Dead Space 2: Severed – im Test (PS3/360)

Dead Space 2 kam mit einiger Verspätung doch noch in deutsche Händlerregale. In unserem Test sahnte der Titel ganze 90 von 100 Punkten ab. Dem ersten Download-Inhalt mit Namen Severed bleibt der Einzug in hiesige Online-Marktplätze jedoch verwehrt. Interessierte müssen daher leider den Umweg über einen Auslands-Account gehen. Dass der Titel doch noch offiziell in hiesige Gefilde kommt, ist nicht zu erwarten.

Kennern des Wii-Shooters Dead Space: Extraction (hier geht’s zum Test) kommen die beiden Protagonisten des DLC sofort bekannt vor: Ihr schlüpft in die Haut von Gabe Weller und kämpft Euch zu Eurer Frau Lexine durch, die auf der Sprawl von unheimlichen Männern gejagt wird. Das Setting bleibt also identisch mit dem des Hauptspiels – wieder erforscht Ihr die weitgehend verlassene Raumstation.

Auch spielerisch ändert sich nichts: Ihr zerlegt mit aus dem Hauptspiel bekannten Waffen jede Menge Nekromorphs, stuft an Werkbänken Eure Ausrüstung auf und kauft im Shop Munition und Items. Die Grafik hält dabei das hohe Level von Dead Space 2. Ihr bewegt Euch durch bestechend modellierte Areale, bestaunt die sehr guten Lichteffekte sowie eklig-detailliertes Feindvolk. Der Sound bleibt ebenfalls auf Referenz-Niveau und besticht, gerade auf einer Surround-Anlage, durch famos eingesetzte Effekte und tolle Ortung.Atmosphärisch folgt das Add-On also klar der erstklassigen Linie des Hauptspiels. Die Story spielt dabei zeitgleich zum Plot von Dead Space 2. An einigen Stellen erspäht Ihr beispielsweise Bildschirme, auf denen Isaac Clarke steckbrieflich gesucht wird. Allerdings sind die Geschichten nicht direkt miteinander verknüpft.

Leider ist der circa zweistündige Horrortrip jedoch nicht über Zweifel erhaben. Die Präsentation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ihr alles schon einmal gesehen habt. Egal ob Umgebungen, Waffen, Gegner oder Animationen – alles wirkt absolut baugleich zu Dead Space 2 und überrascht daher an keiner Stelle. Das größte Manko des Add-Ons offenbart sich aber erst nach dem Durchspielen. Im Gegensatz zum Hauptspiel, in welchem Ihr nach Abschluss der Kampagne mit Eurem aufgelevelten Charakter erneut spielen dürft, gibt es in Severed keine zweite Runde. Das ist darum unverständlich, weil jede Waffe sowie Anzug und Stase-Modul theoretisch komplett aufgewertet werden können. Ihr gelangt zwar an einige Energieknoten, seid jedoch aufgrund der bekannten stufenweisen Upgrade-Mechanik in Euren Möglichkeiten stark eingeschränkt. Dadurch ergibt sich, abgesehen vom Erreichen einiger Erfolge oder Trophäen, kein großer Wiederspielwert – wer etwa auf neuem Schwierigkeitsgrad startet, beginnt auch wieder mit dem Standard-Equipment.

+ audio-visuell topp
+ dichte Atmosphäre
+ Steuerung erstklassig

– keinerlei Neuerungen
– Auflevel-Feature beschränkt
– geringer Wiederspielwert

Sascha Göddenhoff meint: Dead Space 2: Severed lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich freue mich einerseits über die hohe technische Qualität und die wieder mal packende Atmosphäre. Andererseits stößt mir sauer auf, dass Neuerungen wirklich gänzlich ausbleiben und dass weite Teile des Hauptspiels ziemlich dreist recycelt wurden. Die Upgrade-Mechanik schließlich ist inkonsequent, da Ihr während Eurer Spielzeit nur sehr eingeschränkt davon Gebrauch machen könnt. Der Preis hingegen ist mit 560 MS-Points bzw. knapp 7 Euro fair.

Stagnation auf hohem Niveau: technisch erstklassig inszenierte Zusatz-Episode, die leider überhaupt nichts Neues zu bieten hat.

Singleplayer		7
Multiplayer
Grafik
Sound