BDFL Manager 2001 – im Klassik-Test (PS)

Reichlich lange Aufwärm­phase: Codemasters stetig verschobener Fußball­ma­nager läuft nun doch noch in die 32-Bit-Arena ein – und das in bestem Bundesliga-Gewand. Denn für den BDFL Ma­nager 2001 besorgte sich die Deutschlandfiliale gleich zwei Lizen­zen: So gab der ‘Bund deutscher Fuß­ball­lehrer’ und die Spielerverei­ni­gung FIFPro für ein bisschen Bares den Segen – mit der Folge, dass Ihr aus­schließlich auf bekannte Namen stoßt, sei es bei Kickern, Stadien oder Teams.

So wählt Ihr also Euren Lieblingsverein aus der aktuellen 1. bzw. 2. Bundesliga sowie vier englischen Divisionen und stellt Euch als Manager bzw. Trainer Aufgaben wie ‘Abstieg verhindern’ oder ‘Für Europa qualifizieren’. Habt Ihr keine Lust, ständig zwischen Dreistreifer und Zweireiher zu wechseln, übernehmt Ihr gleich zu Beginn das gesamte Vereins­personal: Der Geschäftsführer kümmert sich um Sponsoren und Stadionausbau, Euer Assistent betreut die Jugendmann­schaft und bearbeitet Spielerverträge. Sogar Training und ärztliche Entschei­dungen dürft Ihr an die CPU-gesteuerten Helferlein abschieben – nichtsdestotrotz führt Ihr das Zepter und könnt jederzeit wieder die Kontrolle übernehmen. Euer eigentliches Interesse gilt aber den Spie­lern: Im Kaderbildschirm werden die Mannen samt ihrer Attribute unter die Lupe genommen und zu einem schlagkräftigen Team geformt, das Taktikmenü dient der Aufstellung sowie der Ver­teilung von Sonderrollen wie Elfmeter­schütze oder Spielmacher. Zudem justiert Ihr grundlegendes Verhalten: Sollen die Jungs auf Konter setzen oder lieber langsam das Spiel aufbauen? Wird das Match über die Flügel aufgezogen oder geht’s durch die Mitte? Damit Ihr während einer Begegnung akkurat reagieren könnt, dürft Ihr außerdem auf die Schultertasten Kommandos wie ‘Voller Angriff’ oder ‘Ball halten’ legen.

Das Match selbst ist gleichermaßen spannend und übersichtlich inszeniert: In geraffter Zeit seht Ihr den kleinen Männ­chen beim Kicken zu und leidet bei vergebenen Chancen und Ge­gentoren. Durch einen Sprung ins Menü werft Ihr die gesamte Taktik um oder wechselt frische Spieler ein. Wollt Ihr nicht zu viel Zeit verplempern – eine Saison kann dank allerlei Pokalspielen ganz schön lang dauern – schaltet Ihr den Turbo zu oder lasst Euch gleich das Ergebnis zeigen. Witzig ist die TV-Funktion nach dem Schlusspfiff: Die wichtigsten Szenen werden in 3D-Grafik gezeigt und dabei mit weisen Sprüchen von Paul Breitner garniert. Viel Augenmerk wird der Spie­lersuche eingeräumt: In diversen Aus­wahlbild­schirmen gebt Ihr die Kriterien Eures Idealkickers an, schickt Beo­bachter in die Fußball­welt, verkauft Eure missmutigen Ersatz­bänkler oder handelt mit Interessenten.

Witzig wird’s im Duett: Mit viel Geduld managed Ihr abwechselnd zwei Konkur­renzteams – wem das zulange dauert, der speichert seine Truppe auf Memory Card und tritt beim Kumpel zum Freundschaftsspiel an.