Dead or Alive: Paradise – im Test (PSP)

Wenn dieses PSP-Spiel das Paradies ist, kann die Hölle auch nicht so schlimm sein: “Dead or Alive: Paradise” ist eine Umsetzung von “Dead or Alive Xtreme 2” (Test siehe hier) von der Xbox 360, die ein paar Sachen hinzu fügt, aber noch mehr weg lässt. So gesellt sich zu den gewohnt überproportionierten Standard-Mädels die Casinodame Rio dazu, die mit ihren roten Plastikhaaren und Tina-mäßiger Oberweite noch etwas mehr wie eine Anime-Sexpuppe aussieht. Dabei dürft Ihr die nicht mal von Beginn an spielen, sondern müsst sie erst frei schalten, sofern Ihr die obskuren Bedingungen dafür erfüllt (oder überhaupt erst heraus findet). Selbiges gilt für verschiedene Minispiel-Tätigkeiten wie das Po-Duell oder der primitive Strandlauf, die erst nach vielen Stunden anwählbar werden. Das dürften aber nur ganz hartnäckige Voyeure erleben, denn die von Beginn an verfügbaren Tätigkeiten nerven schnell: Das Volleyball krant auch auf der PSP an einer dämlichen Kameraperspektive und dem hektischen Ablauf, der sinnvolle Ballwechsel zur Rarität macht. Das Kissenhüpfen am Pool ist okay, aber schnell ausgelutscht, wie auch die Glücksspiele im Casino – Rio posiert nun am Black-Jack-Tisch und sieht ganz nett aus, hat aber immer nur die gleichen drei Kommentare auf Lager.

Ein Schwerpunkt von “Paradise” ist erneut das Knüpfen von Bezeihungen zwischen den Mädels, indem man ihnen Geschenke macht. Wie gehabt mutiert das schnell zur zeitaufwändigen Raterei, weil kaum Hinweise auf Vorlieben und Abneigungen gegeben werden, obwohl jetzt sogar ein “Mädel-Ratgeber” aufrufbar ist. So bringt Ihr Eure gekauften knappen Bikinis frustfrei nur an Eurem Busenwunder zur Geltung und bewundert sie währended ihrer ‘Venus Clip’ – ca. 30-sekündige Animationen, in denen die lachhafte Helium-Titten-Physik jeglichen Hauch von Erotik mit Extrem-Wackelpudding-Schwingungen erschlägt.

War schon die Xbox-360-Vorlage kein Bringer mehr, fällt “Paradise” noch schwächer aus: Die Grafik ist selbst für Handheld-Verhältnisse gerade mal leicht überdurchschnittlich, insbesondere die Hintergründe misfallen mit grobpixeligen Texturen. Das Jetski-Rennen und die Wasserrutsche von “Xtreme 2” fehlen gleich komplett, sonst wäre ja beinahe so etwas wie Abwechslung gegeben. So ist “Dead or Alive: Paradise” eigentlich nur etwas für Sammler, die unbedingt alle “DOA”-Spiele im Schrank stehen haben müssen.

+ gut gebaute Mädels mit ganz wenigen Textilien an
+ Grundidee der Mischung aus Sport und Dating-Sim ist reizvoll…

– ..funktioniert in der Form aber kaum
– Volleyball-Matches hektisch und übersichtlich
– andere Minispiele nur kurzfristig bis gar nicht interessant
– Spanner-Videos langweilen schnell
– dämliche Freischaltbedingungen

Ulrich meint: Das haben Tina, Kasumi &amp Co nicht verdient: Das vermeintliche ”Paradise” entpuppt sich als gedanken- und lieblos hingerotzte Schrumpfkur der Xbox-360-Vorlage. Jetski-Fahrt und Wasserrutsche fehlen, dafür blieben sämtliche nervigen Macken erhalten: Die Volleyball-Matches langweilen im Handumdrehen, Beziehungsknüpfereien arten zum planlosen Gerate aus und die Spanner-Videoschnipsel wirken auf dem PSP-Display pixelig und reizarm. Schade drum, denn die Grundidee war ja durchaus interessant.

Abgespeckte Umsetzung des tumben Xbox-360-Strandausflugs mit schwächerer Optik – selbst einsame Zocker winken ab.

Singleplayer		35
Multiplayer
Grafik
Sound