FIFA 18 – im Test (PS4 / Xbox One)

222 Millionen Euro für Neymar, 105 Millionen Euro für Dembélé, 84,7 Millionen Euro für Lukaku: Der Fußballer-Transfermarkt spielte diesen Sommer verrückt. Auch Alex Hunter, Held des ­Storymodus ”The Journey”, wird im neuen Teil von EAs traditionsreicher Fußballsimulation in den Strudel aus Agenten, Handgeldern und Ausstiegsklauseln ­hineingerissen. Wir wollen Euch nicht zu viel verraten, aber Ihr reist mit ­Hunter um die Welt, lernt Legenden wie Rio ­Ferdinand und Thierry Henry kennen und strebt nach internationalem Ruhm. Die Story­sequenzen sind weniger hölzern als im Vorgänger und einige Entscheidungen haben diesmal spürbare Auswirkungen auf das Geschehen. Außerdem verpasst Ihr Alex neue Frisuren und ­Tattoos und stattet ihn mit Marken­klamotten aus. Wer den Bengel schon zum FA-Cup-Gewinn in FIFA 17 führte, spielt auf Wunsch mit seinem aufgelevelten Charakter weiter.

Doch was zählt, ist auf dem Platz. Und da gibt sich FIFA 18 kaum eine Blöße. Eure Mitspieler sind aktiver als noch vor einem Jahr, meist bietet sich einer im siche­ren Rückraum an, während ein, zwei Kollegen Laufwege zum Angriff suchen. Pässe verlangen etwas mehr Gefühl und in der ­Defensive ist ein Auge für freie Räume ­sowie startende Stürmer wichtiger als nur robustes ­Zweikampfverhalten. Bei den ­Steuerungsmöglichkeiten der Abwehrspieler, mit ­denen Ihr Gegner zustellt, am ­Trikot zupft, Euch vor den Ball drängt, ­drängelt, ­stochert und grätscht, steigen PES-­Spielern ­sehnsüchtig ­Tränen in die Augen. Geblieben sind leider das leicht schwammige Spiel­gefühl und die diskussionswürdige ­Ballphysik: Das Spielgerät fühlt sich wie ­immer zu schwer und träge an.

Im beliebten ”FUT”-Modus freuen sich Solisten über die ­neuen ”Squad Battles”, bei denen Ihr gegen Teams der Community antretet. In der Karriere verhandelt Ihr Transfers nun auf Wunsch von Angesicht zu Angesicht mit dem Trainer und dem Manager des Wunschspielers.

Bei der Grafik merkt man, dass die Entwickler nun ein Jahr mehr Zeit mit der Frostbite-­Engine zur Verfügung hatten. Dank natürlicher Lichtstimmung sehen die Matches fantastisch aus, die ­Spieler der populären Teams wurden hervorragend getroffen, bei unbekannteren Mannschaften lauern aber wieder die üblichen Zombies. Der Kommentar von Frank Buschmann und Wolf Fuss ist seinem PES-Pendant überlegen, leistet sich aber überraschend viele Falschaussagen.

Die Online-Performance konnten wir bislang noch nicht unter realen Bedingungen austesten, auch die Switch-Version stand uns noch nicht zur Verfügung.