Onimusha: Warlords – im Test (PS4 / Xbox One / Switch)

Als Onimusha 2001 erschien, hatte das Samurai-Grusel-Abenteuer eine Odyssee hinter sich: Ursprünglich für Nintendos 64DD konzipiert, zu 50% auf PSone entwickelt und schließlich auf PS2 veröffentlicht, war ­das Spiel eine der ersten großen PS2-Produk­tionen. Zwar waren ­starre Renderhintergründe schon damals eine etwas angestaubte Darstellungsmethode, doch die detaillierten Figuren mit Motion-Capture-Animationen, schnelle Kämpfe und der mal wuchtige, mal minimalistische Soundtrack sorgten für Staunen – zumindest für etwa fünf Stunden, danach war das Abenteuer vorbei.

Aber was für ein Abenteuer! Auf der Suche nach der entführten Prinzessin Yuki erforschen Samurai Samanosuke und seine Ninja-Begleiterin ­Kaede das Schloss von ­Inabayama, unterirdische Höhlen­systeme und die umliegenden Gärten und Wälder. Gekämpft wird dabei viel: Untoten Kriegern, dämonischen Ninjas und feisten Axtschwingern treibt Ihr eine von drei Klingen mit verschiedenen Element­eigenschaften zwischen die Rippen. Dabei merkt man ­Onimusha das Resident Evil-Erbgut an: Feste Kamerawinkel und Rätsel Marke ”Finde blauen Schlüssel für blaue Tür” ­treffen auf schnelle Nahkämpfe und ­simple Rollenspielmechaniken. Besiegte Gegner hinterlassen Seelen, die nicht nur Lebens­energie und Magie auffüllen, sondern auch für die Verbesserung von Gegenständen und Waffen genutzt werden. ­Munitionsmangel gibt es nur bei Distanzwaffen wie ­Bogen und Gewehr, den Großteil der Kämpfe tragt Ihr mit geschliffenem Stahl aus.

Für die Neuauflage war Capcom nicht faul: Renderhintergründe wurden gefiltert, damit sie auf einem modernen HD-Display nicht zu pixelig wirken, die Auflösung der Figuren ist höher. Die Grafik im 16:9-Format wird oben und unten ein Stück abgeschnitten und bei Bedarf gescrollt – wer lieber beim 4:3-Original bleibt, stellt das in den Optionen ein. Die japanischen Stimmen wurden neu aufgenommen, auch der Soundtrack ist neu – Capcom wollte sich wohl vom Skandal um den Originalkomponisten ­Mamoru ­Samurogoch distanzieren, der sich damals fälschlich als taub ausgab. Am wichtigsten: Neben der steifen Steuerung des Originals könnt jetzt per Analogstick wie in einem modernen Action­spiel direkt steuern – das macht die Figuren mobiler und manchen Kampf einfacher.