Dino Dini’s Soccer – im Klassik-Test (SNES)

Die Versionen für Mega Drive und Super Nintendo sind sehr unterschiedlich. Auf dem Sega hat Dino Dini selbst zugeschlagen. Wem die »Ball-klebt-am-Fuß«-Steuerung à la FIFA Soccer schon immer zu simpel war, bekommt hier eine realistische Alternative geboten. Solange Eure Spielfigur langsam läuft oder sich dabei um die eigene Achse dreht, führt sie den Ball noch automatisch mit. Gewinnt man bei längeren Sprints an Tempo, kickt unser Akteur das Leder vor sich her. Längere Soli scheitern entweder an wuseligen Abwehrketten oder diesem Ballverlust-Syndrom. Also muß gepaßt werden – und das in bester Kick Off-Tradition: Mit gedrücktem Feuerknopf den Ball annehmen, dann loslassen, um abzuspielen; umständlich wie in alten Tagen. Zwar kann man jetzt nicht mehr beim Ballannahmeversuch eine ungewollte Grätsche produzieren, aber Geduld, Nerven und Gewöhnungszeit verlangt diese Technik immer noch. Drückt Ihr aus dem Lauf den Feuerknopf, wird geschossen. Durch unmittelbar darauffolgenden Joypad-Druck beeinflußt der Aftertouch die Flugbahn des Balls.

Bei der Steuerung schimmert die Amiga-Vergangenheit des Herrn Programmie-rers durch. Im Prinzip werden Schüsse, Pässe und Grätschen alle mit ein und demselben Feuerknopf abgewickelt. Lediglich für reingelupfte, hohe Bälle wird Knopf B benötigt; damit Button C nicht gänzlich unbelegt bleibt, wechselt man mit ihm die Aufstellung mitten im Match.

Im Vergleich zur Mega-Drive-Version fehlen auf dem Super NES Arcade-Modus und Editor, doch dafür wurde die Steuerung komplett umgekrempelt. Der Ball klebt hier fest am Fuß, und jeder Feuerknopf ist mit einer anderen Schußtechnik belegt. Als willkommenen Bonus dürft Ihr Euch aussuchen, ob von oben nach unten oder horizontal von links nach rechts gekickt wird. Die Nintendo-Version spielt sich sehr flott und actionreich, aber insgesamt weniger chaotisch als die Sega-Fassung.