Road Rash 3D – im Klassik-Test (PS)

Daß Liebhaber röhrender Motorräder keine Mimosen sind, ist allgemein bekannt. Daß sich rivalisierende Biker-Gangs vor jedem Zu­sammen­treffen auf der Landstraße mit Baseballschläger und Stahlketten bewaffnen, ist allerdings selbst dem Harley-Fan neu. Dank kundiger EA-Designer wird Euch bei Road Rash 3D diese ruppige Lebensart nahegebracht. Als Neuzugang einer Gruppe kauft Ihr nach Euch erst eins von zwölf Motor­rädern und lauscht akustischer Auf­munterung von den Veteranen: Wer sich Euch in den Weg stellt, wird plattgemacht, Polizeistreifen sehen nur Euren Auspuff, jeder umgerempelte Fußgänger bringt Euch zum Jubeln.

Abhängig von Hub­raum­klasse und Schwierig­keitsgrad düst Ihr kreuz und quer durch ein viele Quadratkilometer großes Gebiet mit dichtbefahrenen Städten, weitläufigen Can­yons und steilen Wald­schneisen. Biegt Ihr trotz Wegweiser an den zahlreichen Kreuzungen falsch ab, hakt Ihr mit dem Sieg auch das hohe Preis­geld ab und genießt entspannt die Land­schaft: ”Road Rash 3D” plagt Euch nicht mit Rund­kursen und Zeitlimits, sondern setzt Euch inmitten eines amerikanischen Distrikts aus – komplett mit Verkehr, Industrieanlagen und emsigen Bürgern. Entscheidet Ihr Euch trotz solcher Freiheiten für den schnellsten Weg ins Ziel, macht Euch auf einen harten Kampf gefaßt: 15 andere Fahrer mal­trätieren Euch pausenlos mit allem, was der bier-benebelte Körper hergibt: Fäuste fliegen, Ketten prasseln, Spraydosen dienen als Waffe und zur Not rammt Euch ein beleibter Pilot schnurstracks von der Strecke. Schafft Ihr den Platz auf’s Podest, kassiert Ihr Lob, Cash und weitere Kursabschnitte.

Habt Ihr für den umfangreichen Wettkampf-Modus keine Zeit, fahrt Ihr ein einsames Zeitrennen, eine Einzel­schlacht oder cruist nur zum Spaß. ­Warten mehrere Kumpels vor der Play­station, braucht Ihr Geduld: Im Mehr­spieler-Modus dürfen die Fahrer nur nacheinander ran.