Tournament of Legends – im Test (Wii)

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Stellt Euch Folgendes vor: Ihr stapft morgen in den Elektro- Fachhandel, dort zeigt Euch der Verkäufer einen Fernseher. SD-Auflösung, 63 cm Bildschirmdiagonale und ein ausladenderes Heck als J. Lo – aber immerhin, das Ding kostet gerade mal 800 Mark. Dann würdet Ihr Euch wohl fragen: Bin ich zehn Jahre in der Zeit zurückgereist? Warum sollte ich ein so altbackenes, überholtes Ding heute kaufen? Vermutlich läge neben der Glotze von gestern ein Videospiel: Tournament of Legends. Denn das ist auch von gestern, in jeder Hinsicht: wenig Kämpfer, schmale Movepalette, lahme Grafik – die 3D-Schlägerei kommt ein geschätztes Jahrzehnt zu spät.

Natürlich machen Kämpferzahl auf und Modi-Auswahl unter dem Niveau eines Soul Blade (1997) den Titel noch nicht zu einem schlechten Spiel, uns fällt aber auch nach Stunden mit der 3D-Schlägerei kein Grund ein, sie Euch ans Herz zu legen. Wenigstens könnt Ihr die fuchtelige Remote-Steuerung durch das Anstöpseln eines Classic Controllers aushebeln – dann stehen Euch diverse Standard-Schläge auf Knopfdruck zur Verfügung. Combos müsst Ihr keine lernen, die gibt es nicht. Dafür hat jede Figur drei Spezialangriffe in petto, die Ihr supersimpel auslöst. Bis Ihr alle gesehen und das richtige Timing sowie den besten Abstand zum Gegner herausgefunden habt, kommt sogar ein bisschen Prügelspaß auf. Leider bremst den der magere Umfang: Haut Euch durch die Storys mit ihren Comic-Standbildern oder tragt Versus-Duelle aus – das war’s! Die Kämpfer sind nett modelliert, verdienen aber alle die Prädikate ’unsympathisch’ und ’ideenlos‘. Immerhin bringen Minotaurus, Katzenfrau oder Walküre jeweils eigene Waffen mit, die Ihr im Story-Modus praktischerweise klauen und für das nächste Duell ausrüsten dürft – hier hatten die Macher ausnahmsweise mal eine Idee.

+ einige nette Spezial-Attacken
+ Steuerung mit Classic Controller ganz ordentlich

– lahme Charakter-Riege
– wenig Modi, Stages &amp Kämpfer
– kein Kombo-System
– alberne Quicktime-Events und sinnloses Energie-Regenerieren in den Pausen

Matthias Schmid meint: Obwohl ich die Entwickler mehrfach getroffen habe und weiß, dass sie mit Herzblut bei der Sache sind, muss ich ToL ein schlechtes Zeugnis ausstellen – dieses Spiel braucht im Jahr 2010 kein Mensch. Zwar sind weder Grafik noch Steuerung oder die Special Moves per se grottig, nur habe ich dasselbe schon 50-mal besser gesehen. Hinzu kommen Kämpfer ohne Pep und planlose Stage-Ereignisse – z.B. trampelt ein Koloss herum, Ihr weicht mittels Quick-Time-Event aus. Auch auf dem von Prügelperlen oft geschmähten Wii gibt es in jeder Hinsicht bessere Alternativen!

Einfallsloser Waffenprügler mit unsympathischem Charakter-Cast; langweilt schon nach wenigen Runden.

Singleplayer46
Multiplayer
Grafik
Sound