Echo – im Test (PS4)

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Stylish-cineastisch fängt Echo an: Nach hundertjährigem Stasis-Schlaf auf einem Raumschiff öffnet Protagonistin En die Augen, ihr Gesicht taucht aus gleißendem Licht auf. Sie ist schön, kühl, hat aristokratische Züge. Euer Aufwachen wird begleitet von rätselhaften Dialogen mit London, der Schiffs-KI.

Leicht benommen wankt Ihr durch die weitläufigen Korridore des Raumschiffs. Schon hier zeigt sich ein Charakteristikum von Echo: Egal, für welche Richtung Ihr Euch entscheidet und selbst wenn Ihr mehrere Korridore links liegen lasst – Euer Weg führt immer zum Ziel. So wandert Ihr durch das Schiff und anschließend die verwinkelte Mega-Architektur auf einem Planeten, bis Ihr zu einer Schleuse gelangt, die Euch in das Innere führt. Welch ein anachronistischer Anblick! Ein Palast mit marmornen Fußböden, opulentem Mobiliar und klassizistischer Ornamentik, auf Hochglanz poliert und in HD auf Euren TV gerendert. So spaziert Ihr bereits seit einer Stunde, werdet von der hübschen Grafik und interessanten Gesprächen zwischen En und London unterhalten, die Euch peu à peu die Situation verständlich machen. Doch spielerisch ist bisher nichts passiert – Echo lässt sich Zeit. Als Ihr schon glaubt, nur einen Walking Simulator zu spielen, beginnt es: Der Palast ist offensichtlich mehr, als er scheint. Zunächst tauchen seltsame schwarze Brocken auf, die sich dann entwickeln… zu menschlichen Gestalten, bis Ihr Euch selbst darin erkennt. ­Diese ”Echos” von Euch sind jedoch nicht freundlich gesinnt und greifen an – zunächst tollpatschig, dann immer geschickter.

Der Palast wird nämlich in unregelmäßigen Intervallen ”zurückgesetzt”. Dies funktioniert so: Während die Räume in hellem Schein erstrahlen, rennt Ihr durch Hallen, öffnet Türen, flankt über Balustraden oder schießt mit Eurer (nicht sehr effektiven) Waffe auf die Echos. Währenddessen werden Eure Taten ”aufgenommen”. Dann gehen kurz die Lichter aus: Jetzt seid Ihr hilfloser, da Ihr weniger seht – doch Ihr könnt tun, was Ihr wollt, der Palast ­registriert es nicht. Warum das wichtig ist, erfahrt Ihr, wenn der Palast neu startet und die Lichter angehen: In der folgenden Phase bis zum nächsten Reset können die Echos alles das, was Ihr zuvor getan habt. Soll heißen: Sie rennen, öffnen Türen, springen oder schießen. Daher seid Ihr gut beraten, im Lichte möglichst wenig Dinge zu tun, welche die Echos danach gegen Euch verwenden könnten. Eure Doppelgänger sind aber nicht nur potenziell zu allem imstande, was auch Ihr vermögt – sie sind auch so keine zu vernachlässigenden Gegner: Erwischen sie Euch einmal, könnt Ihr sie durch Buttonhämmern abschütteln, beim zweiten Streich innerhalb kurzer Zeit ist es aus. Echo ist nicht leicht: Ihr müsst nicht nur geschickt an den Doppelgängern vorbeischleichen, sondern Eure Fähigkeiten klug einsetzen beziehungsweise weglassen, um Euch einen Vorteil zu verschaffen.

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Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Wenn man die letzten Sätze des Meinungskasten liest, klingt das irgendwie nicht nach 81% Spielspass. ?

Danijel78
I, MANIAC
Danijel78

Die Frage ist aber ob der König die Rochade durchführt, wenn er mitkriegt dass der Orient-Express nur ein Regional-Zug ist (vergleichbar mit potemkinschen Dörfern). Und diese Frage stellt sich durchaus bei seinen ausgeprägten aristokratischen Zügen.

Cato
I, MANIAC
Cato

Hö, ich verstehe nur Bahnhof.

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Es gibt noch eine weitere plausible Erklärung:Zb eine intellektuelle Metapher oder so:

Im Schach gibt es den König und die Dame,die gehören zur Aristokratie-
und die machen auch ständig Züge(daher auch die Marktführer in der Lokomotivenherstellung)
Und wenn eine Rochade ansteht,dann ist das nur ein halber Zug,da der Turm auch nur ein Vasall des Königs ist :
(Vergleichbar mit potemkischen Dörfern),wo die Fassade gen Bahnhof gerichtet ist.

Cato
I, MANIAC
Cato

Hihi, an sowas habe ich auch gedacht.

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

@cato
So etwas wie der Orient-Express.
Sachen für die sich der Pöbel keine Tickets leisten kann 🙂

Tokyo_shinjuu
I, MANIAC
Tokyo_shinjuu

Stil und Setting gefallen mir. Werd ich mir auch mal bei Zeiten geben.

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

Ist auf jeden Fall auf meiner Wishlist. Wenn’s mal passt wird es gekauft, trotz diverser Macken.

Cato
I, MANIAC
Cato

Was sind denn “aristokratische Züge”?
Liest sich aber ansonsten sehr reizvoll, ich glaube, ich werde es mal ausprobieren.