Tharsis – im Test (PS4)

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Die erste Lektion von Tharsis lautet: Wer ein rundenbasiertes Weltraum-Strategiespiel mit Würfeln und Kannibalismus spielen will, muss erst lesen – viel lesen. Denn fast alle Details und Regeln werden über Textkästen erklärt, die Ihr zu Beginn geballt vor den Latz geknallt bekommt – einsteigerfreundlich ist das kaum, aber lehrreich. Nicht weniger knackig die zweite Lektion: Besagte Würfel sind die Herren Eures Schicksals und alles was Ihr tut, kann nur dazu dienen, sie möglichst gnädig zu stimmen. Ihr habt die Obhut über die Besatzung eines Raumschiffs, das auf dem Flug zum Mars in einen Meteoroidensturm gerät. Euer Ziel ist es, über zehn Runden hinweg das Fast-Wrack so gut wie möglich zusammen und Euren vier Mann starken Trupp am Leben zu halten. Dafür verteilt Ihr knapp bemessene Rationen – dahingeschiedene Crewmitglieder können zur Not verspeist werden – und sichtet, welche alten oder neuen Schäden behoben werden müssen. Dann dirigiert Ihr Eure Schützlinge nacheinander zu ihren Einsatzorten und rollt die Würfel – deren Anzahl und insbesondere die Auswirkung des Wurfs hängen von vielerlei Faktoren sowie eben dem Glück ab. Um die Chancen für ein positives Resultat zu erhöhen, müsst Ihr bei Reparaturen Prioritäten setzen und kleinere Schäden in Kauf nehmen, (noch) funktionierende Raumschiffabteilungen für Nachproduktion von Hilfsmitteln nutzen, den Stresslevel der Crew managen, deren Handlungsvorschläge annehmen oder ablehnen und, und, und… Praktisch jede Entscheidung kann fatale Folgen haben!

Ulrich Steppberger meint: Die Macher mögen etwas anderes behaupten, aber ich bleibe dabei: Ob die Mars-Mission erfolgreich beendet wird, hängt zuvorderst vom Glück ab. Egal wie taktisch geschickt Ihr vorgeht, Gevatter Zufall kann Euch schon in der nächsten Runde den Garaus machen, wenn es dumm läuft. Könnt Ihr Euch damit nicht anfreunden, solltet Ihr um Tharsis einen großen Bogen machen. Eigentlich bin ich auch kein Freund davon, mein Schicksal den Würfeln anzuvertrauen, aber das originelle Grundkonzept schafft es, mich trotzdem immer wieder zu einem neuen Versuch zu motivieren. Zumal das flott geht, sobald man die zugegeben ziemlich hohe Einstiegshürde genommen hat und sich mit den Regeln auskennt.

Originelles Weltraum-Strategiespiel, aber sehr glücksabhängig.

Singleplayer6
Multiplayer
Grafik
Sound
MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Das Spiel reizt mich schon. Ich hab’s mal auf meine Liste gesetzt, für den Tag, an dem ich mir eine PS4.5 hole.