Crimson Shroud – im Test (3DS)

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Nach langer Abstinenz meldet sich Yasumi Matsuno (Tactics Ogre, Vagrant Story) zurück: Crimson Shroud ist ein waschechtes Tabletop-Rollenspiel auf dem 3DS. Statt animierter Helden dirigiert Ihr einen dreiköpfigen Trupp von Spielfiguren über eine gezeichnete Umgebungskarte durch ein Labyrinth aus mittelalterlichen Dioramen, um das titelgebende magische Artefakt zu finden. Wer Matsuno kennt, der weiß, dass sich hinter dieser simplen Prämisse viele politische Intrigen abspielen, simples ”Gut gegen Böse” ist hier nicht gefragt.

So klickt Ihr Euch per Menü durch die Katakomben und bringt Gegner in langen Rundenkämpfen zu Fall. Ein Bossduell dauert schnell mal eine halbe Stunde, selbst normale Gefechte setzen Taktik und Planung voraus. Statt Erfahrungspunkte sammelt Ihr Ausrüstungsgegenstände zur Verbesserung Eurer Figuren.

Ein zentrales Spielelement sind Würfel, die über den Ausgang Eurer Aktionen entscheiden. So vergeigt Ihr Euren lebensrettenden Schlafzauber durch einen misslichen Wurf, andererseits erwarten Euch Glücksmomente, bei denen Ihr in letzter Sekunde das Ruder herumreißt. Aber Ihr seid nicht allein auf Euer Glück angewiesen: Gute Aktionen im Kampf bescheren Euch bessere Würfel, die Eure Chancen oft dramatisch erhöhen. Grafisch hält sich Crimson Shroud eher zurück, Ihr blickt meist auf dreidimensionale Standbilder, während die Spielfiguren in den Kämpfen wild umherwackeln. Das entwickelt mit der Zeit einen ganz eigenen Charme und Ihr merkt schnell, dass Matsuno auch mit Standbildern und toll geschriebenen englischen Texten eine spannende Geschichte erzählen kann.

Thomas Nickel meint: Das ebenso riskante wie ehrgeizige Genre-Experiment bereitet vor allem erforschungsfreudigen RPG-Veteranen mit Pen&ampPaper-Erfahrung viel Spaß. Immer gibt es eine Ecke, in die Ihr nochmals zurückkehren oder einen Kampf, den Ihr erneut erleben wollt oder ein neues Storydetail, das sich offenbart. Seid Ihr am Ende der Geschichte angelangt, wartet eine noch größere Herausforderung. Weniger versierte Rollenspieler werden mit Crimson Shroud nicht schnell warm, dafür sind die Einstiegshürden und der Schwierigkeitsgrad einfach zu hoch. Aber wer weiß, vielleicht verfällt der eine oder andere Neuling doch den Herausforderungen des Palastes von Rahab…

Sehr gutes, aber auch schweres Quasi-Tabletop-Rollenspiel.

Singleplayer9
Multiplayer
Grafik
Sound