Handball 21 – im Test (PS4)

Mit knapp 755.000 ­Mitgliedern hat der Deutsche Handballbund fast dreimal so viele Anhänger wie der Deutsche Basketball Bund, Zeit also für ein passendes Videospiel. Handball 21 punktet mit einem soliden Lizenzpaket bestehend aus 8 europäischen Ligen sowie 129 Teams. Wer also schon immer mal mit Rekordmeister THW Kiel gegen andere Topteams wie Barca oder den HBC Nantes antreten wollte, hat hier Gelegenheit dazu. Gesportelt wird in einer Handvoll zentraler Modi: ”Schnelles Spiel” ist ideal für das Match zwischendurch, im ”Liga-Modus” versucht Ihr, ein Team Eurer Wahl an die Spitze zu führen, in der ”My Team”-Variante baut Ihr Euch einen eigenen Kader auf und unter ”Solo” startet Ihr eine Solo-Karriere. Online-Matches sind natürlich ebenfalls möglich.

Bis hierher klingt das Paket noch ganz passabel. Auf dem Platz allerdings wirkt Handball 21 komplett aus der Zeit gefallen. Kommentatoren, die das Geschehen analysieren? Spieler, die sich in der Hektik des Gefechts zurufen? Trainer, die am Spielfeldrand wild gestikulieren? Vergesst es! Die Atmosphäre ist so staub­trocken wie ein Monate altes Toastbrot, das in der Sporthalle vergessen wurde.

Auch hinsichtlich der Anima­tionen schlagen Genre-Kenner die Hände über dem Kopf zusammen. Nahezu alle Bewegungsabläufe wirken hölzern, gehen oft seltsam ineinander über und bieten insgesamt viel zu wenig Variation. Fast noch schlimmer ist die KI: Steht Ihr beispielsweise regungslos mit dem Ball vor der gegnerischen Verteidigungslinie, reagieren die Gegenspieler häufig gar nicht und warten einfach, bis Ihr weiter vorrückt. ­Katastrophe! Zähe ­Ladezeiten, ein viel zu kurzes Text-Tutorial und die fehlende Replay-Kamera runden den Rohrkrepierer ab.