Atari Anthology – im Klassik-Test (PS2 / Xbox)

Den Mengenrekord in Sachen ‘Spiel fürs Geld’ stellt die Atari Anthology mühelos auf: Satte 85 Titel drängeln sich auf der DVD. Davon entfallen 18 Stück auf originalgetreu emulierte Automaten, das restliche Feld rekrutiert sich aus ­Modul-Oldies für das legendäre Atari VCS 2600.

Dem Namen entsprechend sind nur Spiele enthalten, die tatsächlich bei Atari selbst entstanden und deren Rechte die reinkarnierte Branchengröße hält – ergo finden sich weder Activision-Titel (die gab‘s vor zwei Jahren auf einer eigenen PS2-Sammlung) noch Umsetzungen bekannter Vorlagen wie Moon Patrol, Ms. Pac-Man oder Vanguard. Auch im eigenen Archiv wurde zwar umfassend, aber nicht komplett gewildert: So vermisst Ihr leider z.B. die Retro-Kickerei Pele’s Soccer.

Neben den durchgehend gut emulierten Spielen (bei Automaten sind sogar Teile der Gehäuse- und Hintergrundbemalung dabei) blättert Ihr in einer unfreundlich zu bedienenden Extra-Sektion in gescannten Anleitungen und Packungsabbildungen oder seht Euch ein Interview mit Atari-­Legende Nolan Bushnell an.

Eine Hand voll alternativer Grafik- und Spielmodi, die Ihr teils erst durch High Scores freischaltet, sorgen für zusätzliche Abwechslung: Mit der ‘Trippy’-Funktion aktiviert Ihr eine Art Drogenrauschfilter, Profis wagen sich bei doppeltem Tempo ans Werk oder nutzen den ‘Time Warp‘ mit schwankender Spielgeschwindigkeit. Hektiker wiederum finden Gefallen am ‘Hot Seat‘, bei dem alle paar Sekunden zwischen verschiedenen Titeln durchgeschaltet wird.