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Spiel: | Brothers in Arms: Hell's Highway |
Publisher: | Ubisoft |
Developer: | Gearbox Software |
Genre: | Ego-Shooter |
Getestet für: | 360, PS3 |
Erhältlich für: | 360, PS3 |
USK: | 18 |
Erschienen in: | 11 / 2008 |
”Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!” Das kann doch nur bedeuten, dass ein weiterer Ego-Shooter mit Zweiter-Weltkrieg-Thematik vor der Tür steht…
Aber halt: Gearbox gelingt es mit der neuen Brothers in Arms-Episode, dem vermeintlich ausgelutschten Thema spannende Aspekte zu entlocken. So steht nicht stupide Ballerei im Vordergrund, sondern eine dramatische Geschichte um die Soldaten einer eingeschworenen US-Einheit. Zusammen mit Rotschopf Joe ”Red” Hartsock und den anderen Kameraden der 101. Luftlandedivision nimmt Serien-Veteran Sergeant Matthew Baker an der Operation Market Garden teil, bei der die Alliierten über die Niederlande den Westwall der Deutschen umgehen wollten. Der Untertitel des Spiels lässt erahnen, dass der Vorstoß der Amerikaner alles andere als problemlos verlief.
Wie es sich für einen Taktik-Shooter gehört, seid Ihr im Verlauf Eures Abenteuers meist mit einem Team, manchmal mit einem zweiten unterwegs, das dann mit der Bazooka wütet. Merkt Euch unbedingt, welches Team auf welcher Richtungstaste liegt, denn das verwirrt regelmäßig. Via simplem Interface kommandiert Ihr Mitstreiter zu taktisch klugen Punkten in den großzügig angelegten Level-Abschnitten. Gebt Ihr den Feuerbefehl, um Widersacher in Schach zu halten, verrät ein Kreissymbol über deren Köpfen, wie sehr sie sich auf Euch konzentrieren. Ist der Kringel weiß, könnt Ihr unbemerkt die Deckung verlassen und die ahnungslose Bande flankieren. Alternativ schickt Ihr die KI-Kollegen los, so oder so ist durch aggressives Vorwärtsstürmen keine Schlacht zu gewinnen. Sobald Ihr in Gefahr seid, färbt sich der Bildschirm rot und es genügt ein Treffer, um beim letzten Speicherpunkt zu landen.
Eure Mission führt über saftige Wiesen, durch zerbombte Städte und diverse Gebäude, der Spielablauf ändert sich dabei kaum. Ihr erreicht ein neues Areal, es wird gespeichert und die Deutschen tauchen hinter ihrer Deckung auf. Dann kommandieren und von der Seite angreifen – sofern die KI mitspielt. Ist die Lage ungünstig, geben die Kameraden schon einmal Widerworte. Leider verweigerten sie in unserer Testversion mitunter auch wortlos ihren Dienst und blieben stehen, während ein besonders mutiger Germane zum Angriff überging. Ein wenig Auflockerung erfährt das Kriegstreiben durch Solopassagen und Panzereinsätze. Letztere fallen jedoch zum Rest des Spiels ab. Auch, weil Ihr nicht von Deckung zu Deckung huschen könnt.
Besitzer der internationalen Version von Brothers in Arms: Hell’s Highway staunen über abgerissene Gliedmaßen und blutige Kopftreffer, die mit der ’Action Cam’-Zeitlupe reißerisch in Szene gesetzt werden. Dieses voyeuristische Element wurde aus der deutschen Version entfernt, was keinen Verlust darstellt. Das Grauen, das Baker und sein Team durchleiden, wird bereits durch das Schicksal Eurer Kameraden vermittelt. Obwohl unterwegs gefallene Mitstreiter am nächsten Checkpoint wieder zu Euch stoßen, wachsen sie einem doch ans Herz – das müssen andere Ego-Shooter erst nachmachen.