Cold Winter – im Klassik-Test (PS2)

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Dass es die chinesische Justiz mit den Menschenrechten bisweilen nicht so genau nimmt, ist hinreichend bekannt. Auch dass Geheimdienste im Falle der Gefangennahme ihrer Agenten deren Existenz leugnen, scheint vertraut. Schlechte Aussichten also für MI6-Agent Andrew Sterling, der beim Spionieren im Reich der Mitte erwischt wurde. Während China überschwänglich das neue Jahr begrüßt, wartet Euer Alter Ego in einer feuchten Gefängniszelle auf seine Hinrichtung. Glücklicherweise hat der Spion mächtige Freunde, die ihm schließlich zur Flucht verhelfen. Begleitend zur pompösen Lichtershow am Silvesterhimmel entfacht Andrew in den maroden Gefängnismauern ein tödliches Feuerwerk.

Kaum die Digi-Knarre in der Hand, fühlen sich routinierte Shooter-Spieler bei ”Cold Winter” sofort heimisch: Zu Beginn wählt Ihr dank kontext-sensitiver Abfrage automatisch Eure präferierte Kameraeinstellung (normal oder invertiert) und schreitet ­ohne lästiges Vorgeplänkel direkt zur Tat. Genretypisch streckt Ihr die ­ers­ten Feinde mit einer Pistole nieder, durchschlagende Wummen gibt’s im späteren Spielverlauf. Zwar dürft Ihr den erledigten Gegnern die Knarren abknöpfen, doch der Platz im Inventar ist begrenzt. Neben seinem aktuellen Schießeisen kann Euer virtuelles Ebenbild höchstens einen weiteren Ballermann mit sich herumschleppen. Abhilfe schaffen zahlreiche Wurfgeschosse wie Granaten, Molotow Cocktails oder Brandbomben. Während Erstere nur aufgesammelt werden, müsst Ihr die restlichen Sprengkörper selbst fabrizieren. Die Bestandteile liegen wahllos verteilt in den Levels, finden sich aber auch bei Feinden oder in Kisten versteckt. Habt Ihr alle Komponenten beisammen, genügt ein Knopfdruck und aus Stofffetzen, Flasche und Treibstoff entsteht ein tödlicher Flammen-Cocktail. Ferner bringt die simple Bastelei einen Dietrich sowie ein elektronisches Hackergerät hervor. Damit knackt Ihr Schränke, Türen und verschlossene Waffenkisten, um Euer Inventar mit Munition, Gegenständen oder durchschlagenden Schießeisen zu bereichern.

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