Twin Mirror – im Test (PS4)

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Schon wieder Dontnod? Erst im August erschien mit Tell Me Why ein Adventure aus der Schmiede der französischen Entwickler. Kann eine so schnelle Abfolge an Spiele-Output gutgehen oder ist Twin Mirror der Vorbote des Telltale-Effekts?

Als Journalist Samuel Higgs kehrt Ihr in die amerikanische Kleinstadt Basswood zurück, um Eurem verstorbenen Freund und Ex-Kollegen Nick die letzte Ehre zu erweisen. Die Umstände seines Todes passen aber so gar nicht zu dem Nick, den Ihr kanntet, weswegen Ihr Eure eigenen Nachforschungen anstellt. Die Geschichte besteht aus 15 – sehr kurzen – Szenen, deren Areale meist aus einem kleinem Hub bestehen. Wollt Ihr Euch mal einen Meter daraus entfernen, werdet Ihr unsanft wieder in die richtige Richtung geschubst. Kennt Ihr einige der bisherigen Werke der Franzosen, dann entspricht der Ablauf zum größten Teil dem üblichen Muster. Redet mit Euren Mitmenschen, seht Euch optional Details in der Spielwelt an, die von Sam kommentiert werden, und trefft ab und zu eine Entscheidung, die meist nur einen marginalen Einfluss auf Eure Reise nimmt.

Wie üblich gibt es aber auch einen eigenen spielerischen Kniff: Sam hat eine gespaltene Persönlichkeit, die Euch bei Entscheidungen Ratschläge gibt. Seine innere Zerissenheit erlebt Ihr in nervigen Trial&Error-Segmenten, in denen Ihr den richtigen Weg finden müsst. Außerdem werden Euch Detektiv-Passagen vorgesetzt. Sucht das Gebiet nach Hotspots ab – habt Ihr alle gefunden, dann steigt Ihr auf Knopfdruck in Sams Gedankenpalast und versucht, die Ereignisse mit vorgegebenen Antworten korrekt nachzustellen. Das ist nicht immer offensichtlich, daher heißt es auch hier: ausprobieren und scheitern, bis es passt.

Der dröge spielerische Anteil wäre verkraftbar, wenn die Story gefallen würde. Diese ist leider wenig spektakulär und viel zu gehetzt erzählt. Wenn Ihr gerade noch erwartet, die ersten richtigen Hinweise zu bekommen, liegt die Lösung des Falls plötzlich auf dem Tisch und führt zur letzten entscheidenden Auseinandersetzung. Euch bleibt keine Zeit, zu der Stadt eine Verbindung aufzubauen. Direkt zu Beginn lernt Ihr eine riesige Zahl Leute kennen, die jedoch im Verlauf kaum bis gar keine Rolle spielen, weswegen Ihr keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbaut. Damit verpuffen auch die Entscheidungen zu einem oberflächlichen ”Egal”.

Außer nachladenden Texturen gibt es technisch nur wenig zu meckern. Die englischen Sprecher machen einen guten Job, der Soundtrack ist stimmungsvoll und visuell gibt es einige nette Details zu sehen, weswegen Ihr über die steifen Gesichts- und sich ständig wiederholenden Bewegungs-Animationen hinwegsehen könnt.

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