James Bond 007: Blood Stone – im Test (360)

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James Bond macht aufgrund von Geldnöten der Filmfirma eine Leinwandpause und erlebt sein nächstes Abenteuer exklusiv als Videospiel. Anders als der für Wii erschienene Markenkollege GoldenEye 007 (Test auf Seite 48) setzt Entwickler Bizarre Creations für seinen PS3- und Xbox-360-Agenten nicht auf das Ego-Shooter-Konzept. Stattdessen seid Ihr mit 007 in Third-Person-Abschnitten unterwegs oder schnappt Euch das Lenkrad bei rasanten Fahrmissionen, die etwa ein Drittel der 17 Levels ausmachen.

Die ballerlastigen Zu-FuߖEinsätze bedienen sich bei Vorbildern wie Splinter Cell Conviction oder Batman: Arkham Asylum: Sam Fisher steuert Nahkampfattacken bei, durch die Ihr ’Fokus’-Angriffe gewinnt. Aktiviert Ihr diese per Tastendruck, wird der anvisierte Feind garantiert mit einem Treffer niedergestreckt. Vom Fledermaus-Detektiv könnte Bonds Smartphone stammen, das die Umgebung mit einem digitalen Filter überzieht, der jederzeit den Weg zum nächsten Checkpoint und die Position aller Gegner anzeigt. Wenig überraschend könnt Ihr an allen möglichen Objekten in Deckung gehen und von dort aus Feinde anpeilen, was die in der Regel nicht weiter stört: Die Schurken sind in ”Blood Stone“ taktisch nicht sonderlich versiert und stehen deshalb gerne unbeteiligt herum oder reagieren wenig intelligent auf Eure Angriffe. Auch grafisch sind die Zu-Fuß-Abschnitte nüchtern in Szene gesetzt, nur vereinzelt fallen etwa am Schauplatz Monaco mehr grafische Details ins Auge. Bond und Chefin M überzeugen mit ihren Originalstimmen, die Mimik ihrer Polygon-Ebenbilder fiel dagegen etwas steif aus.

Am dynamischsten sind die Fahrsequenzen, in denen Ihr mit Sportflitzer oder Schnellboot meist einem fliehenden Bösewicht auf den Fersen bleiben müsst. Hier kracht und scheppert es laufend, schicke Wetter- und Wassereffekte und ein hohes Tempo machen Eindruck – angesichts Bizarres Project Gotham Racing-Erfahrung kein Wunder. Dafür hält sich der spielerische Tiefgang in engen Grenzen, da alle Ereignisse vorbestimmt sind und Ihr durch Auswendiglernen der Route am besten vorankommt. Letztlich entpuppt sich Blood Stone als Action-Happen für Hobby-Agenten ohne große Ansprüche, der nicht zuletzt wegen der kurzen Spielzeit keinen bleibenden Eindruck hinterlässt – daran ändern auch die (wenig originellen) Online-Schießereien nichts. us

+ eigenständige Story
+ Originalsprecher
+ dynamische Fahrsequenzen…

– …die aber hauptsächlich auf Auswendiglernen setzen
– Grafik nicht sonderlich spektakulär
– Gegner in den Zu-Fuß-Sequenzen ziemlich doof

Ulrich Steppberger meint: Wäre ”Blood Stone” ein Film, fiele die Beurteilung leicht: besser als ”Ein Quantum Trost” (kein großes Kunststück), aber keine Konkurrenz für ”Casino Royale”. Virtuell gibt das Agenten-Abenteuer trotz passender Zutaten – Ballereien, Boliden, Bond-Girl – eine uneinheitliche Figur ab. Die Grafik schwankt zwischen mittelmäßig und ansehnlich, wobei Letzteres vor allem auf die Fahrsequenzen zutrifft. Während diese im Gegenzug spielerisch schlicht ausfallen, halten die Zu-Fuß-Abschnitte prinzipiell eine gute Mischung aus Ballern und Schleichen parat. Durch die doofen Gegner und wenig komplexen Umgebungen fehlt es dem Geschehen jedoch an Tiefgang, auch der Umfang ist mit sechs bis acht Stunden gering. Solange wurde ich aber gut unterhalten – als gespieltes Popcorn-Kino macht Bond folglich einen ordentlichen Job.

Kurzweilige Agentenaction mit Baller- und Fahrabschnitten, die technisch und spielerisch Standardkost bietet.

Singleplayer73
Multiplayer
Grafik
Sound
TERROR 78
I, MANIAC
TERROR 78

Dem comment is wenig hinzuzufügen…’mal besserer und ‘mal schlechterer Durchschnitt mit einer selten dämlichen KI…aber die Grafik in den Fahrabschnitten is durchaus genehm.P.S. hab es jetzt auf ’em Schwierigkeitsgrad 007 durch und verkauf es dann, denn der Multiplayer is so was von 08/15, dass damit in der heutigen Zeit keiner mehr hinter’m Ofen vorgelockt wird…