Meinung
Thorsten Küchler meint: Meine persönliche Enttäuschung des Jahres: Ehedem als kommende Ego-Referenz angepriesen, kann Rising Sun letztlich in keiner Disziplin mit seinem genialen Frontline-Bruder mithalten. An vorderster Front wundern sich Serien-Veteranen über den audiovisuellen Rückschritt: Sorgt der Bombast-Soundtrack noch (trotz Fehlen von Stammkomponist Michael Giacchino) für Gänsehaut, macht sich beim Anblick der Grafik Unmut breit – matschige Texturen und eine (vor allem auf PS2) niedrige Bildrate nagen nämlich stark am Action-Spaß. Auch der Missionsablauf erreicht nur in seltensten Fällen die Klasse des Vorgängers: Furiose Massenschießereien wechseln sich hier mit uninspirierten Flak-Ballereien ab, bei denen stets dutzende von Nippon-Kriegern blindwütig aus dem Busch hüpfen. Doch es ist wahrlich nicht alles schlecht im Land der aufgehenden Sonne: Vor Atmosphäre fast platzende Szenarien, gemeingefährliche Kamikaze-Gegner sowie einige Spielspaß-Höhenflüge (Stichwort: Pearl Harbor) heben Electronic Arts’ Historien-Knallerei übers aktuelle Genre-Einerlei – den erhofften Volltreffer vermag ”Rising Sun” allerdings nicht zu landen.
Wäre sogar der ideale Zeitpunkt für eine Rückkehr
Wäre doch schön wenn MoH einen neuen Teil bekommen würde.