Adidas Power Soccer – im Klassik-Test (PS)

Entgegen dem aktuellen Software-Trend ist Psygnosis‘ Adidas Power Soccer nicht der Anfang einer Serie. Bevor wir also „Nike Power Tennis“ oder „Converse Power Basketball“ in Action sehen, werden jede Menge Tore geschossen. Darum bemühen sich über 70 Vereinsmannschaften aus England, Frankreich und Deutschland, die mit 16 Spielern pro Team auskommen. Ein bis vier Joypad-Dribbler treffen sich zu einer Freundschaftspartie, wagen den Turnier-KO oder nehmen die Strapazen einer Langzeit-Liga in Kauf.

In den typischen Option-Menüs könnt Ihr alle Standard-Parameter einstellen, die Rasenbeschaffenheit wählen und natürlich die verschiedenen Kameraperspektiven austesten. Dank Polygon-Optik ist dies alles kein Problem, auch das Ran- und Wegzoomen geht auf Knopfdruck kommentarlos vonstatten. Im Vergleich zu anderen Fußballspielen wirkt sich die Wahl zwischen „Arcade“ und „Simulation“ tatsächlich aus: Während die streng gläubigen Kicker-Kings an die traditionelle Steuerung gebunden sind, führen Arcade-Anarchisten jede Menge Trickshots aus. Ihr könnt provozierend lässig mit dem Ball jonglieren, zu einem Hechtkopfball ansetzen, dem Kontrahenten mit Anlauf in die Magengrube treten, via Hackentrick den Ball über einen heranstürmenden Gegner lupfen oder gar die Lederkugel mit der „Hand Gottes“ (Maradona, Vers 14) ins Tor befördern. Vielleicht nimmt sich die UEFA ein paar Regeländerungen zu Herzen und bringt den Laden auf Vordermann – viel dümmer als die hauseigenen Vorschläge sind die Einfälle von Psygnosis auch nicht.

Leider hat man nicht alle Features, die in unserem Preview angekündigt wurden (MAN!AC 1/96), in das finale Spiel eingebaut. Von den verschiedenen Jux-Mannschaften (u.a. ein Geister-Team) hat sich Psygnosis verabschiedet, der Hausfrauen-Kommentar blieb uns dafür erhalten – den nötigen Cheat verraten wir demnächst in unserer „Last Resort“-Rubrik. Solange müßt Ihr mit dem männlichen, deutschen (oder auch englischen bzw. französischen) Online-Kommentator vorliebnehmen.