Tekken Tag Tournament 2 – im Test (PS3)

TTT 2 ist ein Titel, bei dem es schon vor dem Kauf kompliziert wurde: Je nach Händler gab es verschiedene Vorbestellerboni (Bikinis, Charaktere, Snoop-Dogg-Stage), zudem ist alternativ die stählerne “We are Tekken”-Edition erhältlich – u.a. samt dickem Artbook und Soundtrack. Das Spiel selbst präsentiert sich von der ersten Sekunde an supersimpel: Selbst wenn Ihr seit zehn Jahren kein Tekken angefasst habt (vielleicht war ja das erste TTT Euer letzter Kontakt) fühlt Ihr Euch nach Sekunden heimisch – das ist einerseits praktisch, andererseits in etwa so aufregend, wie das Menü von NHL 13 mit dem des Vorgängers zu vergleichen.

Schnieker Render-Film hier, Online-Modi dort, Charakter-Anpassung hier, Arcade-, Versus- und Survivalmodus dort – im Osten mal wieder nichts Neues. Überraschend für ein 3D-Prügelspiel das Jahres 2012 ist die Erkenntnis, dass Eure Fighter nur dem Steuerkreuz gehorchen – aber hey, wenn schon Charaktermodelle und Hintergründe grafisch locker aus dem Jahr 2006 stammen könnten, fällt das auch nicht weiter auf.

Modern zeigt sich Namco beim Stichwort “Online-Pass” – nur wer den Zahlencode eingibt, darf online ran Gebrauchtkäufer müssen dafür 10 Euro extra blechen. Dafür erwarten Euch vertretbare Ladezeiten und meist lagfreie Matches – wenn Ihr so schlau wart, die beste Verbindungsqualität bei der Gegnersuche zu verlangen. In puncto Kämpferzahl ist das zweite Eisenfaust-Tagtreffen der neue Primus aller Beat’em-Ups dieser Generation – bereits zu Beginn stehen Euch fast 50 Muskelmänner, Kampfbräute, Blechschränke, Prügeltiere oder sonstige Kloppmonster zur Verfügung. Tekken-typisch ist die Grundsteuerung simpel (je ein Button für linke und rechte Hand bzw. Fuß). Wer hingegen Zeit investiert, entdeckt nicht nur eine irre Vielfalt an komplexen Attacken und Juggle-Manövern, sondern kann sich in den Feinheiten der zahllosen Würfe, Tag-Manöver, Wandcombos, Starter, Wake-Ups oder Parries regelrecht verlieren.