Pro Evolution Soccer 3 – im Klassik-Test (PS2)

Vom Herausforderer zum Platzhirsch: Konamis Pro Evolution Soccer-Reihe mauserte sich in Experten-Kreisen binnen kürzester Zeit zum absoluten Vorzeige-Fußball. Doch weil die Konkurrenz von FIFA ­bekanntlich nicht schläft, müssen die japanischen Kicker auch in der aktuellen Software-Saison wieder um ihre Vorherrschaft kämpfen.

Damit die Cup-Verteidigung tatsächlich klappt, spendiert das Entwickler-Team aus Tokio einige spielenswerte Neuerungen: Insbesondere die erweiterten Trainingseinheiten fallen sofort ins Auge. So lassen sich Neulinge die zahlreichen Steuerungskniffe erklären, während Profis beim ‘Challenge-Training’ antreten. Letzerer Modus fordert Euch mit kniffligen Übungen wie beispielsweise durch enge Hütchen dribbeln, Freistöße in den Winkel zimmern oder das Leder gegen anrennende Defensiv-Künstler verteidigen. Für erfolgreich absolvierte Aufgaben erhaltet Ihr Punkte, die Ihr sodann in der zweiten Pro Evolution Soccer-Innovation ausgeben dürft: dem ‘Shop’. Der virtuelle ­Gemischtwarenladen verkauft von geheimen Teams über frische Stadien bis hin zu schicken Haarschnitten (für den Spieler-Editor) alles, was das Fußballer-Herz begehrt. Apropos Fußballer-Herz: Dauerzocker wagen sich lieber gleich an die ebenfalls verbesserte ‘Meisterliga’, bei der Ihr Transfers tätigt und ein Team als Trainer zum internationalen Ruhm führt.

Die alte Fußballweisheit bestätigt sich auch bei Konamis nagelneuer Kickerei: Dementsprechend wurden die ohnehin fast perfekten Kontrollen der Vorjahres-Ausgabe lediglich um Nuancen verändert. So führt Ihr per rechtem Analog-Stick manuelle Pässe aus, verwendet die Aktionstasten für Schüsse wie Flanken und entlockt ­Euren Ballkünstlern via Schultertaste diverse Dribblings. Stillstand herrscht dagegen beim Mannschafts-Angebot: Während die meisten Nationalteams mit Original-Spielern antreten, laufen Club-Truppen nur namentlich verfremdet über den Rasen. Quasi als Entschädigung kommt Pro Evolution Soccer 3 in einem neuen Optik-Gewand daher: Animierte Gesichtszüge, brodelnde Stadien, zahlreiche Nahaufnahmen sowie annehmbare Kommentatoren verkleinern die Lücke zum Präsentations-Wunder FIFA.