Green Day: Rock Band – im Test (Wii)

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Die Rock Band-Entwickler Harmonix machen mit ihren bandspezifischen Ablegern keine halben Sachen: Nach den legendären Beatles im letzten Jahr kommt diesmal eine Gruppe der Gegenwart dran, die flottere Töne anschlägt – Green Day ist seit über 15 Jahren das Sinnbild für kommerziell erfolgreichen Punkrock. Das Trio Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool wird genauso liebevoll in Szene gesetzt wie die britischen Pilzköpfe. Green Day: Rock Band setzt Euch 47 Songs der Namensgeber vor, anders als bei Guitar Hero bleiben andere Interpreten außen vor. Das Debüt-Album ”Dookie“ sowie das sensationell erfolgreiche Comeback ”American Idiot“ sind komplett vertreten, dazu gesellen sich alle weiteren relevanten Songs sowie der Großteil der aktuellen ”21st Century Breakdown“-Scheibe. Letztere kann mit bereits erhältlichen Download-Titeln komplettiert werden, die dann auch mit mehrstimmigem Gesang funktionieren – genau wie bei Beatles: Rock Band dürfen bei einigen Titeln wieder bis zu drei Musikanten ins Mikro röhren. Außerdem erfreulich: Alle Songs lassen sich auf die Festplatte exportieren und sind somit in früheren ”Rock Band“-Teilen nutzbar.

Die Karriere ist etwas flexibler inszeniert als bei den Beatles: Ihr wählt von Beginn an zwischen den drei Auftrittsorten und schaltet dort nach und nach die jeweiligen Songs frei. Damit qualifiziert Ihr Euch für Herausforderungen, in denen z.B. eine Mindestsumme an Sternen erzielt werden muss, um Extras freizuschalten. Neben einer Wagenladung Fotos, die jedoch mangels dazugehöriger Textanekdoten nicht sonderlich spannend sind, erwarten Euch Videoschnipsel von frühen Interviews, Konzertauftritten und Outtakes. Spielerisch hält sich die Abwechslung bei Green Day in überschaubaren Grenzen: Vor allem die frühen Gitarrenparts fallen recht gleichförmig aus – bei Punkmusik wenig überraschend. Erst die neueren Songs warten mit experimentelleren Abschnitten auf, die mehr Pfiff reinbringen und auch Könner ordentlich fordern.

+ bewährtes Spielprinzip funktioniert gut wie immer
+ schicke Inszenierung
+ wieder mit Harmonie-Gesang
+ Songs können in andere Rock Band-Teile exportiert werden (PS3/360)
+ es fehlen keine wichtigen Hits der Band

– Karriere-Struktur ziemlich einfallslos
– nur drei Auftrittsorte
– freispielbare Fotos ohne Anekdoten dazu ziemlich fade

Die Songliste von Green Day: Rock Band:

Dookie (1994):
Burnout
Having a Blast
Chump
Longview
Welcome to Paradise
Pulling Teeth
Basket Case
She
Sassafrass Roots
When I Come Around
Coming Clean
Emenius Sleepus
In the End
F.O.D.

Insomniac (1995):

Brain Stew
Jaded
Geek Stink Breath

Nimrod (1997):
Hitchin’ a Ride
Good Riddance (Time of Your Life)
Nice Guys Finish First

Warning (2000):
Minority
Warning

American Idiot (2004):
American Idiot
Jesus of Suburbia
Holiday
Boulevard of Broken Dreams
Are We the Waiting
St. Jimmy
Give Me Novacaine
She’s a Rebel
Extraordinary Girl
Letterbomb
Wake Me Up When September Ends
Homecoming
Whatsername

21st Century Breakdown (2009):
Song of the Century
21st Century Breakdown
Before the Lobotomy
Last Night on Earth
Peacemaker
Murder City
¿Viva La Gloria? (Little Girl)
Restless Heart Syndrome
Horseshoes and Handgrenades
The Static Age
American Eulogy
See the Light

Ulrich Steppberger: Gegenüber dem Beatles-Vorgänger spielt ”Green Day” für mich die zweite Geige: Bei nur drei Bühnen vermisse ich optische Abwechslung, die Struktur des Karriere-Modus ist fade und das Freischalten der Boni teilweise unnötig aufwändig. Schade auch, dass bei den Fotos keine Anekdoten zu finden sind. Ein Lob gibt es dafür, dass tatsächlich alle relevanten Songs der Band auf der Disc gelandet sind und somit drin steckt, was drauf steht. Für Green Day-Anhänger ist das eine tolle Sache, allerdings gibt es im Gegenzug keine interessanten ’Gastmusiker’ zu entdecken.

Oliver Schultes: Green Day: Rock Band bedeutet für Plastikgitarristen großteils Powerchords bei flottem Tempo zocken: Anspruchsvoll ist das nicht, aber wunderbar eingängig für die Party, bei der auch mal das ein oder andere Bier durch die Kehle rauscht. Auf Dauer fehlt mir jedoch die Abwechslung – Van-Halen-Songs zum Beispiel sind da verspielter, ganz zu schweigen von einer Liedersammlung wie Rock Band 2 oder Guitar Hero 5. Bei Schlagzeug, Bass und Gesang gilt das analog. Beinharte Green-Day-Fans stört das natürlich nicht – die werden allerdings ob der mageren Extras meckern.

Gelungenes Musikspiel, das für Fans der Band ein Traum ist, allen anderen aber zu wenig Abwechslung bietet.

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