gut 10% zu viel. Auch der Test kommt mir etwas flach daher. Btw. wieso ist Seite 2 Seite 3, fehlt da was?

Grafisch und von der obenflächlichen Spielwelt her toll. Erzählerisch aber sehr schwach und man spürt irgendwie auch keinerlei Auswirkungen, wenn man etwas getan oder den Boss in einem Gebiet beseitigt hat.
Es werden Figuren aufgefahren, die wir scheinbar kennen sollen und die uns, d.h. der Spielfigur, nahestehen sollen, aber es wird nicht mal erklärt warum. Und selbst wenn eine Figur eingeführt wird, dann nur kurz. Beispiel, ohne heftigen Spoiler: Wir lernen jemanden kennen. Machen eine Mission mit dieser Person bzw. bekommen eine Zwischensequenz mit ihr präsentiert. Dann wird diese Figur ermordet. Wir sollen jetzt bewegt sein und die Motivation des Protagonisten verstehen. Ja, das tun wir mit Sicherheit, aber wir sind nicht wirklich bewegt. Jedenfalls nicht so, als hätte man z.B. alle Nebenquests in dieser Region darum aufgebaut und wir hätten tatsächlich Zeit mit dieser Figur und z.B. Ihrer Familie verbringen können.
Was uns zum nächsten Punkt bringt:

Die Spielwelt wäre um 50% verkleinert und auf markante Gebiete fokussiert deutlich wertiger gewesen. Wie an anderer Stelle schon geschrieben, es könnte auch “Ghost Recon: Wildlands Assassins” heißen.
Nebenmissionen fühlen sich zu 99% generisch an, es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit: “Gehe hin und töte!”. Vorbei die Zeiten, in denen man noch zusätzliche Missionsparameter erfüllen konnte – was sich gerade bei einem XP-System anbieten würde -, die z.B. beinhalten niemanden zu töten oder nicht entdeckt zu werden.
Und wieso das X-te Militärlager räumen, wenn es denn überhaupt keine Auswirkung hat. Spätestens nach dem nächsten Spielstart sind alle generischen Soldaten eh wieder dort.
Was gibt es aber sonst noch zu tun? Jagen? Braucht man nur, bis man alles auf Maximum geupdated hat. Fragezeichen auf der Karte aufdecken und “Gegend glotzen”, mein bevorzugter Zeitvertreib. Das Wagenrennen ist nett, aber nicht meins und auf Arenakämpfe hab ich keinen Bock. Eher lahme Gruften, die massic gegen die aus ACII abstinken.
Wieso also nicht auch ein paar andere Zeitvertreibe? Ein Ägyptisches Brettspiel o.ä.? Dafür hätte man die gammeligen Seekämpfe rauschmeißen können.

Und schon sind wir beim nächsten – für mich wirklich großen – Aufreger: dem Kampfsystem. Selten etwas so Unintuitives und Hampeliges gespielt. Selbst nach über 40 Stunden Spielzeit habe ich auf den Nahkampf keine Lust. Gut, vermeide ihn eben, denkt man sich. Doch das Spiel ZWINGT mich immer wieder in den Nahk(r)ampf.
Die Waffenauswahl ist nett, wieso es aber z.B. vier Bögentypen muss, statt einfach die Feuermodi wählbar zu machen, erschließt sich mir nicht. Genauso wieso nicht ansatzweise eine Art Flugbahn beim Raubtierbogen implementiert wurde – ach ja, wohl weil dann die ganze “Feil im Flug steuern”-Mechanik für den Popo wäre … was sie ohnehin schon ist.

Dann wäre noch das Klettern. Das eigentliche Markenzeichen der Reihe. Leider verkommt es von Spiel zu Spiel zum ungeliebten Stiefkind. Syndicate hat ja sogar fast versucht es mittels Batman-Seilkanone zu eliminieren.
Ägypten ist dafür einfach das falsche Szenario – oder zumindest diese offene Wüstenwelt, weil viel zu Klettern gibt es nicht wirklich. Dafür hätte man – ich habs ja schon erwähnt – die Gebiete fokussierter ausrichten müssen, z.B. mehr Zeit und passende Aufgaben, in einem ggf. noch größeren Alexandria.
Dazu kommt auch noch, das Bayek sich eher ungelenkt beim Klettern steuern läßt und sich ab und zu strikt weigert meinen Eingaben Folge zu leisten. Denn was ich nicht verstehe und was für mich nicht ersichtlich ist: Mal ist man Spiderman und kann eine scheinbar glatte Wand ohne erkennbare Ansatzpunkte hochwetzen und dann weigert sich Bayek eine offensichtlich strukturierte Wand, an der ich meinen eigenen dicken Hintern hochhiefen könnte, zu erklimmen.

Auch unverständlich: Die Vertonung ist eine der Schlechtesten der gesamten Spielserie. Selbst die englische wirkt teilweise extrem unpassend. Wer die Untertitel übersetzt hat, sollte auch besser den Job wechseln.
Ich habe kurz zuvor erst noch einmal AC:Black Flag gespielt. Da waren bekannte deutsche Stimmen dabei, die lebendig und überzeugend waren. Was lief hier schief? Alles Geld in die Spielwelt und keines für die Synchro?

Wofür es wohl auch kein Geld gab, waren Fachleute, die Infotexte zu den Bauwerken, denen wir im Spiel begegnen. Ja, es soll ja dieser Museeumsmodus kommen, aber im Basisspiel erfährt man quasi gar nichts zu seiner Umgebung.

Ok, ich mecker hier schreinbar nur rum und habe aber trotzdem 40 Stunden gespielt und habe nicht vor aufzuhören. Versteht mich nicht falsch. AC:O ist kein schlechtes Spiel. Man kann damit Spaß durchaus eine Menge Spaß haben – und den habe ich teilweise auch. Nur sollte man nicht die Augen vor den so unglaublich offensichtlichen Fehlern verschließen. Das K(r)ampfsystem klammer ich hier mal aus, da es wohl Leute gibt, die damit klar kommen – ich nicht, ich finds zum Kotzen.

Da ist mein Fazit, nach über 40 Spielstunden, aber der noch nicht abgeschlossenen Hauptkampagne und meine Wertung, die sich egal was noch kommt sicher nicht signifikant ändern wird: 75%

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Da kriege ich wieder Lust ein Assassin´s Creed zu spielen.

D00M82
Moderator
D00M82

Ich finde es bisher (16 Std) auch mehr als brauchbar.
Was mich tierisch aufregt, sind die Internet-Proleten auf FB und co. die sich Videos ansehen und mit dünnen Argumenten behaupten, es habe sich ja nichts geändert, da die Klettermechanik noch die Selbe sei. Selber gespielt haben die es natürlich nicht.

xHellhoundx
I, MANIAC
xHellhoundx

Huch! Schön das ihr es doch noch einrichten konntet 😉 Nachdem das Test Tagebuch überraschend schnell endete.

Ich höre von den meisten nur mimimi ubisoft mimimi…
Also meiner Meinung nach ist es das beste AC nach AC II
Die Welt ist unglaublich lebendig. Das Setting unverbraucht und das Kampfsystem klasse.
(Juhuuu Fernkampf, und es funktioniert!)

8BitLegend
I, MANIAC
8BitLegend

Ich glaube ja, dass das Spiel im Kern gut ist. Das Gameplay sieht prima aus, die Grafik ist toll und das Setting ansprechend. Ich bin einfach nur allergisch gegen alles was nach drübergelegtem Ubi-Bullshit aussieht. Ob das nun die Helix Points (aka Mikrotransaktionen) sind, die handzahme, auf Familienunterhaltung getrimmte Synchronisierung oder die etwas trivial daherkommenden Story-Elemente, denen es immer etwas an Dramatik und Tiefe vergleichbarer Titel fehlt.

Fairerweise muss man einräumen, dass sich Ubisoft bei diesem Titel scheinbar wirklich zurückgehalten hat. Verhältnismäßig wohlgemerkt. Ich denke, dass die 89% gerechtfertigt sind, wenn man sich von der Branche und diesem Publisher nicht bereits so verarscht gefühlt hat, dass der Bullshit-O-Meter bei der kleinsten Kleinigkeit anschlägt. Ich kann solche Spiele leider nicht mehr offenherzig anfassen. Da wurde zuviel Vertrauen verspielt.