F1 World Grand Prix II – im Klassik-Test (DC)

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Hersteller Video System verscherbelt nicht nur seine FIA-Lizenz an Publisher, die sich die Einzahlungen auf das Ecclestone-Konto nicht leisten können oder wollen, ab und zu entwickeln die Japaner auch selbst ein Formel-1-Produkt. So geschehen Ende 1999 mit dem Dreamcast-Spiel F1 World Grand Prix, das nun einen dezent überarbeiteten Nachfolger erhält.

Wie schon beim Vorgänger verwöhnt Euch feinste 128-Bit-Optik auf der Jagd nach Hundertstel Sekunden und Welt­meister­schaftspunkten. Parallelen gibt’s allerdings auch bei der Lizenz: Nicht die aktuelle Saison wird von Video System simuliert, sondern die des vergangenen Jahres. So müsst Ihr zwar bei der Ak­tu­alität Einbußen hinnehmen, dafür werden die gesammelten Daten der 99er-WM für Team-Infos, Statistiken und eine Realitätsoption verwertet, dank der Ihr bei Original-Wetter und -Startauf­stellung auf die Strecke gehen dürft. Bevor Ihr Euch für Einzelrennen, WM oder Zeitfahren entscheidet, bestimmt Ihr zunächst die Anforderungen. Einen gesonderten Arcade-Modus gibt es zwar nicht, dafür dürft Ihr Fahrverhalten und CPU-Intelligenz in je drei Stufen variieren. Zudem stehen Hilfen für Bremsen, Beschleunigen und Lenken zur An- bzw. Abwahl, ein Aufholmodus darf ebenso zugeschaltet werden wie Schäden, zwingende Boxenstopps und Verwendung des FIA-Regelwerks.

Habt Ihr Euch für die arcadelastigste Physikeinstellung entschieden, wirft Eu­ren Boliden zwar so schnell nichts aus der Bahn, dafür wird Euch auch das Setup-Menü vorenthalten. Profis tunen hier ihre PS-Monster über das Verstellen weniger Werte wie Übersetzung oder Bremsempfindlichkeit und verfolgen über ein Balkendiagramm die Auswir­kungen ihres Tuns. Auf den 16 Strecken erwartet Euch gewohnte F1-Kost in ansprechender Inszenierung: Das Publikum auf den Rängen wogt, schwenkt Fahnen, lässt Blitzlichter aufleuchten und Druck­lufttröten heißlaufen. Aber auch auf dem Asphalt geht’s rund – aus dem Heck sprü­hende Funken, weiße Rauchschwa­den und die Reifenspuren, die nach wenigen Runden verzwickte Schikanen bedecken, sorgen für benzinschwangere Atmosphäre. Lasst Ihr Schäden an Eurem Wagen zu, fallen Euch nach einer Kollision besonders die eiernden Reifen ins Auge – um wieder zu einer geraden Spur zurückzukehren, solltet Ihr schleunigst die hübsch animierte Boxencrew zur Hilfe holen. Neben dem Motoren­ge­dröhn dringt ab und an ein englischsprachiger Teamkamerad an Euer Ohr, allerdings hat er nur Tipps von zweifelhaftem Wert auf Lager: “Es sieht nach Regen aus”, während sich gerade ein Wolken­bruch über der Strecke auftut.

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