ANNO: Mutationem – im Test (PS5)

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Nach dem Cyber-Karnikel-Metroidvania F.I.S.T. ist ANNO: ­Mutationem das zweite Spiel aus Sonys ”China Hero Project”-Initiative, mit der dort ansässige Entwickler gefördert werden. Ihr übernehmt die Rolle von Ann ­Flores, die ihren vermissten Bruder aufspüren will. Anfangs erkundet Ihr dabei noch recht gemütlich nach Adventure-Manier eine Welt, die mit einem ungewöhnlichen Stilmix aufwartet: Während die Umgebungen weitgehend aus Polygonen konstruiert wurden, sind sämtliche Charak­tere flache und grobpixelige, aber ansehnlich animierte 2D-Sprites, wie man sie zu Ende der 16-Bit- und Anfang der 32-Ära erwarten würde. So eigenwillig sich das liest, so gelungen fügt sich das in der Praxis tatsächlich zusammen, was auch am gewählten Szenario liegt: Die Entwickler berufen sich auf Inspirationsquellen wie ­”Blade Runner”, ”Ghost in the Shell”, aber auch Dead Cells und NieR – nicht genannt wird zwar Cyberpunk 2077, aber auch dessen Einfluss ist bereits im Titelbild erkennbar.

In den Erkundungspassagen bewegt Ihr Euch relativ frei durch die Umgebungen, Ihr plaudert mit Passanten und Auftraggebern, kauft in Shops ein und geht Hinweisen nach. Je weiter Ihr ­vorankommt, desto häufiger wechselt das Geschehen in ­typische Metroid­vania-Abschnitte: Hier lauft Ihr nur noch nach links und rechts, könnt dafür aber auch hüpfen, klettern und natürlich kämpfen. Allerlei kleine und regelmäßig auch größere Brocken stellen sich Eurer Suche nach dem Bruder in den Weg und wollen niedergestreckt werden. Mit einem ordentlichen Waffenarsenal und Rollenspiel-Einflüssen von Skilltrees bis Statusverbesserungen gehen die Gefechte meist flott von der Hand und verlangen auch ein bisschen taktisches Vorgehen – mit wildem Draufhauen tut Ihr Euch keinen Gefallen.
So entfaltet sich ein ansprechendes Action-Adventure, das von einem stimmigen Soundtrack mit Synthwave-Einfluss begleitet wird und dem man ein paar holprige Übersetzungen leicht nachsehen kann. Nicht ganz so erfolgreich verhält es sich dagegen mit der Story: Die fängt recht schnörkellos und durchaus interessant an, solange der Action-Anteil noch überschaubar bleibt. Doch sobald dieser steigt, findet Ihr Euch auch mal in gestreckten Passagen mit nicht ganz so ansehnlicher ­Kulisse wieder und es werden reichlich irrelevante oder kaum erklärte Story-Stränge draufgepackt, die man am leichtesten einfach ignoriert.

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