One Piece: Pirate Warriors 2 – im Test (PS3)

Der Pirat mit den Gummigliedmaßen lädt zu einer zweiten Runde Dauergeprügel. Während Teil 1 storytechnisch Ereignisse der Originalserie rund um Monkey D. Ruffy aufarbeitet, stellt Pirate Warriors 2 so einiges auf den Kopf und inszeniert eine eigenständige Erzählung. Schon kurz nach Spielbeginn verlieren Mannschaftskameraden den Verstand und wenden sich gegen Euch. Die Weltregierung eröffnet zudem die Großjagd auf alle Piraten – allen voran auf die Strohhut-Bande um Ruffy. Gleichzeitig tauchen seltsame Muscheln auf, hinter denen plötzlich jeder hinterher ist. Kurzum: In der Neuen Welt des One Piece-Universums liegt wieder einiges im Argen, das nur per Faustrecht gelöst werden kann.

Auch im zweiten Teil verprügelt Ihr pro Episode vierstellige Gegnermassen in Dynasty Warriors-Manier. Mit simplen Tastenkombinationen schwingt Ruffy Arme und Beine, um den Weg von Feinden freizuräumen. Mit gefüllter Spezialleiste entfesselt er noch mächtigere ”Gum Gum”-Angriffe. Gleichzeitig unterstützen ihn bekannte Verbündete mit ihren eigenen Kampfstilen. Neben der leicht bekleideten Nami schlüpft Ihr in die Rolle von Tony Chopper, Lorenor Zorro, Kuzan und Brook. Selbst ehemalige Feinde wie der Marine-Vizeadmiral Smoker stellen sich im weiteren Verlauf auf Eure Seite. Gegner gibt es aber immer noch genug, denn u.a. Donnergott Enel, Pirat Don Creek oder der düstere Fettsack Gecko Moria benötigen eine Abreibung. Selbst Ruffys Verwandtschaft stellt sich zunächst in den Weg, nur um sich daraufhin mit ihm zu verbünden.

Auf dem Schlachtfeld spielt Taktik eine kleine Rolle: Mit eisernen Fäusten übernehmt Ihr feindliche Territorien, um gegnerischen Nachschub zu unterbinden. Außerdem unterstützt Ihr Hilfe suchende Kameraden, die sich sonst vom Schlachtfeld zurückziehen. So geht es nie strikt zum Einsatzziel, stattdessen hetzt Ihr von einer Baustelle zur nächsten. Entfallen sind dagegen die Quick-Time-Events und Rätseleinlagen des Vorgängers.

Unterwegs leert Ihr Schatzkisten, mit deren Inhalten Ihr Eure Recken hochzüchtet. Berrys dienen als Spielwährung, um die Charakterstufen zu erhöhen und Bonusinhalte freizuschalten. Münzen dagegen setzt Ihr in Slots der Protagonisten ein, um Gesundheit, Angriff und Verteidigung zu verbessern. Mit errungenem Hartgeld füllt Ihr einen Bingo-Plan aus, um passende Reihen zu bilden: Dann erhaltet Ihr neue Fähigkeiten für Combos oder mehr Stärke.

Abseits von Kampagnen-Missionen tretet Ihr in ”Freund”-Episoden in bereits besuchten Arealen an. Hier fordert Ihr Verbündete heraus und stärkt sie für kommende Kämpfe. Vorbildlich ist, dass Ihr jeden Modus auch kooperativ im Splitscreen oder online bestreiten dürft.

Thomas Stuchlik meint: Wenn Dutzende Gegner den Bildschirm bevölkern und Ruffy zur Combo-Attacke ausholt, ist chaotischer Spielspaß garantiert. Auch in Teil 2 verprügelt Ihr pausenlos Lakaien und Zwischenbosse, allerdings mit mehr Freiheit dank offener Areale. Spielerisch macht es aber wenig Unterschied, wo Ihr zuerst zuschlagt. Hektisch wird es dennoch, wenn Kameraden Hilfe ersuchen und Ihr die Meldung im Getümmel verpasst. Ein wenig lustlos wirkt die mittels Textboxen erzählte Geschichte. Fans können darüber hinwegsehen, schließlich bleibt das Geprügel dank vieler Helden und freischaltbarer Boni abwechslungsreich. Optisch greift Pirate Warriors 2 stilvoll die Vorlage auf: Mimiken und Cel-Shading-Grafik fangen den durchgeknallten Charme der Serie wunderbar ein.

• 3 Schwierigkeitsstufen
• 36 spielbare Charaktere
• 5 Kapitel unterteilen sich in mehrere Episoden
• aufrüstbare Fähigkeiten jedes Helden

Chaotisch, simpel, witzig: Das Manga-Dauergekloppe lässt Euch kaum Zeit zum Verschnaufen und motiviert dank massig Helden und Boni.

Singleplayer		74
Multiplayer
Grafik
Sound