Der Herr der Ringe: Die Abenteuer von Aragorn – im Test (Wii)

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Im ersten Spiel zur frisch von EA übernommenen ”Herr der Ringe“-Filmlizenz versetzt Euch Warner Bros. Interactive in den kindgerecht simplifizierten Körper des Waldläufers Aragorn. Eingebettet in eine Rahmenhandlung, die nach dem Ende von Buch und Filmtrilogie angesiedelt wurde, erlebt Ihr den Ringkrieg aus der Perspektive des späteren Königs von Mittelerde. Als Hauptlevel fungiert dabei eine Festvorbereitung in Hobbingen, bei der Ihr als Sohn von Sam und Rosie mit Spielzeugwaffen jene Angriffstechniken übt, die später in den als Erzählung gestalteten Storykapiteln gebraucht werden: Schwerthiebe und Bogenschüsse per Remote bzw. Move-Controller, Blocken per Schultertaste und später sogar Reiten.
Gedacht als Action-Adventure für die ganze Familie, präsentiert sich Mittelerde in einer cartoonesken Pastellgrafik, die auch für Wii-Verhältnisse simpel wirkt und nicht recht zum üppigen Design der zitierten Filmvorlage passen will. Spielmechanisch sind Aragorns Abenteuer ein passables, aber glanzloses Action-Adventure. Unterbrochen von Prügeleien mit Orks, Wargen und Spinnen, folgt Ihr der Wegmarkierung zum nächsten Quest-Ziel, sucht Wildnisspuren zu Nebenaufgaben oder sammelt Gefährten-Abzeichen, welche die Attribute von Aragorn und seinen Mitstreitern verbessern. Umgebungen wie Bree, die Totensümpfe oder Hulsten bieten Raum für Erkundungen und zeigen sich von einer atmosphärisch ansprechenden Seite. Storymissionen wie die Suche nach Athelas-Kraut für den verwundeten Frodo oder rasante Reitergefechte überraschen dabei mit seltenem Spielwitz.
Auf Wunsch können ein Kumpel oder der Papa als Gandalf ins Spiel einsteigen. Kommt es zu Bossduellen, müsst Ihr Schlagkombinationen gemäß der eingeblendeten Richtungssymbole ausführen, um Trolle, den Wächter im See oder einen Balrog zu eliminieren. Die Schwertkämpfe klappen gut, horizontale und vertikale Hiebe sowie Stechangriffe werden meist erkannt.

+ fast jederzeit aktivierbarer Koop-Modus
+ teilweise Originalsprecher
+ Schwertsteuerung meist präzise

– simple Grafik
– zu schwer für Gelegenheitsspieler, zu leicht für Action-Adventure-Fans

Max Wildgruber meint: Trotz familientauglichen Anstrichs weiß ich nicht, wem ich Die Abenteuer von Aragorn eigentlich empfehlen soll. Für ein Casual Game ist es fast zu anspruchsvoll, Bosskämpfe und Eskortmissionen mit Zeitlimit überfordern Kinder und Gelegenheitsspieler. Action-Adventure-Profis vergleichen die insgesamt zu generische Spielwelt dagegen mit Hyrule und weinen. Lediglich die nette Rahmenhandlung, die fast durchgängig verfügbare Koop-Option und einige Originalsprecher (Aragorn) gefallen mir.

Kindgerechtes Action-Adventure mit Bewegungssteuerung und ”Herr der Ringe”-Flair, aber ohne Esprit und Sorgfalt.

Singleplayer62
Multiplayer
Grafik
Sound
Beeberman
I, MANIAC
Beeberman

@ShijiTao seh ich auch so…ich kann zwar das Setting nicht mehr sehen, da alle von Herr der Ringe klauen ABER nur bei Herr der Ringe würde ich nochmal ein Auge zu drücken…und ein Lord of the old Republic wäre schon fett 😉

Gast

Es ist einfach unglaublich, wie fährlassig die Entwickler seit Jahren mit dieser Marke umgehen. Mittelerde ist das mit umfangreichste und detaillierteste aller Fantasyuniversen. Was könnte man daraus für ein episches Rollenspiel machen. Man sollte die Lizenz Bioware geben und die würden daraus einen echten Meilenstein zaubern.

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

Herr der Ringe war eine Hammer Filmtrilogie. Leider werden nur wenige der Spiele den Filmen und Büchern gerecht. Die letzten drei waren Reinfälle. Da wunderts mich doch, dass immer noch Leute versuchen, die Lizenz zu melken.