Déraciné – im Test (PS4)

Bei diesem Adventure für PlayStation VR schlüpft Ihr in die Rolle eines guten Geistes, der die Schüler eines historischen Internats tatkräftig unterstützt. Dabei erkundet Ihr einen zweistöckigen Schulkomplex inklusive Schlaf­sälen, Küche, Bücherei, Musiksaal und Park. Die Studenten können Euch nicht sehen, sind aber begierig darauf, mit Euch zu interagieren. Da in den Kapiteln die Zeit stillsteht, erwachen die Charaktere nur in Schlüsselmomenten zum Leben. Beispielsweise wenn Ihr ihnen einen bestimmten Gegenstand liefert. Anfangs sollt Ihr nur Kräuter für eine Suppe finden, später benötigt Ihr Medizin für eine kranke Schülerin. Kombinationsgabe ist kaum gefragt, vielmehr braucht es Geduld und Ideenreichtum, um Objekte ausfindig zu machen – etwa unter dem Hut eines Schülers. Schade, dass eine Mechanik kaum zum Einsatz kommt: Euer magischer Ring kann nämlich Leben aufsaugen und auf ein anderes Geschöpf übertragen.

Ihr springt per Teleport von Stelle zu Stelle, was gut von der Hand geht. Interessante Orte begutachtet Ihr mit stufenweise rotierbarer Kameraperspektive. Gegenstände lassen sich mit Euren Geisterhänden greifen, drehen und manchmal auch ins Inventar übernehmen. Deshalb erfordert ­Déraciné zwei Move-Controller.

Viel Zeit verbringt Ihr mit dem Erkunden der Schulumgebung, die für VR-Verhältnisse reichhaltig gestaltet ist. Auch die Manga-Charaktere wirken zum Greifen nah. Schade, dass es abseits der Hauptaufgaben kaum etwas zu tun gibt – so wirkt das Internat noch leerer, als es eh schon ist. Nur die optionale Suche nach acht gut versteckten Münzen motiviert, wirklich jedes Eck abzusuchen.

Sobald Ihr eine Spielsituation gelöst habt, geht es ins nächste Kapitel, welches zeitlich Stunden oder Tage später angesiedelt ist. Je nach Abschnitt und ­Tageszeit sind einige Bereiche geschlossen oder geöffnet. Völlige ­Bewegungsfreiheit genießt Ihr nämlich auch als Geist nicht: Selbst die herumstreunende ­Katze erweist sich als unüberwindbares Hindernis.