Test Drive Unlimited Solar Crown – im Test (PS5 / Xbox Series X)

Eigentlich war dieser Test bereits für die vorherige Ausgabe geplant, aber technische Gründe ließen eine vernünftige Einschätzung des ambitionierten Online-Rennspiels nicht zu. Ein paar Wochen später sieht die ­Sache (etwas) besser aus, aber eins bleibt unbestreitbar: Obwohl Test Drive Unlimited Solar Crown den eigentlich geplanten Startzeitraum ohnehin um mehrere Jahre verpasst hat, hätte es immer noch deutlich mehr Entwicklungszeit vertragen können.

Was uns NACON und KT ­Racing hier verabreichen, verfehlt wenig überraschend das hochtrabende Ziel, ”das Genre des Open-World-MMO-Rennspiels neu zu erfinden”, deutlich. Dennoch bietet es einige interessante eigen­ständige Aspekte. So ist der Schauplatz Hongkong eine prinzipiell attraktive Wahl: Er entpuppt sich als weitläufig und abwechslungsreich, denn auf der Insel ist eben nicht nur die bekannte Großstadt, sondern auch viel Landschaft drumherum zu finden. Schade deshalb, dass die visuelle Interpretation dies lediglich bedingt rüberbringt und Solar Crown so aussieht, als ob es eher auf einer früheren Konsolengeneration zu Hause wäre. Der Leistungsmodus erreicht je nach Konsole zwar inzwischen mehr oder weniger seine angepeilte Bildrate, aber Auflösung und Beleuchtung sind nicht zeitgemäß, auch Fahrzeuge und Charaktere hat man anderswo schon deutlich höher beziehungsweise detaillierter gesehen.

Ihr startet in einem fiktiven Wettkampf und schließt Euch nach dem Sammeln von genug ”Ruf” einer von zwei Gruppierungen an, um deren Ansehen zu verbessern, was in der Praxis schlicht ausfällt. Ihr fahrt eben ein Rennen nach dem anderen und leistet Euch Tuningteile oder neue Boliden, wenn genug Geld da ist. Unausgewogene KI-Gegner und eine nicht sonderlich mit­reißende Fahrphysik machen die Wettkämpfe nicht unbedingt zum großen Vergnügen. Ob angekündigte Erweiterungen wie das im Frühjahr anstehende Ibiza oder im Herbst Eigenheime (die es damals von Beginn an gab) den Spaß noch aufwerten, bleibt abzuwarten.