Shadow Complex – im Test (360)

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Kein Download-Spiel bekam vorab so viele Vorschusslorbeeren wie Shadow Complex, das auf Microsofts E3-Pressekonferenz von Stardesigner Cliff Bleszinski präsentiert wurde. Deshalb gleich zu Beginn unser Fazit: Ja, die hohen Erwartungen kann der Titel (fast) erfüllen. Obwohl die Unreal Engine 3 Verwendung fand, bekommt Ihr weder stiernackige Söldner-Muskelberge noch blutige Ego-Shooter-Orgien vorgesetzt. Vielmehr erinnert das Abenteuer an traditionelle Acion-Adventure-Kost à la Super Metroid, auch eine Verwandschaft zu Bionic Commando Rearmed ist nicht zu leugnen. Ihr schleicht, hüpft und rennt durch detailreiche, meist in nüchterne Grau- und Blautöne getauchte Polygonszenarien, bleibt aber immer auf einer 2D-Ebene. Räumliche Faktoren kommen ins Spiel, wenn Euch Schergen aus dem Hintergrund attackieren, sie also auf einer anderen Ebene positioniert sind. Das stellt kein Problem dar, denn mit dem rechten Stick kontrolliert Ihr den Laserzielsucher Eurer Wumme, der bei Bedarf durch den Raum schweift und stets alle Feinde erfassen kann, die sich in Eurem Blickfeld befinden. Anfangs fühlt sich diese Quasi-Dreidimensionalität merkwürdig an, Ihr gewöhnt Euch aber nach kurzer Zeit daran. Bedächtiges Vorgehen ist gerade zu Beginn cleverer als blindes Voranstürmen. Auch die meist überraschend auftauchenden Bosse erledigt Ihr am leichtesten, wenn Ihr Vorsicht walten lasst. Nur gelegentlich erlebt Ihr frustige Momente, weil Euch Schurken beschießen, die außerhalb des Bildschirmausschnitts stehen.

Mindestens so wichtig wie die Feuergefechte ist das Erkunden der Umgebung: Auf einer Karte nach Castlevania-Art werden Eure Entdeckungen verzeichnet, nebenbei spürt Ihr über 100 versteckte Extras auf. Diese dienen nicht nur als Belohnung, sondern verbessern Eure Waffen und Ausrüstungsgegenstände: Zu Beginn habt Ihr eine kleine Wumme und könnt lediglich normal springen, mit einer Taschenlampe enthüllt Ihr Zugänge zu versteckten Räumen oder Durchgängen. Später erhaltet Ihr u.a. Granaten und Schaumkanonen, mit denen Ihr vorher unknackbare Türen öffnet, sowie einen Hightech-Anzug samt Greifhaken, Mehrfachsprung und Lufttank für Unterwasser-Erkundungen. Die stetig wachsende Fähigkeitenpalette motiviert ungemein, zumal das Erforschen bereits besuchter Abschnitte oft neue Entdeckungen zutage fördert.

Ein wenig Kritik muss sich Shadow Complex trotzdem gefallen lassen: Neben den erwähnten unfairen Angreifern stören manchmal etwas die steifen Bewegungen des Helden, außerdem könnt Ihr keine eigenen Spielstände anlegen. Davon abgesehen erwartet Euch ein komplexes und motivierendes Action-Abenteuer, das bis zum Ende kaum an Spannung verliert.

Feine Neuinterpretation des “Super Metroid”-Gedankens mit schicker Technik.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
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