Rez Infinite – im Test (PS4)

Mit Rez verhält es sich wie mit einem guten Wein – mit zunehmenden Alter wird es immer besser. So muss der Tester hier eingestehen, bei der Erstveröffentlichung anno 2002 auf dem Dreamcast die wahre Qualität von Tetsuya Mizuguchis Kultwerk unterschätzt zu haben: Lächerliche 77% verpasste ich seinerzeit Rez und auch die kurz danach erschienene, technisch etwas poliertere PS2-Umsetzung bekam nicht mehr. Erst für Rez HD auf der Xbox 360 gab es 2008 korrektere 9 von 10 Spielspaßpunkte. Nun setzt Meister Mizuguchi seinem Magnum Opus die Krone auf – Rez Infinite erscheint für die PS4 inklusive optionaler VR-Unterstützung.

Eigentlich war und ist Rez im Kern nur ein Rail-Shooter, der aber das von Panzer Dragoon bekannte Grundprinzip durch herausragende audiovisuelle Inszenierung in neue Höhen treibt: Euer Avatar schwebt auf einer vorgegebenen Bahn durch fantastische Landschaften und nimmt per Zielmarker Gegnerformationen ins Visier. Bis zu acht Feinde könnt Ihr aufschalten und gleichzeitig unter Beschuss nehmen. Statt wilder Knöpfchenhämmerei ist also mehr Zielgeschick gefragt – bei den bombastischen Endbossen jedes Areals kommt beides zur Geltung.

Dieses einfache wie fesselnde Konzept gewinnt ungemein durch seine fantastische Präsentation auf PS4, die mit 1080p und 60 Bildern Pro Sekunde am TV noch eindrucksvoller wirkt, aber auch mit der niedrigeren Auflösung der VR-Brille kaum an Faszination verliert – zumal das Mittendrin-Gefühl mit Kopfdisplay einfach mitreißt und auch spielerische Vorteile mit sich bringt.

Neben der kurzen Hauptkampagne und den zahlreichen freispielbaren Extras hat Rez Infinite als Plus das komplett neue “Areal X” an Bord, das auf Partikel-Optik setzt und mit mehr Bewegungsspielraum zum (etwas) freieren Erkunden der Kulisse einlädt – eine äußerst feine Zugabe und damit das Tüpfelchen auf dem Rez-i.