Tactics Ogre: Reborn – im Test (PS4)

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Erfahrungspunkte werden nach der Schlacht an alle Beteiligten ausgeschüttet – Ihr müsst also nicht Kleinvieh-Gegner mit erfahrenen Recken kleinprügeln, damit schwache Nachzügler ihnen dann den einträglichen Gnadenstoß verpassen können. Im Gegensatz zur PSP-Fassung leveln hier wieder individuelle Einheiten und nicht komplette Klassen. Ihr habt mehr Informationen zu Element-Affinitäten und könnt nun die ­Lebensbalken der Figuren permanent eingeblendet lassen – das sorgt für mehr Übersicht und bessere Planungsmöglichkeiten. Etablierte PSP-Komfortfunktionen sind auch mit dabei: Ihr dürft im Kampf ungünstige Aktionen zurücknehmen und später auch auf dem Zeitstrahl einmal getroffene Entscheidungen verändern, um so nach dem ersten Durchspielen die anderen potenziellen Verläufe der Geschichte zu erleben.

Für die ließ sich Ausnahme­designer Yasumi Matsuno damals vom Krieg im ehemaligen Jugoslawien inspirieren. Der Konflikt zwischen den verschiedenen Volksgruppen eines zerfallenen Reiches ist voll von politischen Intrigen, machtgierigen Adeligen sowie radikalen Nationalisten und schreckt auch vor Themen wie Völkermord und Kriegsverbrechen nicht zurück. Auf die übernatürlichen Elemente eines ­Final Fantasy Tactics wird dagegen weitgehend verzichtet, auch simple Schwarz-Weiß-Malerei wird hier konsequent vermieden. Jede Fraktion hat ihre Motive, kein Antagonist macht Euch einfach nur um der Bosheit willen das Leben schwer. Entsprechend sind auch die Entscheidungen, die Ihr für Hauptfigur Denam trefft, oft nicht einfach und haben Konsequenzen für den weiteren Verlauf der Handlung.

Diese ist zum ersten Mal komplett auf Englisch oder wahlweise Japanisch vertont, erstmals gibt es auch deutsche Texte. Die basieren aber auf dem japanischen Originalskript und weichen teilweise sehr stark von der englischen Vertonung ab – wer also deutsche Texte mit englischem Ton mischt, wird so manch starke und gerne auch irritierende Diskrepanz bemerken. Eher Geschmackssache ist die grafische Überarbeitung: Während Menüs, Porträts und Icons überzeugen, wirken Welt und Sprites manchmal arg weich. Die Charaktere sind nach wie vor pixelig, haben aber unscharfe Outlines von variierender Stärke und kommen oft seltsam pausbäckig daher – eine Option für knackig-scharfe Pixel, wie es sie in der weiten Zoomstufe der PSP-Version noch gab, wäre hier sehr willkommen. Restlos überzeugt sind wir dafür von der Musik: Der Soundtrack von Hitoshi Sakimoto (der für Reborn ein paar frische Stücke beisteuerte) und ­Masaharu Iwata wurde neu arrangiert und orchestral eingespielt.

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captain carot
I, MANIAC
captain carot

Lass dich da von der Grafik nicht zu sehr abschrecken.

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Auf rundenbasierte Kämpfe stehe ich. Was mich abschreckt, ist das Stichwort Mikromanagement. Und noch schlimmer: Das Grafikdesign sieht total bexxxxxsen aus. Das soll ein Schlachtfeld sein???

Steffen Simonet
I, MANIAC
Steffen Simonet

Schön, das du Tactics Ogre so gewürdigt hast Thomas. Danke für den tollen Test, das hat das Game verdient.

Ich hab das Spiel damals schon auf der Playstation gezockt und später dann die PSP-Fassung. Momentan zocke ich gerade Reborn und bin wieder absolut begeistert. Das ist die wohl beste Version dieses Meisterwerks. Für mich ist das Game ein absolutes Ausnahmespiel und gehört für mich zu den besten Games aller Zeiten.

Ich hoffe sehr, dass wir nun auch noch Final Fantasy Tactics Reborn bekommen. Dann bin ich gespannt welches der beiden Spiele ich besser finde.

link82
I, MANIAC
link82

eine Frage:
kann man die Ansicht um 45° drehen, so dass sie “gerade” ist?
kommt mit diesen schrägen Ansichten nicht zurecht ^^

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Ziemlich hohe Wertung, bin schon mal gespannt – aber erstmal noch Disco Elysium beenden…

Tabby
Gast

Switch-Fassung ist die beste Version, da portabel.

ninboxstation
I, MANIAC
ninboxstation

ist die Switch Fassung genau so gut? (auch 92%?) oder hat diese irgendwelche Nachteile?

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Wie ich vor 10 Jahren Tactics Ogre: Let Us Cling Together auf der PSP begeistert bin, könnte ich bei Reborn das selbe äußern. Dynamische Taktik, das Spinal Tap ist wieder dabei und ein geniale Story.

Sephiroth
I, MANIAC
Sephiroth

hatte es schon mal kurz begonnen, zu wenig um groß was zu sagen, nur die Steuerung und die Kamera funzt leider nicht so sauber. Kamera entweder zu nah oder gleich zu weit weg wenn ich vorm TV spiele, und es ging meine ich nur Digi Kreuz und je nach Kameraansicht nervig, da z.B. links dann vorne ist usw. Sind kleine Ärgernisse, nichts weltbewegendes, werde aufgrund von solchen Dingen aber lieber erstmal mit Fire Emblem starten.
Wie wichtig und angenehm eine gute Steuerung heutzutage gerade für mich geworden ist. 😀