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Die Hauptquest in Starfield schleppt sich träge dahin, ergießt sich in Sci-Fi-Plattitüden, es gibt kaum schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und bis auf wenige Ausnahmen ist auch das Questdesign nur Standardkost. Was der Geschichte aber besonders wehtut, sind ständige Schnellreise-Unterbrechungen, die sie zu einem mühsamen Stückwerk machen. Um in Starfield von A nach B zu kommen, seid Ihr auf die Schnellreise angewiesen – ohne geht es nicht. Freies Fliegen im Weltraum? Fehlanzeige. Ja, Ihr könnt theoretisch auf jedem Planeten landen und Euch bis zu einem gewissen Grad frei bewegen. Aber das ist wegen der extremen Entfernungen, die man zu Fuß zurücklegen muss, sehr mühsam. Da hilft auch das ansonsten praktische Jetpack nichts. Außerdem sind die wenigsten der 1.000 Planeten wirklich interessant gestaltet.
Obwohl es in Bethesdas DNS liegt, gibt es also keine freie Erkundung des Weltraums, bei der Ihr organisch auf interessante Orte stoßt. Stattdessen wählt Ihr auf einer unübersichtlichen Sternenkarte den gewünschten Planeten und schaut Euch die immer gleichen Start- und Landesequenzen (alias Ladebildschirme) an. Größere Distanzen werden per Gravitationssprung zurückgelegt. Dabei müsst Ihr den Treibstoffverbrauch und die Sprungweite im Auge behalten.
Ist Euer Schiff nicht für die Distanz ausgelegt, müsst Ihr Euch mühsam von Sternensystem zu Sternensystem hangeln. Zwischen Start und Landung am Zielort können so Minuten vergehen, was den Spielfluss mitunter stark hemmt. Vor allem während der Hauptquest, in der Ihr häufig zwischen den Sternensystemen hin und her springen müsst, wird das Schnellreisesystem schnell nervig.
Die wunderschönen Raumschiffe verkommen dadurch in vielen Phasen des Spiels zum ungeliebten Schnellreisevehikel. Eine willkommene Abwechslung sind dagegen die seltenen, aber meist kurzweiligen Raumschiffkämpfe. Habt Ihr Euch an die Steuerung gewöhnt, holt Ihr in den arcadelastigen Schießereien rasch einen Weltraumpiraten nach dem anderen aus dem Orbit. Viel Tiefgang oder große Schlachten mit Dutzenden von Raumschiffen solltet Ihr aber nicht erwarten. Mit der Zeit könnt Ihr Euch eine eigene modifizierbare Flotte zusammenstellen. Der Raumschiff-Editor lässt Euch viel Gestaltungsfreiheit, ist aber – wie fast alle Benutzeroberflächen in Starfield – äußerst hakelig und wenig intuitiv zu bedienen.
Bei mir steht und fällt ein Spiel mit 60fps.
Wobei Starfield garantiert noch über Jahre supportet wird und es irgendwann bestimmt auch mit 60fps zu spielen sein wird.
Äpfel und Birnen sind beides Früchte, wachsen auf Bäumen, schmecken süsslich oder säuerlich und trotzdem sind die beiden Früchte nicht das gleiche.
Bei den Games ist es doch auch. Gewisse vorzüge mag man oder mag man nicht. Und Games dürfen und sollen sich unterscheiden.
Starfield ist nicht perfekt aber ein tolles Games.
@ninboxstation – ich habe von outer worlds beispielsweise gar nichts erwartet und war dann hocherfreut, als ich ein rundweg gelungenes spiel vorgefunden habe.
selbst mit kleineren Budget, hätte ich mehr von Obsidian bzw. The Outer Worlds erwartet.., finde Fallout 3 & NV in fast allen Belangen besser
@captain carot – finde schon, dass man das vergleichen darf, nur eben nicht gleichsetzen.
outer worlds ist – vergleichbar mit starfield – mit viel humor, liebe zum detail, leidenschaft und professionalität gestaltet worden, und auch im bezug auf das sci-fi-setting insofern sowas wie ein entfernter “starfield-verwandter”.
aber gerade die größe bzw. die übersichtlichkeit des outer-world universums wäre ein guter hinweis an bethesda bezüglich starfield gewesen. keine ahnung, ob die das spiel kannten.
ich denke aber auch, dass die größe des universums in starfield in ein paar jahren kein problem mehr darstellt. spätestens dann, wenn die reisen keine ladezeiten mehr brauchen und auf dem weg noch was geschehen kann – von gesprächen bis hin zu kämpfen.
@Monty
Outer Worlds ist halt schon alleine wegen Budget und Teamgröße nicht wirklich vergleichbar, außerdem hat man es noch vergleichsweise schnell durch. Nur Mainquest vielleicht 15h, mit Sidequests eher so 30-35. Die Planetenareale sind deswegen auch kompakt, aber eben zusammenhängend.
Starfield > The Outer Worlds
(Starfield macht Sachen eindeutig schlechter als andere Bethesda Rpgs.., macht aber auch eiges eindeutig besser.., unterm Strich, Starfield enttäuschte in einige sehr wichtige Punkte, ist dennoch einmalig.., anders als zB. The Outer Worlds, welches mid und nix neues ist)
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quests & interstellar & Gravitation Combat, Stealth & Jetpack combos , NG+, …
“unterm Strich sollte die Spielwelt sich dem Gameplay unterordnen”
Outer World kenne ich leider nicht und kann deswegen nicht vergleichen.
Bei Starfield finde ich die Größe der Spielwelt geil, eben auch die gefühlte Größe des Universums. Das etwas sperrige Reisesystem unterstützt dieses Gefühl. Und letztlich gehen alle Reisen fit, wenn man das System beherrscht.
Aber hier geht es ja auch um das Reisen auf und die Größe von einzelnen Planeten. Da stimme ich zu, die könnten jeweils mehr aus einem Guss sein. Wären sie nicht fragmentiert und stattdessen komplett begeh-, befahr- und befliegbar, wäre das ein großes Plus.
Und auch das Design der Planeten hat noch Luft nach oben in Sachen Naturvielfalt und menschliche Bauten. Das würde ich dem Spiel jetzt aber nicht ankreiden, sondern als schöne Zukunftsmusik sehen.
Das zweite Elder Scrolls hatte damals eine 250.000km^2 Spielwelt. Die war allerdings sprichwörtlich ziemlich generisch.
Himmelsrand ist verglichen damit winzig, aber eben erzählerisch und atmosphärisch sehr dicht. Klar. Es darf auch gerne größer werden aber unterm Strich sollte die Spielwelt sich dem Gameplay unterordnen. Night City ist zum Beispiel eigentlich viel, viel zu klein. Aber wer will schon eine Halbe Stunde von Watson nach Pacifica fahren oder stundenlang im Stau stehen?
Das gleiche gilt im Prinzip auch für Forza Horizon oder Horizon Zero Dawn und Forbidden West, also andere Genres.
Das andere Problem ist halt die Zergliederung weil man eben eine Galaxie darstellen wollte. Selbst die wichtigsten Planeten bestehen aus sowas wie Stadt, Mind und Absturzstelle, die aber räumlich völlig voneinander getrennt sind.
Das ist etwas, das Outer Worlds IMO sehr viel besser macht und das Spiel hatte einen Bruchteil von Budget und Manpiwer in der Entwicklung. Outer Worlds will mir ‚nur‘ ein Sonnensystem verkaufen. Aber weil man auf den einzelnen, sehr unterschiedlichen Planeten ein bisschen was zusammenhängendes zu erkunden hat funktioniert das für mich sehr viel besser.
Monty, wir haben uns kennengelernt, als meine “große” Rpg Phase vorbei war und ich zurück zu meinen Wurzel gefunden hatte. Die X360 Zeit und davor/Zeitgleich auf dem PC hatte ich vor Allem bei Bethesdas Spielen Spaß an der opulenten Darstellung von einem Genre, RpG nämlich, bei dem, wie du richtig sagst, schwer ist sich vorzustellen, wie ich davor sitze. Aber es geht! 😛
Begeistert war ich auch von den Kämpfen, die weg- gingen von den von mir empfundenen “statischen” der Ära davor, so dass ich Oblivion durchspielte, Skürüm nicht ganz, aber verdammt viel Zeit dort verplemperte, Falloubst 3 mehrmals sogar die Enden gesehen habe und danach…tja, danach hatte ich das Gefühl “es reicht”. Ne Menge an anderen, die ich auch gespielt/nicht-ganz-durchgespielt/Angetestet habe, müssen hier nicht erwähnt werden, nur so viel, bei den Japanischen war die Luft/Lust relativ schnell raus, hust! Xeno-Hust! blade, hust! Hust!
Ich gebe den Games eine faire Chance bin aber schonungslos, wenn sie mich nicht packen. Der Vorteil dabei: Ich habe ne Menge nachzuholen/zu Ende zu bringen, wenn mich die Lust packen sollte.
Ich hoffe für das nächste Bethesda RPG jedenfalls auf deutlich weniger Gigantomanie zugunsten interessanter, zusammenhängender Spielwelt.
Das sehe ich ähnlich. Die Größe darf gerne bleiben, aber alles sollte fließender und polierter werden.
Ich fand es leider völlig zerfasert. Gerade wegen der extremen Schnellreiselastigkeit. Gerade das sonst gute Worldbuilding und das Gefühl die Spielwelt zu erkunden blieben da für mich auf der Strecke. Dazu kommt, dass ich gerade Dinge wie die ‚Tempelsuche‘ extrem schnell sehr langweilig fand.
Dabei ist das Questwriting oft ziemlich gut, gerade auch bei Sidequests.
Technisch finde ich vor allem die Animationen enttäuschend. Ob das nun schlecht animierte First Person, hampelige Third Person oder stocksteife NPCs sind. Selbst wichtige Dialoge laufen hier stocksteif ab, etwas das unter anderem Cyberpunk unendlich viel besser macht.
Dabei sieht Starfield die meiste Zeit gut aus, echt schade das man dann bei den Animationen so viel Potenzial verschenkt.
In Punkto Action ist es zumindest von Fallout 4 ein großer Schritt nach vorne. Da hatte ich diesen Sommer eest die DLCs nachgeholt und verglichen mit Starfield fühlt sich die Action dort einfach schlecht an.
Ich hoffe für das nächste Bethesda RPG jedenfalls auf deutlich weniger Gigantomanie zugunsten interessanter, zusammenhängender Spielwelt.
Gernpei, Du weißt das selbstverständlich besser als ich. Aber ich kann mir nicht helfen: Wenn ich vor meinem inneren Auge ein Bild male, in dem Du mit einem Controller vor einer Glotze sitzt, bekommt die Matrix Risse und ich sehe überall binären Code aufblitzen, sobald ich mir dabei auf dem Bildschirm ein Spiel wie Starfield vorstelle. 🤷
@Monty
Ich habe mich durch mehrere Bethesda Rpgs gekämpft und kenne die Formel. Dazu kommt meine Erfahrung mit No mans Sky und bei einem Freund beta-testete ich auch das andere von Roberts, das vermutlich nie fertig wird.
Ich sage es mal so: Unbedingt “langweilig” würde ich es nicht finden, aber mein Zocker-Zeit-Management läßt mich alle parr jubelmonate vor einem großen Spiel sitzen und aktuell würde es nicht passen.
Ich finde Starfield super!
Die Meinung von Ulrich und die Maniac Wertung finde ich ok.
Ich persönlich würde ne höhere Wertung zücken.
Ich habs an einem anderen Ort schon mal geschrieben.
Ich bin etwas enttäuscht, dass der Test ausgelagert wurde. Solch ein Toptitel! Endlich mal ein MS Titel – mit dem ganzen drumherum von MS Studio Einkäufen etc.
Ich kann ja verstehen, dass Ferienzeit, Personalmangel etc war.
Dennoch wirkt der Test von Josef Erl wie ein Fremdkörper und nach meiner Meinung nach nicht sachlich genug. Klar, jeder Test ist subjektiv und präsentiert eine Meinung (oderer mehrere). Schon nach dem ersten Abschnitt fiel mir auf: „Dieser Text ist nicht Maniac“. Das finde ich schade.
Hätte mir einen Test von Ulrich oder von Steffen gewünscht – oder von einem anderen Stamm-Redakteur/-in.
Starfield sieht hübsch aus. Jedoch nicht wie Cyberpunk. Dennoch beeindruckend was die aus der alten Engine rauskitzeln. Die 30fps fallen kaum auf. Hatte während 70h nie slowdowns. Die Hauptstory fand ich sehr spannend.
Starfield kann oder soll man nicht mit No man Sky vergleichen. (Mayo und Senf kommen auch aus einer Tube und wird als Geschmacksverstärker fürs Essen benutzt. Trotzdem ist es nicht das gleiche.)
Es sind beides eigenständige Games mit Vor- und Nachteilen.
Starfield ist ein durch und durch 100%iges Bethesda Game. Wer mit Bethesda Games was anfangen kann, soll doch mal einen Blick riskieren.
wäre Starfield ein PS5 Exclusive geblieben, .. und somit nicht “verkürzt/verkleinert” mit dem Series S RAM, hätte Starfield wahrscheinlich echte Raumschiff take offs & Landungen gehabt, (wie No Man’s Sky), sowie komplexere Planeten Oberflächen zum Erforschen, weniger Loadingscreens, etc.
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Starfield hätte immernoch Probleme, aber einiges würde nicht so negativ auffallen.., Starfields Vision wurde etwas geschitten .., nun wird Xbox künftig auf die “199 -” Dollar Consolen setzen, bzw. jede künftige Game unter Xbox wird auf 199.- Consoln laufen müssen (hoffe, dass sie künftig nicht mehr beim RAM sparen.., irgendwie scheint die Zukunft guter / komplexer Spiele unter Xbox zu leiden.., schade, dass Xbox den “Budget” Consolen Blut gedeckt hat..)
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hoffr aber, dass Xbox weiterhin “499” Consolen erstellt (nicht nur noch auf 199 setzt), und weiterhin Bethesda und hoffentlich weitere Studios für Xbox modding unterstützt.., Xbox / Bethesda modding ist ein Vorteil gegenüber Sony, den ich Sony übel nehme.
Genpei, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Game was für Dich ist. Du würdest die vermutete Langeweile finden.
Ich bin auch grad mit dem Game beschäftigt (ca. 20 h) und wer den ein oder anderen Kommentar von mir zum GP-Angebot noch im Hinterkopf hat (vermutlich Niemand 😅), dem kann ich jetzt verkünden; Starfield hat es geschafft, dass ich meine XSS wieder entstaubt, angeschmissen und den GP nach über einem Jahr aktiviert hab. Gratuliere MS! Ehrlich gesagt wäre das aber ohne meine übermäßige „Affinität“ für Weltraumszenarien in Film und Games vermutlich nicht geschehen…
Zum Test: stimme jedem einzelnen Wort zu. Auch die Wertung ist absolut im Verhältnis.
Für die PC-Version kam letztens ein großer Performance-Patch. Vielleicht schaffen sie es ja den für die Xbox umzusetzen, damit es zumindest auf der Series X 60 fps gibt. Im Vergleich zu Cyberpunk 2077: Phantom Liberty wirkt das Spiel technisch nicht wirklich auf der Höhe der Zeit.
Trotz anfängliche Enttäuschung (kein echte “Exploration”, schlimme Menus, zu viele Loadingscreens, etc.), ist Starfield mein persönlicher Game of Year!
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(ich liebte die Faction Quests, Stealth & Jetpack combo, beste NG+ ever, etc. very hard settings)
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Würde aber Starfield nirgends nominieren, ua. wegen der missleitende PR, Handlung des Franchises von Xbox, .. und wieder Bugs
Ich hatte gestern auf dem Gamepass meines Sohnes die Wahl zwischen Starfield und Lies of P.
Ich habe mich für Pinocchio entschieden. 🙂
Bei der Kritik im Vorfeld habe ich auch mit keiner allzu exorbitanten Wertung für Starfield gerechnet, aber wenn ich dem neuen Howard-Epos ne Chance geben werde, habe ich eher die Sorge, dass die unendlichen Weiten des Alls mich langweilen, als alles andere…
kann die Kritik nachvollziehen und die Sachen, die laufen auch. Die zwei Meinungen bringen es auf den Punkt und ich würde zwar persönlich 85% geben, aber kann mit 82% leben.
Ich persönlich spiele es wahnsinnig gerne – wirklich, wirklich, wirklich gerne. Warte aber mit durchspielen, bis es die Mods im Februar auch auf der XBox gibt.
Itemmanagement, Handel und Lippensynchronität sind für den Popo, ansonsten finde ich das Spiel top. Basen- und Schiffbau dürften besser erklärt sein. Aber Action und Story rocken. Auch das Chrakterdesign ist cool. Ich habe bei vielen NPCs das Gefühl, es mit echten Persönlichkeiten zu tun zu haben. Nachdem ich alles geschnallt hatte, gefiel mir auch das (Schnell)Reisesystem.
Ich wünschte, ich könnte ein Handelsimperium mit automatisierten Einkünften aufbauen. Das Mikromanagement ist genretypisch zäh. Vom den bisher 100 Spielstunden habe ich viel zu viele mit Verwaltung verbracht.
Das Gefühl einer bereisbaren Galaxie ist da. Ich bin zurzeit süchtig nach Starfield und kratze eher an 90 Bewertungspunkten.