Void Bastards – im Test (Xbox One)

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Seite 1

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Wie schön war doch die Zeit, als Gefangene noch wohlbehütet hinter schwedischen Gardinen ihre Strafe absitzen und gelegentlich einen netten Hofgang unternehmen durften. Für Essen war ebenso gesorgt wie für Menschenrechte und ein faires Gerichtsverfahren, dessen Strafmaß sich meist an der jeweiligen Tat orientierte. Doch Void Bastards wirft genau dieses Gangster-Privileg über den Haufen und macht eine Handvoll Verbrecher zum Spielball einer künstlichen Intelligenz, die geradezu verschwenderisch mit der Ressource ”Gefangener” umgeht. Wer es wagt, zu viel Sauerstoff zu verbrauchen, unerlaubt Reißnägel zu besitzen oder zu tief in der Nase zu bohren, der wird kurzum zu Instant-Pulver verwandelt, archiviert und bei Bedarf mit etwas Flüssigkeit wieder in festen Zustand verwandelt, um anschließend auf ein Himmelfahrtskommando entsandt zu werden.

Die Aufgabe: sinnlosen Plunder für den blechernen Knast-Direktor sammeln und mit etwas Glück die eigenen Entlassungspapiere ergattern. Natürlich schlüpft Ihr in die Haut eines solchen Zufalls-Verbrechers und begebt Euch ohne Umschweife an Bord der im Sargasso-Nebel gestrandeten Schiffswracks auf Eure Route Richtung Begnadigung. Im ansprechenden Comic-Look schleicht Ihr Euch dort durch düstere Korridore, plant anhand der Karte Euer Vorgehen und verharrt immer wieder vor Türen, hinter denen Aliens (wie die quietschenden Jugendlichen), explodierende Touristen oder gewaltige Schrauben lauern. Praktisch, dass sich die mitunter ziemlich fiesen Besatzer zuvor mit stimmig integrierten Laut­malereien ankündigen, die eines der ­Aushängeschilder der insgesamt ansprechenden Inszenierung ­darstellen.

So groß die Neugier gerade zu Anfang auch ist, wer wohl hinter dem Tapsen, Stampfen und Flüstern steckt – Vorsicht ist immer geboten. Da Munition rar gesät ist und viele Waffenbaupläne erst später im Spielverlauf zur Verfügung stehen, beißen die unvorsichtigen ­ersten Gefangenen schnell ins Gras. Neben Piraten, Aliens und lohnenswerter Beute warten nämlich auch die Abwehrsysteme des jeweiligen Schiffs auf ungebetene Gäste. Wer das Briefing vor jeder Mission aufmerksam liest, kann jedoch grob abschätzen, wie viele und welcher Typ Gegner im Level lauern, und das Vorgehen an den aktuellen Charakter anpassen. Die zufällig ausgewürfelten Perks sind dabei Fluch und Segen zugleich – der endgültige Tod des hustenden Rauchers etwa kann sich lohnen, wenn darauf ein begnadeter Hacker folgt. Gut, dass Euch Ausrüstung, Waffen und Fortschritt erhalten bleiben und ganz bequem ins Inventar des Nachfolgers transferiert werden können – so steht einer weiteren Runde als Instant-Gangster nichts im Wege. Außer vielleicht eine blockierte Luftschleuse, ein leerer Treibstofftank oder eine defekte Teleportkanone…

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Steppberger
Super-M!

Ich rätsele gerade, wo du aus diesem Rest rausliest, dass es sich um ein VR-Spiel handeln soll. Zumal es eins für die Xbox One ist.

NikeX
I, MANIAC
NikeX

Warum müssen VR Spiele so verkrampft obskure Innovationen haben? Wenn ich diesen Test lese muss ich immer an “Cyberdillo” auf der 3DO Konsole denken.
VR Entwickler, hört doch endlich auf unbedingt was NEUES erfinden zu wollen. Macht straighte Ego Shooter mit Aim Controller Support. Fertig. Aber nein, kaum kommt ein Normalo Shooter muss er entweder wie Bravo Team oder Blood & Truth sein, mit fixiertem Punkt ohne Freiheit – ODER ein erzwungen wirrer Mix wie Void Bastards und Apex Construct.
Gibt es irgendein Gelübde in der Entwicklerbranche, das es verbietet normale Spiele wie FARPOINT zu entwickeln?