R.U.S.E. – im Test (360)

Die Schöpfer des PC-Strategieknüllers Act of War: Direct Action erobern die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs: In R.U.S.E. führt Ihr in 23 Missionen alliierte Streikräfte durch Kriegsschauplätze in Europa und Nordafrika. Dabei nutzt Ihr die ’Iriszoom’-Engine, um mit dem Analogstick nah an die Panzer, Kanonen und Feldjäger zu zoomen oder das Schlachtfeld aus der Ferne zu überblicken. Den Brennpunkt des Geschehens verliert Ihr nie aus den Augen, denn logistische Aufgaben wie die Produktion von Einheiten und das Anfordern von Luftunterstützung aus dem Hinterland klappen per einblendbarem Menü und Kurzwahltasten – die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, ermöglicht aber komplizierte Operationen ohne lästiges Scrollen der Karte.
So bleibt Euch Zeit für taktische Entscheidungen: Zum einen müsst Ihr Euch wegen des ’Fog of War’ um Aufklärung kümmern, andererseits stets die rechten Truppen parat haben diese kontern sich nach dem Prinzip Schere-Stein-Papier gegenseitig aus: Anfangs bekämpft Ihr Panzer mit Abwehrkanonen, diese wiederum mit Sturmtruppen – später kommen Typen wie Luftabwehr, verschiedene Flieger und Transporter hinzu.
Damit die Front stets mit frischen Truppen versorgt wird, errichtet Ihr zudem Depots, Kasernen, Panzerfabriken und Flughäfen. Und wenn es eng wird, nutzt Ihr die Kriegslisten: Ihr dürft den Feind ausspionieren, im Funkverkehr seine Befehle aufspüren und Euren Truppen für Blitzangriffe Mut zusprechen!
Neben den vielen taktischen Möglichkeiten begeistern den Joypadstrategen vor allem die verzwickt arrangierten Aufgaben der Kampagne: Im Gegensatz zu anderen Echtzeitstrategietiteln müsst Ihr hier nicht nur ein Gebiet nach dem anderen erobern – das erledigen oft verbündete, nicht steuerbare Truppen. Statt dessen kümmern sich Eure Einheiten um strategische Brennpunkte: Ihr nehmt etwa eine bestens bewachte Brücke ein oder unterstützt ein eingekesseltes Dorf mit Fallschirmjägern, bis Verstärkung eintrifft. Alternativ gibt es einen Scharmützel-Modus, Xbox-Live-Schlachten und Operationen, die Ihr auch kooperativ mit Freunden meistert.

+ gigantischer Iriszoom
+ trickreiche Aufgaben
+ viele alternative Spielmodi

Oliver Ehrle meint: Echtzeit-Strategie ist auf Konsole selten, da freue ich mich über einen so gelungenen Titel wie R.U.S.E. besonders: Dank des mächtigen Zooms kann ich hier sowohl gewaltige Schlachten schlagen als auch in knifflige Stellungskriege in winzigen Bereichen der gewaltigen Karten verwickelt werden – so ein kleines Dorf kann Euch eine Menge Widerstand bieten, zumal Euch nicht in jeder Situation alle Waffengattungen zur Verfügung stehen – da müsst Ihr Euch richtige Tricks ausdenken! Die Kriegslisten schließen dabei die Lücke der taktischen Möglichkeiten, da man mit ihnen Elemente wie den ’Fog of War’ einseitig beeinflussen und so in scheinbar aussichtslosen Situationen den entscheidenden Vorteil erringen kann. Wer dann mal große Feldzüge organisieren will, tobt sich in den Scharmützeln und online aus – eine tolle Mischung!

Hier zoomt Ihr mitten in die Schlacht: dramatisch wie trickreich inszenierte Feldzüge mit neuartigen Kriegslisten.

Singleplayer		85
Multiplayer
Grafik
Sound