Tropico 5 – im Test (360)

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Als Diktator einer Bananenrepublik hat man es nicht leicht. Denn abseits des protzigen Präsidentenpalasts siecht die Wirtschaft dahin und Kolonialherren stellen haarsträubende Forderungen. Schluss damit! In Tropico 5 übernehmt Ihr die Kontrolle über Euren eigenen florierenden Karibikstaat, der nach Unabhängigkeit strebt. Zunächst bringt Ihr die Landwirtschaft mit Plantagen und Farmen in Schwung. Außerdem baut Ihr Bergwerke, um Erze zu schürfen. Güter wie Rinder, Schafe, Mais, Eisen oder Kakao exportiert Ihr über den Hafen in alle Welt.

Manche Waren verarbeitet Ihr weiter zu Rum, Zigarren oder Schokolade – teure Fabriken vorausgesetzt. Das spült Geld in die Kassen und stellt Euren Kolonialkönig zufrieden: Der Plagegeist stellt Euch immer neue Aufgaben, bewahrt Euch aber dank Mandatsverlängerung vor dem drohenden ”Game Over”. Mit genug Einfluss ruft Ihr schließlich den eigenen Staat aus und erklärt eine neue Verfassung. Doch dann geht die Politik erst richtig los, denn trotz Diktatur stehen regelmäßig Wahlen an, die Ihr gewinnen müsst. Deshalb deckt Ihr die Bedürfnisse der Bürger und errichtet Restaurants oder Luxusvillen und senkt zeitweise die Steuern. Wie gut, dass Ihr notfalls die Abstimmung ein wenig zu Euren Gunsten hinbiegen könnt. In den vier Epochen ”Kolonialzeit”, ”Weltkriege”, ”Kalter Krieg” und ”Moderne” behauptet Ihr Euch als Staatsoberhaupt. Ihr erforscht nebenher Technologien, um Gebäude, Militär oder Gesetzgebung freizuschalten. Außerdem schmiedet Ihr je nach Epoche Bündnisse mit Alliierten, Achsenmächten oder Sowjets. Nicht zuletzt lockt Ihr finanzstarke Touristen mit schicken Hotels und Freizeitmöglichkeiten ins Land. Die motivierende Kampagne mit 15 Aufbauszenarien gibt feste Ziele vor und stellt zahlreiche kleine Aufgaben. Alternativ werkelt Ihr im Sandkasten-Modus auf vorgegebener oder zufallsgenerierter Karte nach eigenen Spielregeln herum. Die Pad-Steuerung wurde für ein Strategiespiel gut angepasst: Allerdings verwirren verschachtelte Menüs, allein das Bauen unterteilt sich in zwölf Kategorien.

Thomas Stuchlik meint: Mit Tropico 5 erhält das chronisch unterversorgte Genre einen würdigen Vertreter. Die offene Aufbaumechanik lehnt sich an Sim City und Anno an, wobei hier durchdachte Rohstoffketten fehlen. Die gutmütige Spielmechanik verzeiht auch größere Fehler – Einsteiger werden’s begrüßen. Nur bei Wahlen solltet Ihr alles richtig machen. Oft schiebt Ihr eine ruhige Kugel, denn Exporte bringen von selbst neues Geld ein. Dennoch seid Ihr immer gewillt, Euer Reich zu vergrößern und Produktionen zu optimieren. Der augenzwinkernde Humor sorgt regelmäßig für Lacher, wenn Ihr z.B. für die Verfettung der Feinde sorgt oder Piraten mit Schwertduell-Sprüchen aus Monkey Island beeindruckt. Technisch ist die Umsetzung vom PC miserabel: Beim Herauszoomen verkommt die bereits unscharfe Grafik zu Pixelmatsch.

  • missionbasierte Kampagne und Endlos-Modus
  • Versus- und Koop-Modi für maximal 4 Diktatoren
  • PS4-Version kommt im Januar 2015

Das entspannte Aufbauvergnügen gefällt mit einsteigerfreundlichem Wirtschaftssystem und schwarzem Humor. Technisch aber mau umgesetzt.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound
morkiz
I, MANIAC
morkiz

Juhu, freu mich auf die PS4 Version, Port Royale3 (PS3) war genial.