Deadly Premonition 2: A Blessing in Disguise – im Test (Switch)

5
3497
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Mit fließender Bewegung zückt er die Dienstmarke, die Kamera schwenkt vom Ausweis zu seinem Gesicht, in dem sich langsam ein seltsames Lächeln ausbreitet. York ist ein guter FBI-Agent, aber auch ein sehr seltsamer. Erste Bekanntschaft machtet Ihr mit ihm im Vorgänger Deadly ­Premonition, das 2010 für Xbox 360 erschien und neben großartiger Schrulligkeit mit unterirdischer Technik aufwartete. Der Director’s Cut für PS3 war nicht fehlerfrei, machte das ­Spielerlebnis aber erträglich. Für Fans käme es einer groben Missachtung dieses Erbes gleich, wäre der Nachfolger nun makellos. Seid beruhigt – Teil 2 bietet allerhand technische Unzulänglichkeiten: sehr niedrige Bildrate, mäßige Texturen, ins Bild ploppende Gegenstände, hakelige Steuerung.

Wen das nicht schreckt, der erlebt ähnlich einzigartige, verstörende Momente wie mit dem Vorgänger. Die zwei Erzählstränge der Geschichte sind vor und nach dem ersten Teil angesiedelt: So begegnet Ihr einmal einem ziemlich abgefuckten Francis Zack Morgan (Kenner verstehen das), der in Kontrast zum jungen, motivierten Francis York Morgan steht. Der alte Morgan erzählt die Geschichte: Ihr stoßt im Urlaub auf einen Mordfall – ein junges Mädchen in Stücke geschnitten, auf einem Altar drapiert. Dann wurde die Leiche auch noch gestohlen. Das ist ein Fall nach Yorks Geschmack. Also ermittelt Ihr in Le Carré, einem kleinen Südstaaten-Ort voller skurriler Persönlichkeiten: eine alte Oma, die seit Jahren nur noch Bowling spielt, sodass der Pfarrer den Teufel mit im Spiel wähnt, ein Barkeeper, der in Unterhosen und Cowboyhut serviert, aber nur Nonsens verzapft und Vokuhila-Danny, dessen Arm von einem Krokodil abgebissen wurde.

Natürlich sind alle maximal nicht hilfreich bei Euren Ermittlungen: Um etwas zu erreichen, müsst Ihr zig unsinnige Aufträge erfüllen – gegen tollwütige Hunde, Killerbienen und Eichhörnchen kämpfen, nachts wird die Stadt zudem von Geistern heimgesucht. Obendrein gibt es eine Art Parallelwelt, ebenfalls voller Spukgestalten. Die Kämpfe sind monoton, aber immerhin einfach, außerdem hat York nur eine Waffe, die Ihr upgraden könnt. Für ihn scheinen das alles sehr normale Vorgänge zu sein, die er mit seinem imaginären Partner Zack und dem smarten, etwas naseweisen Mädchen Patricia diskutiert. Wie im Vorgänger lässt Euch York, diesmal per Skateboard unterwegs, stets an seinen Erkenntnissen über die Welt und über schlechte Filme teilhaben. Dabei wird Euch schnell klar, warum ihn die Vorgänge nicht schockieren, bezeichnet er doch etliche B-Movies als lehrreich bis hyperrealistisch.

Action-Adventure ist für dieses Spiel ein beinahe irreführender Begriff: Deadly Premonition 2 hat etwas Entschleunigtes, mitunter müsst Ihr tagelang auf Ereignisse warten. Zwar könnte York die Zeit im Hotel verschlafen, doch es bieten sich viele Möglichkeiten die digitale Freizeit totzuschlagen, etwa Nebenaufträge oder mäßige Minispiele wie Skateboard-Challenges und Steine-Flitschen. Obendrein muss York regelmäßig essen, um bei Kräften zu bleiben – das geht über Snack-Automaten oder diverse Schlemmereien in Restaurants.

Zurück
Nächste
neuste älteste
Anonymous
Gast
Anonymous

Hätten Sie das Spiel technisch besser optimiert und die Abschnitte in der Anderswelt wenigstens etwas spannender und abwechslungsreicher gestaltet, wäre Deadly Premonition 2 für mich ein Hit gewesen.
So wurde leider viel Potential liegen gelassen.

Gast

Liest sich wie:
– technisch völlig daneben
– Gameplay arg gewöhnungsbedürftig
– Liebhaber Trash-Titel
– Testerin vergibt Liebhaberwertung, die man nur als solche verstehen darf, weil man sonst eine Wertungsdiskussion entfachen müsste

Anonymous
Gast
Anonymous

Ich bin ein bisschen überrascht, über die doch recht hohe Wertung.
Ich hatte zwar auch ne Menge Spaß mit dem Spiel, fand es aber mehr als frech, das Spiel in so einen schlechten Zustand und dann zum Vollpreis zu veröffentlichen.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

“Hey Zach, verstehst du was ghostdog mitteilt? Mh sehr komische Namen, das mich an meine Lieblings Film aus der 80er erinnert.”

Trotz der Techniker – Schlamperei, möchte York zweites Fall eine Chance geben.

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

comment image

Screenshot und Bewegtbild zugleich. 🙂