Age of Empires II: Definitive Edition – im Test (Xbox Series X)

Eigentlich gibt es die als Remaster konzipierte Definitive Edition des Echtzeit-Strategie-Klassikers Age of Empires II von 1999 schon seit 14. November 2019 – aber nur für PC. Mit der nochmals optimierten Konsolenumsetzung dürfen nun auch Pad-Strategen ran. Womit wir bereits bei der wichtigsten Neuerung wären: Die Steuerung wurde komplett neu konzipiert und für den Controller maßgeschneidert. Wie alles im Detail funktioniert, erklärt eine charmante ”Lernkampagne”, in der Ihr die Armeen des Schotten William Wallace im Kampf gegen England befehligt – spätestens nach der vierten Tutorial-Mission habt Ihr den Dreh in der Regel ziemlich gut raus. Wollt Ihr etwa mehrere Einheiten des gleichen Typs anwählen, klickt Ihr einfach zweimal mit der A-Taste auf den gewünschten Einheitentyp. Sollen größere Einheitenverbände selektiert werden, haltet Ihr die A-Taste gedrückt und bewegt den nun auftauchenden Auswahlrahmen über die gewünschten Einheiten. Aber auch Dinge wie das Auswählen sämtlicher Militäreinheiten auf dem Schlachtfeld, das Setzen von Wegpunkten oder das Anlegen von Steuergruppen sind prima gelöst. Die Macher gehen sogar noch einen Schritt weiter und geben Euch die Möglichkeit, das Verhalten der Dorfbewohner mithilfe von Voreinstellungen blitzschnell zu ändern. Ist zum Beispiel das Preset ­”Marine” aktiv, bauen die Dorfbewohner verstärkt Holz und Gold ab – also genau die Rohstoffe, die zur Konstruktion neuer Schiffe benötigt werden. Wählt Ihr dagegen ”Milizansturm”, liegt der Fokus auf dem Abbau von viel Nahrung und Holz sowie ein bisschen Gold – sprich: allem, was Ihr für einen schnellen Angriff braucht. Richtig eingesetzt, erspart Ihr Euch mit den Presets und weiteren Komfortfunktionen viel zeitraubendes Mikro-Management.

Inhaltlich ist die Definitive ­Edition für Konsole ebenfalls ein Schwergewicht, mit allein elf Story-Kampagnen in Europa, fünf in Afrika, zwei in Amerika und sieben in Asien haben Echtzeit-Strategen über Tage und Wochen zu tun. Wem das nicht reicht, der beweist sein Feldherrengeschick in 16 historischen Schlachten, übt Kampfstrategien (etwa den schnellen Aufstieg in die Ritterzeit oder das Abwehren von Rush-Angriffen) im Rahmen von neun ”Kunst des Krieges“-Herausforderungsmissionen oder stürzt sich mit einem Online-Mitstreiter auf ein halbes Dutzend Koop-Kampagnen. Ergänzend servieren die Entwickler rasante Skirmish-Gefechte gegen bis zu sieben KI-Gegner sowie einen umfangreichen Multiplayer-Part inklusive Ranglisten- und Custom-Matches sowie Zuschauer-Modus.