Gloomhaven – im Test (PS5)

2017 wurden Entwicklung und Produktion des Brettspiels Gloomhaven über zwei erfolgreiche Kickstarter-Kampagnen mit mehr als 4,4 Millionen US-Dollar finanziert. Wobei Brettspiel hier fast etwas zu kurz gegriffen ist: Das hierzulande über Feuerland Spiele veröffentlichte Strategie-Monster kommt in einer gut zehn Kilo schweren Kiste daher, wurde mit Preisen überhäuft und gilt unter eingefleischten Kennern als eines der besten Strategiespiele überhaupt.

Dabei hält man sich ­inhaltlich durchaus eng an gängige Genre-Konventionen. Vier Spieler bewegen ihre Heldentruppe über Hexfelder durch verwunschene Gemäuer und andere düstere Fantasy-Szenarien, sämtliche Aktionen vom Laufen bis zum Angriffszauber werden kartenbasiert eingesetzt. All das, die ganzen 95 Missionen der Spielkampagne, wurde gemeinsam mit Einleitung, Tutorials und mittlerweile auch etlichen DLC-Missionen in die Konsolenfassung übertragen. Nun ist es nicht gerade leicht, die komplexen Regeln des Brettspiels auch Konsolenspielern goutierbar zu machen, die eher flotte Kost Marke Fire Emblem oder Mario + Rabbids gewohnt sind. Die Schwierigkeit ist dabei recht knackig: Nur wer sein Deck beherrscht, weiß, wann man rasten sollte, und riskante Aktionen wie das Verbrennen von Karten zum Abwenden von sonst fatalem Schaden beherrscht, der wird hier vorankommen. Trotzdem tut das Tutorial sein Möglichstes, um Euch mit all den Mechaniken und der Steuerung vertraut zu machen. Zugegeben, das dauert eine Weile und nötigt Euch etwas Geduld ab. Aber habt Ihr das System durchschaut (und die nicht immer ganz eleganten Menüs und die durchaus knifflige Pad-Steuerung verinnerlicht), dann steht ausgedehnten Dungeon-Ausflügen nichts mehr im Wege.