Kentucky Route Zero – im Test (PS4)

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Nur ein paar Antiquitäten zur Route Zero bringen, haben sie gesagt. Das wird schon nicht so lange dauern, haben sie gesagt. Dass wir mit dem kunstvollen Point’n’Click-Adventure Kentucky Route Zero die vielleicht seltsamste Reise des Spielejahres verbringen würden, das hat uns keiner gesagt. Ihr übernehmt zu Anfang die Rolle von Conway, der im Bundesstaat Kentucky eine Lieferung Antiquitäten zum Dogwood Drive bringen soll. Leider kennt Ihr den Weg dorthin nicht und seid daher auf Hilfe angewiesen. Auf Eurer Tour lernt Ihr viele Menschen kennen – von denen manche zu Reise­gefährten werden –, die Euch mal mehr, mal weniger unterstützen. Dabei schlüpft Ihr häufiger in die Rolle dieser Personen und erlebt Episoden aus deren Leben.

Zum Kennenlernen gehören Gespräche, und die gibt es in Kentucky Route Zero zuhauf, leider meist unvertont. Der Kniff an den Gesprächen ist, dass Eure gewählte Antwort automatisch zur Spiel gewordenen Realität wird. Es gibt daher auch kein richtig oder falsch wie in anderen Genre-Vertretern. Öfter führt Ihr sogar gewissermaßen Gespräche mit Euch selbst, da Ihr das Antworten mehrerer Gesprächspartner übernehmt. Das ist wunderbar experimentell, aber zu oft verliert sich das Spiel in solchen Momenten, wodurch das eigentliche Ziel – falls es mal eines gibt – sehr in den Hintergrund gerät. Die genretypischen Rätsel werden Euch selten länger aufhalten. Meist reicht es herumzulaufen, bis ein Icon erscheint, das von Euch angeklickt werden will, um mit dem jeweiligen Objekt zu interagieren.

In den fünf Akten bekommt Ihr meist grobe Richtungsanweisungen, die Euch den Weg über eine Landkarte zu neuen Schauplätzen beschreiben. Auf dem Straßennetz könnt Ihr frei umherfahren und kleine Ereignisse entdecken, die Euch mehr über die Spielwelt verraten. Besonders gelungen ist den Entwicklern der Soundtrack: Rätselhafte Synthi-Klänge und Banjo-Musik durchbrechen die oft stillen Momente des Spiels und treffen gelungen die David-Lynch-artige Stimmung, die sich durch das gesamte Abenteuer zieht. Leider fehlt es oft an einer klareren Spielführung, was dazu führt, dass Ihr mitunter planlos herumirrt, um nach ­Aktionspunkten Ausschau zu halten, die Euch das Weiterkommen ermöglichen.

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