Flashback 25th Anniversary – im Test (Switch)

Zu Beginn der Globalisierung sind französische Spiele hoffnungslose Außenseiter, audiovisuell interessant, doch technisch rückständig, umständlich, oft fast unspielbar. Die erste Firma, die zur internationalen Spitze aufschließt, ist ­Delphine in Paris, deren Jump’n’Run-Adventure ­Flashback 1992 eine faszinierende Grafiktechnik verwendet: flüssige Animation, nicht mit konventionellen Sprites, sondern dank Rotoscoping und Polygon-Gestalten. Story-Szenen und Close-ups, ebenfalls nicht traditionell gepixelt, sondern Polygon-gerendert, bereichern die Hüpf-, Kletter- und Ballerabschnitte und zaubern eine futuristische Atmosphäre. Um Erinnerung und Identität zurückzuerhalten, kämpft und rätselt sich Agent Conrad durch außerirdische Fauna, ­Alien-Architektur und eine bizarre TV-Show. Er besitzt eine Laser-Pistole und sammelt Werkzeug in sein Inventar, vor allem Schlüssel und ID-Karten für Türen und Teleporter. Den Mix aus Wegfindung, Plattformakrobatik und Ballerei feiert die Presse vor 25 Jahren und fragt: ”Welch anderes Actionspiel fordert sowohl Geschicklichkeit, als auch Grips?” In der M! 01/94 zeigt sich Ingo Zaborowski von ”kernigen Laser-Gefechten und knackigen Kopfnüssen” gefesselt.

Wegen teuflischer Schwierigkeit und umständlicher Steuerung ist Flashback umstritten, aber ein weltweiter Hit, der im ­Guinness-Buch landet. 2013 gibt es ein Unreal-Engine-Remake, doch erst jetzt eine 1:1-Umsetzung des Klassikers exklusiv für Switch und limitiert auf 40.000 ­Exemplare. Die 25th Anniversary-Version ist ein Port der PC-Fassung, während das Handbuch die SNES-Version ­zitiert, erweitert durch Karten ­aller Flashback-Levels.