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In der Welt der Videospiele

Zahlen sind langweilig – diese Einstellung kultivieren einige Spiele­hersteller bereits vor 20 Jahren, wenn es um Fortsetzungen geht. Electronic Arts fährt entsprechend eine zwei­gleisige Strategie: Bei den üblichen Sportspiel-Updates wird schön brav die jeweilige Jahreszahl im Titel verankert, um die Verwechslungs­gefahr zu minimieren. Andere Serien aus dem eigenen Haus bekommen dagegen Untertitel zur Unterscheidung verpasst, darum heißt das vierte Need for Speed nicht einfach Need for Speed IV, sondern High Stakes – zumindest in den USA. Europa wird mehrsprachig bedient, so erhalten einige Länder die Road Challenge und in Deutschland geht es mit Brennender Asphalt besonders heiß zu. Nur in Japan greift man doch wieder zu einer Zahl, dort heißt die Serie aber auch ganz anders: Over Drivin’ IV. Spielerisch gefällt die Raserei mit schicken Umgebungen und Automodellen sowie dynamischen Rennen inklusive Polizeijagden. Nur die Grafik neigt hier und da zum Ruckeln – ein Merkmal, das die Serie lange Jahre beibehalten wird.

Die 3DO Company lässt in den USA eine ihrer berühmt-berüchtigten Kreationen auf die PlayStation los: Bei Army Men 3D ziehen die ikonischen grünen Plastiksoldaten erstmals auf Sony-Hardware in den Action-Krieg und erobern bestenfalls mittelmäßige Kritiken. Den Verkaufszahlen schadet das offenbar nicht, denn in den nächsten paar Jahren folgen erstaunlich viele Nachfolger und teils ziemlich exotische Ableger für alle möglichen Konsolen. Ab 2002 ebbt das Interesse dann aber rapide ab.

In Japan dürfen sich Dreamcast-Besitzer über zwei Neuheiten freuen: Bei Marvel vs. Capcom: Clash of Super Heroes wird in gewohnter 2D-Capcom-Manier gekloppt. Blue Stinge” ist der Versuch, dem Survival-Horror-Platzhirschen Resident Evil auf überlegener Hardware den Genre-Thron streitig zu machen. Das gelingt dank spielerischer Mittelmäßigkeit nicht, aber einen Erfolg kann man Blue Stinge” nicht absprechen: Beim Europastart der Konsole im Herbst erobert das im Westen von Activision vertriebene Spiel in Deutschland Platz 1 der Dreamcast-Charts. Die Tatsache, dass es als einziger Titel schon ein paar Wochen vor der Hardware in die Läden gestellt wurde, hat bestimmt nur geringen Einfluss darauf gehabt…

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Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@steffen-heller Die Einschätzung meines damaligen Ichs war auch etwas wohlwollender ;D Nur leider wiederholte sich das Spiel recht schnell immer wieder, daher habe ich es auch nie durchgespielt, aber der Test der M! bringt es schon gut auf den Punkt 🙂

Steffen Heller
Redakteur

@rudi-ratlos Ich weiß, dass es nicht gerade für mich spricht, aber ich hatte mit dem South Park-Shooter damals meinen Spaß. 😀
Gerade technisch war es, auch für mich erkennbar, mies, aber mit 10 Jahren war ich nicht gerade sehr anspruchsvoll und fand einfach South Park super.^^

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Den South Park – Shooter hatte ich auch für den PC – absolut generischer Bockmist…

RYU
I, MANIAC
RYU

Blue Stinger kaufte mein Kumpel sich ebenfalls direkt zum DC Release, ich konnte schon im Vorfeld dem Titel weniger abgewinnen. Aber daran sah man auch das selbst “irgendwelche” Games, die man ggf eher nicht kaufen würde oder null auf’m Schirm hat, einigermaßen gute Absatzzahlen schaffen, sofern sie zum Startlineup einer Konsole (exklusiv) erscheinen. Denn auch Indieentwickler setzen derzeit einiges bei VR an Kohle um, da die großen das viele Geld noch garnicht investieren. Bin gespannt ob zumindest Drittanbieter für die XSX exklusive Games raushaun, und wie es bei der PS5 kommen wird.

Little Mac
I, MANIAC
Little Mac

Wie es der Zufall will, habe ich „Blue Stinger“ gestern Abend mal wieder beendet. Super Erlebnis, auch wenn die Kamera mit „wüst“ sehr wohlwollend umschrieben ist.

Der im Abspann verheißene Nachfolger („See you next adventure“) ist irgendwie nie gekommen, dabei dürfte sich das Spiel doch recht ordentlich verkauft haben.

Ich selbst habe mich zu der Zeit Castlevania 64 gewidmet, dass ich zwar durchgespielt, aber nie wirklich geschätzt habe.