IMG International Tour Tennis – im Klassik-Test (MD)

Der Tennis-Zirkus ist auch nicht mehr das, was er mal war. Boris Becker ist im Umgang mit Windeln erfolgreicher als beim Hantieren mit dem Filzball und Charisma-Bolzen Michael Stich gehört schon wegen der Tribünen-Aufführung seiner nervtötenden Gattin Jessica geächtet. Angesichts der langweiligen Milchbubis an den Spitzen der Weltranglisten freut man sich über die ungewöhnliche Wahl von Spieler-Promis bei EAs lange erwarteter Tennis-Simulation. 32 Persönlichkeiten stehen paratl, die überwiegend zur alten Garde gehören.

Ihr habt die Wahl: Einzelne Trainingsspiele, Turniere oder eine ganze “Tour” mit Weltrangliste und Geldprämien-Kollekte – dank Batterie wird alles brav gespeichert. Das gilt auch für die “User Records”, bei denen die langfristigen Erfolgsdaten von bis zu acht verschiedenen Joypad-Sportlern archiviert werden. Spielt im Einzel oder Doppel; über einen, drei oder fünf Gewinnsätze; auf Rasen, Sand, Kunststoff oder einem besonders schnellen Hallenbelag. Bei der Darstellung des Spielgeschehens wurde nichts grundlegend Neues erfunden. Ihr seht den Platz von schräg oben; die Proportionen sind so gewählt, daß der sichtbare Ausschnitt je nach Ballflugbahn ein wenig hin und her scrollt. Jeder Feuerknopf ist doppelt belegt: Je nachdem, ob Ihr einen Button nur kurz antippt oder länger gedrückt haltet, wird eine andere Technik ausgeführt. Das Drücken des Steuerkreuzes während des Schlages beeinflußt die Ballrichtung.

Nach jedem Ballwechsel ruft Ihr mit “Start” ein kleines Menü auf. Hier kann man sich die letzten Sekunden des Matches nochmals ansehen, das Score-Board studieren oder – innovativ! – den Meckermodus bemühen. Nach knappen Entscheidungen dürft Ihr Euer Männchen zum Schiedsrichter stapfen lassen, wo es sich gestenreich beschwert.