Kingdoms of Amalur: Reckoning – im Test (360)

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Als Electronic Arts zum ersten Mal Informationen zu Kingdoms of Amalur veröffentlichte, rühmte man sich damit, den Spawn-Erfinder Todd McFarlane und Fantasy-Autor R.A. Salvatore mit an Bord zu haben. Da verwundert es, dass das Action-Rollenspiel gerade in puncto Design und Geschichte im Fantasy-Mittelmaß versumpft. Mittelalterliche Burgen, weite Wälder, düstere Höhlen – das alles haben Rollenspieler schon tausendfach gesehen. Und auch die Geschichte um den Konflikt zwischen Menschen und einer Splittergruppe der unsterblichen Feien geht mit ihren unzähligen Protagonisten und komplizierten Namen zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Doch warum steht dann am Ende des Tests diese hohe Wertung? Weil die Welt von Amalur zwar klischeebeladen, aber mit Liebe zum Detail erstellt wurde, unzählige Nebenaufgaben und kleine Abenteuer bietet und dem Spieler dabei ein Kampf- und Magiesystem an die Hand gibt, das locker mit reinen Actionspielen mithalten kann. Euer Alter Ego verfügt im Regelfall über eine Primär- und eine Sekundärwaffe sowie vier Schnellzugriffplätze für Zauber und Fähigkeiten.

Im Kampf kombiniert Ihr diese Elemente flüssig in Echtzeit zu verheerenden Combos, nutzt freischaltbare Spezialangriffe und weicht aus oder pariert mit einem (aus dem Nichts erscheinenden) Schild, wenn die aggressiven Wölfe, Elfen, Assassinen und Monster Euch zu sehr auf die Pelle rücken. Dafür hagelt es Beute, die Ihr im altbackenen Inventar vergleicht, repariert oder als Plunder markiert, den Ihr bei Händlern komfortabel mit einem Klick abstoßt. Hackt Ihr Euch möglichst abwechslungsreich durch die Gegnerhorden, füllt sich Eure Schicksalsenergie. Ist diese voll, genügt ein Druck auf beide Schultertasten und das Geschehen läuft für kurze Zeit in Zeitlupe ab. Dann ist Euer Held stärker und zwingt Feinde mit wenigen Schlägen in die Knie. Neigt sich der Effekt dem Ende zu, erlöst Ihr einen der gefällten Widersacher per simplem Quick-Time-Event in einer kurzen Sequenz von seinem Leid und treibt dabei einen Erfahrungspunkte-Multiplikator in die Höhe. Der Clou: Das Mehr an Erfahrung gibt es für alle vorher in Rage angegriffenen Feinde – nehmt Euch also so viele Schurken wie möglich vor, bevor die Zeit abläuft! Steigt Ihr einen Level auf, investiert Ihr Punkte in Fertigkeiten wie Schmieden, Handeln und Alchemie und schaltet in drei verschiedenen Talentbäumen neue Fähigkeiten frei.

In der frei erkundbaren Welt von Kingdoms of Amalur findet Ihr an jeder Ecke Ortschaften, Dungeons und NPCs, die eine Fülle an Aufträgen für Euch bereithalten. Diese Sidequests sind in kleine Geschichten eingebettet und gehen über genretypische Sammelaufgaben hinaus. In den Dialogen mittels BioWare-artigem Antwortrad fällt neben den ordentlichen Sprechern der von World of Warcraft-inspirierte Comicstil der Charaktere positiv auf. Dagegen enttäuschen die spärlichen Animationen und der stumme Held.

Könnt Ihr Euch in klassischen Rollenspielen zu Beginn nie entscheiden, ob Ihr lieber Magier, Krieger oder Schurke werden wollt, ist Amalur genau das Richtige für Euch. Der Held wird nämlich von den Toten wiedererweckt und verfügt deshalb über kein vorgegebenes Schicksal. Ihr dürft während des gesamten Spiels nach Herzenslust in jede Klassenfähigkeit investieren und bekommt abhängig davon Zugang zu Schicksalskarten, die Boni gewähren. So bestimmt Ihr selbst mit Eurem Spielstil, welche Spezialisierungen Euch offenstehen und könnt auch immer wieder neue Richtungen einschlagen.

Abseits der Kämpfe gibt es einiges zu tun. An Schmieden oder Altären zerlegt und baut Ihr Ausrüstung und schleift Gemmen. Überall warten Pflanzen darauf, zu Tränken gemixt zu werden und das Eigenheim will geschmückt und ausgebaut sein. Beziehungen und folgsame KI-Kameraden gibt es aber nicht, falls Euch mal ein NPC in die Schlacht begleitet, habt Ihr keine Gewalt über ihn.

Dass umfangreiche Spiele anfällig für Programmier-Schlampereien sind, bewies zuletzt Skyrim. Auch Amalur ist davor nicht gefeit: Umgebungsdetails laden sehr spät nach, ab und an ruckeln die Kämpfe (unabhängig von der Anzahl der Gegner) und die Ladezeiten beim Betreten von Dungeons und Gebäuden sind extrem lang, falls Ihr das Spiel nicht installiert. In der Testversion kam es außerdem vor, dass Questgebern und normalen Bürgern Gliedmaßen fehlten oder Feinde eine Zeit lang unsichtbar waren. Auch der Sound hat seine Macken: Die Stimmen der einzelnen Charaktere wurden unterschiedlich laut abgemischt und der Ton setzt bei einigen Gesprächen verspätet ein.

  • Kämpfe mit Waffenwechsel und Combos
  • frei begehbare Welt mit massenhaft Quests
  • Online-Pass schaltet N7-Rüstung und eine Questreihe frei

Tobias Kujawa meint: Obwohl ich Fantasy-Rollenspiele mag, bin ich mit dem größten von allen, World of Warcraft, nie warm geworden. Als Einzelgänger hat man da einfach langfristig keinen Spaß. Mit Kingdoms of Amalur: Reckoning bekomme ich endlich eine Art Solo-World of Warcraft mit comicartiger Grafik, tonnenweise Quests und massig Beute. Auf der Kontraliste stehen eine beliebige Story, farblose Charaktere und technische Unzulänglichkeiten. Die übersehe ich beim Spielen aber großzügig dank der actionreichen Kämpfe und der riesigen Welt, die immer wieder etwas Neues in petto hat. Es lohnt sich übrigens, die technisch maue Demo von Amalur und die Probierversion von Mass Effect 3 zu spielen, es winkt Bonusausrüstung! Einen Daumen runter gibt es für den dreisten Online-Pass für ein Offline-Spiel!

Gelungenes Action-Rollenspiel mit packenden Kämpfen, das über sein beliebiges Äußeres und technische Macken stolpert.

Singleplayer83
Multiplayer
Grafik
Sound
ScorpionX
I, MANIAC
ScorpionX

Also ich finde es auch richtig gut. Macht total viel Spaß. Aber vieles ist halt Geschmackssache…

spielt_zu_viel
I, MANIAC
spielt_zu_viel

Ich finde das Gerede von einem offline WOW vollkommen albern. OK, die Grafik setzt auf einen comicartigen Stil. Aber durch die eher geringe Zahl von Polygonen ist das Spiel (vor allem im Kampf) total schnell und flüssig, wie ein Actionadventure. Hat weder was mit telegraphiertem MMO-Kampf noch mit WOW was zu tun. Die Kämpfe sind ja wohl ein volles Highlight. Dagegen sehen Diablo (1-3) und Torchlight (1-2) aus wie Kindergarten. Und Skills und Equip sind ja wie in jedem RPG wichtig, wobei man die Basics des Kampfsystems aberschon drauf haben muss. Story: was habt ihr gegen die Geschichte eines Mannes dessen Vergangenheit und Schicksal ausradiert wird, damit er einen Krieg gewinnen kann, der durch die Unsterblichkeit der Feen prinzipiell nicht gewinnbar ist? Ich finde die dunkle und blutige Story in dem Zucker-Märchen Wald richtig gelungen. Spielt Sch**** Skyrim (Welchen drachen soll ich nochmal töten? Hier fliegen zwei rum?) locker an die Wand. Ok, Dialoge reichen nicht an die Bioware Games ran, das holen die Kämpfe zu 100% für mich wieder raus.Könnt ich endlos drüber lästern. Wer mehr lesen will klickt hier…. http://die-planaren-exploratoren.de/blog/2013/04/reaktorblocks-spielenotizen-zu-kingdoms-of-amalur-die-tragische-schonheit-des-grandiosen-flops/

Doublefine
I, MANIAC
Doublefine

Kingdom of Amalur macht vieles richtig und nur wenig falscht. Wenn ich im Test lese die Story und das Setting sind Fantasymittelmass geb ich durchaus recht. Aber ein Skyrim bekleckert sich in diesen Diziplin auch nicht grade mit Ruhm und es ist trotzdem ein geiles Spiel. KoA ist riesig, liebevoll und unterhaltsam. Das Kampsystem geht locker von der Hand, auch wenn ich als reiner Mage sagen muss, dass mich lediglich die Trolle gefordert haben. Alle anderen Kämpfe besonders im Endgame liefern nach dem gleichen Schema ab, Meteor beschwören und ein bisschen mit den Chakrem draufheizen. Das man mit magischen Gegenständen überflutet wird, gehört mitlerweile (leider) zum guten Ton. Alles im Allen gebe ich KoA 88%. Die Grafik ist stimmig, die Syncro gut, die Spielwelt gigantisch und die Quest schier unentlich.

Sauerland ist Schauerland
I, MANIAC
Sauerland ist Schauerland

Ein Klasse Spiel, welches zu meinen absoluten Geheimtipps gehört. Alleine das Kampfsystem spielt locker das ein oder andere Hack’n’Slay an die Wand. Es stimmt schon, die Story ist DER Schwachpunkt des Spieles, aber da man den “”Online-Pass”” nicht braucht, kann man getrost auf dem Gebrauchtmarkt zuschlagen.

Gast

von Trashmaster:””Auch WoW als Rollenspiel zu bezeichnen finde ich ziemlich schlimm, da abgesehen vom skillen nix Rollenspieltypisch ist.””Trifft das nicht auch auf so gut wie alle J-RPGs zu? Ich mein ja nur … 😉

Thrashmaster
I, MANIAC
Thrashmaster

Also ich hab die Demo gespielt. Und Solo WoW trifft es nicht genau auf den Punkt. Auch WoW als Rollenspiel zu bezeichnen finde ich ziemlich schlimm, da abgesehen vom skillen nix Rollenspieltypisch ist. Rumlaufen…1-9 drücken und langweilige 08/15 Quests ist für mich nicht RPG würdig.Allein das Kampfsystem kann es mit WoW locker aufnehmen.Also ich hatte mehrfach eher das Gefühl ich spiele ein in 3D gehaltenes Baldur Gate Dark Alliance(juhuu…man kann sinnlos kisten kaputt schlagen xD) mit diversen Auswüchsen in andere Rollenspielgefilden ala ME/Diablo/Skyrim (Dialoge/Gemetzel/Offene Welt) und besserem Kampfsystem. Ich fand die Demo saugeil, aber weiß nicht ob ich noch länger Spiele kaufen möchte die unter dem Banner von EA verkauft werde. Absoluter Zwiespalt. Und illegal handeln will ich auch nicht. Das ist gegenüber dem Entwickler unfair. Ich sag ja… zwiespalt der ganz schlimmen Sorte 😀

Pariah
I, MANIAC
Pariah

Ich fand`s sehr gut. Klar, die Präsentation der Spielwelt könnte ein wenig lebendiger sein und manche Designentscheidungen konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen. Aber das Gameplay selbst ist sehr spaßig und motivierend und die Freiheit in der Charakterentwicklung sucht ihresgleichen.

GaiusZero
I, MANIAC
GaiusZero

Und was hast du gegen Reis, du Reississt^^ Bin über die Demo vom Spiel nicht hinweg gekommen, hatte aber eigentlich vor es mir mir zu kaufen, sobald es auf n Zwanni runter ist.

Sturmreiter
I, MANIAC
Sturmreiter

Solo-WoW trifft es auf den Punkt genau!! Irgendwann macht Amalur aber einfach keinen Spaß mehr, weil ohne Story und interessanten Charakteren das Loot System alleine einfach nicht zieht. Dann lieber mit zahlreichen anderen oder ein paar Freunden die Online Version ( WoW ) spielen.Zudem nerven diese “”Lore”” Steine, weil man keine Ahnung hat, was die einem eigentlich sagen wollen. Stellt euch vor ihr macht Urlaub in China und bei eurer Rundreise aktiviert ihr an einer bestimmten Stelle euren Audio Guide und die Stimme sagt: “”Hier im Dörfchen PengPeng lebt der Chinamann Waiwai, der jeden Morgen bei Sonnenaufgang sein Hühnchen küsst und aus traditionsgründen einen alten Gesang auf Alt-Latein vor sich hergrummelt, weil er mal die Sprache auf einem Sack Reis gelesen hat””! Aha…. und so in etwa gestalten sich die Lore Steine. Keine Ahnung was Salavatore hier verbockt hat…P.S. Nichts gegen Asiaten, bin ein Riesenfan der Kultur ^^