Meinung
Michael Herde meint: Das letzte Werk der Clover Studios polarisiert wie noch keines zuvor, denn God Hand werdet Ihr lieben oder hassen. Nach dem Einlegen der Disk war ich zunächst enttäuscht: miese Matschtexturen und die krassesten Clipping-Fehler seit Jahren, dazu hampelige Laufanimationen. Permanent ploppen Gegenstände ins Bild. Kaum lauft Ihr zu einer Wand, da ist sie auch schon weg und gibt den Blick frei auf dahinter lauerndes Gegnervolk. Dieses Spiel soll fertig sein? Zu allem Überfluss weiß ich dank der Kameraperspektive nie so genau, was hinter meinem Rücken vor sich geht, weshalb ich einige unfaire Treffer einstecken muss – als ob God Hand nicht schon schwierig genug wäre! Nach einiger Zeit genieße ich aber die schamlose 16-Bit-Persiflage im Western-Look. Das Kampfsystem ist extrem abwechslungsreich und bietet viel Freiraum für Experimente. Die verschiedenen Angriffsmöglichkeiten zu immer neuen Killer-Combos zu verbinden, macht irre Laune. Zur spaßigen Keilerei gesellen sich einige der witzigsten Endgegner aller Zeiten: Als zwei stark überzeichnete Tunten auf mich zutippeln und mit dem Po wackeln, kommen mir vor Lachen die Tränen.
Im Gamestop 2009 God Hand gefunden fürs kleine Geld. Es ist schwer, es sieht hässlich aus. Aber es hat Spaß gebracht, wenn man sich durchbeiß. Mr. Gold & Mr. Silver oder Midnight Fives sind die Brüller.