Romancing SaGa 3 – im Test (Switch)

Zu 16-Bit-Zeiten blieb so manches üppige Rollenspiel in Fernost, dicke Modulgrößen und aufwendige Lokalisation machten eine Veröffentlichung in den USA oder gar Europa unwirtschaftlich. So auch bei Romancing SaGa 3, das sich 1995 in Sachen ­Präsentation nicht vor Knüllern wie Final ­Fantasy VI oder Chrono Trigger zu ­verstecken brauchte – 24 Jahre später hat es nun doch geklappt.

Obwohl Romancing SaGa 3 an die genannten Klassiker wie auch an das moderne Octopath ­Traveler erinnert, geht diese Episode der SaGa-Reihe ­eigene Wege. Ihr wählt eine von acht ­Figuren und nach ein wenig linearem Abenteuer öffnet sich das Spiel: Anstatt wie andere J-RPGs den Spieler an die Hand zu nehmen, lässt Euch das 1990er-RPG von der Leine, Ihr sucht Euch Euer Abenteuer selbst. Das kann sich von Figur zu Figur extrem unterscheiden, Mechaniken wie taktische Schlachten werden nur bei manchen Helden eingesetzt, reguläre Kämpfe rundenbasiert ausgefochten, Zufallskämpfe gibt es keine und ­Charakterstufen auch nicht. Nach fast jedem Kampf steigen bestimmte Werte Eurer Helden. Manchmal ereilt sie ein Geistesblitz und sie erlernen eine neue Kampftechnik – der Zufall spielt eine beträchtliche Rolle. Für die Neuauflage wurden ein Bonus-Dungeon und ein ”New Game+” ergänzt und die Hintergründe neu gestaltet. Sie sind filigraner als im Original und werden im 16:9-Format gezeigt, die Sprites behalten ihren 16-Bit-Charme bei. Die Musik entspricht dem Original – Kenji Itos Kompositionen sind exzellent.