Mimana Iyar Chronicle – im Test (PSP)

Sollte zum Ende dieses Jahres der große Preis für das einfallsloseste Japan-RPG der letzten zwölf Monate verliehen werden, dann ist Mimana Iyar Chronicle meine Stimme sicher, stellt doch der Zungenbrecher-Name noch den interessantesten Aspekt dieser auf UMD gebannten Ödnis dar.

Der Held ist ein dämlicher Unsympath, seine Begleiterinnen bestehen aus eindimensionalen Klischees – die Story um Söldner Crais und seinen Partyharem ist ebenso abgedroschen wie vorhersehbar. Crais macht die obligatorische Wandlung vom coolen Kotzbrocken zum mitfühlenden Weltenretter durch, seine kulleräugigen Begleiterinnen bedienen so ziemlich jeden klischee-behafteten Anime-Fetisch. Damit könnte man leben, wäre das Spiel interessant. Aber auch hier sieht es düster aus: Die Fantasy-Welt ist so austauschbar wie die ausladenden, aber langweiligen Dungeons und das unspektakuläre Kampfsystem. Ihr verhaut mit kärglich animierten Dreiercombos die wenig originellen Monster in Echtzeit, während Eure KI-Helferinnen oft einfach nur blöd in der Gegend herumstehen. Unnötig zu erwähnen, dass Mimana Iyar Chronicle auch auf die allseits beliebten Zufallskämpfe setzt.

Wenigstens die Grafik ist bunt und sauber, mehr als das Gütesiegel ’zweckmäßig’ können wir aber nicht vergeben die englische Sprachausgabe und die Musik gehen sogar in Ordnung. Prinzipiell haben wir nichts gegen ein klassisch inszeniertes J-RPG einzuwenden, dieses banale Exemplar könnt Ihr Euch trotzdem sparen.

+ bunte und saubere Grafik
+ englische Sprachausgabe und Musik sind in Ordnung

– unsymphatischer Held
– klischeebeladene Truppe
– unspektakuläres Kampfsystem
– austauschbare Fantasy-Welt

Die Figuren nerven, das Spielsystem langweilt – “Mimana Iyar Chronicle“ geht glatt als abschreckendes RPG-Beispiel durch.

Singleplayer		35
Multiplayer
Grafik
Sound