Little Big Adventure: Twinsen’s Quest – im Test (PS5)

Es scheint, Little Big ­Adventure aus dem Jahr 1994 erlaubt keinen Mittelweg. Entweder habt Ihr damals eine gute Zeit mit dem schrägen Adventure genossen und erinnert Euch wohlig-nostalgisch daran zurück oder es ist ein blinder Fleck in Eurer ­Videospielkarriere. Das jetzige Entwicklerteam gehört offensichtlich zur ersten Gruppe, schrieb es sich doch auf die Fahne, den vermeintlichen Kult-Klassiker für ein modernes Publikum aufzufrischen.

Ihr schlüpft in die Rolle von Twinsen, der ein unbeschwertes Leben auf der beschaulichen Zitadelleninsel führt. Die Idylle wird bald vom fiesen Dr. ­Funfrock gestört. Mit einer Klonarmee im Schlepptau versucht sich der Bösewicht am Aufbau einer Diktatur. Und als wäre das nicht schlimm genug, wird auch noch Eure Schwester entführt. Setzte das sperrige Original auf eine Panzersteuerung mit verschiedenen Bewegungsmodi, steuert Ihr Twinsen nun deutlich direkter durch die Schauplätze. Außerdem folgt Euch die Kamera auf Schritt und Tritt und verabschiedet so auch die einzelnen – durch Ladebildschirme miteinander verbundenen – Bildschirme in den Ruhestand. Das ist durchaus positiv – schade nur, dass sich die schwammige Navigation und gelegentliche Hüpfpassagen hoffnungslos veraltet anfühlen. Der hölzernen Steuerung wegen enden vor allem die Konfrontationen mit Gegnern regelmäßig in Frust. Zu allem Überfluss wird der Titel auch noch von diversen Fehlern geplagt. Gelegentliche Aussetzer in den Animationen lassen sich verkraften; Bugs, die zum Neustart zwingen, sind hingegen reichlich nervig und rauben jeg­lichen Spielspaß.