Deathsmiles Deluxe Edition – im Test (360)

2007: Deathsmiles rockt Japans Spielhallen. 2009: Deathsmiles beglückt Japans Xboxen. 2010: Deathsmiles fliegt via Xbox 360 nach Amerika – auch als coole Special Edition. 2011: Deathsmiles erscheint in Europa – Sensation, ein Shoot’em-Up von Cave erreicht PAL-Gefilde. Und dann noch für schmale 30 Euro als Deluxe Edition samt feinem Soundtrack und einer Scheibe mit Wallpapern und anderen Desktop-Accessoires.

Was erwartet Nicht-Kenner der Japan-Ballerspiel-Szene? Ein horizontal scrollendes 2D-Feuerwerk, bei dem Ihr nach links und rechts feuert und den Salven verrückter Gegner ausweicht. Ihr düst mit einer von vier Gothic Lolitas durch Horrorwald, Feuertempel und Todessumpf, werft unendlich Continues nach, könnt nicht an Wänden zerschellen, freut Euch an der charmanten, wenn auch groben Optik, stellt vor jedem Level die Schwierigkeit um und lest in der vorbildlichen Anleitung Tipps für höhere Punktzahlen nach. Wer will, zockt eine Runde Zweispieler-Geballer via Xbox Live und schaut sich staunend die Videos der Topscorer an.

Cave-Fanatiker ticken anders: Sie loten die Einsatzmöglichkeiten der Power-Up-Features für noch mehr Punkte aus und freuen sich über sechs Varianten von Deathsmiles – darunter die ’Mega Black Label’-Edition (neuer Charakter, Zusatzlevel, 999-Schwierigkeit), die Version 1.1 (Item-Counter bis 100) oder das pixelige Arcade-Original. Außerdem sind das keine regelmäßigen Slowdowns, sondern ein sinnvolles Feature, das Euch die Bullet-Hell-Götter von Cave zur Verfügung stellen!

+ endlich mal ein Cave-Shooter in Deutschland
+ ausgetüfteltes Leveldesign
+ cool-pixelige Horrorwelten
+ satte Modi-Auswahl
+ gewollte Slowdowns der Spielhalle mit an Bord
+ Deluxe Edition zum kleinen Preis

– mitunter schon recht chaotische Action
– zu zweit noch ein bisschen unübersichtlicher
– Grafik charmant, aber nicht mehr taufrisch

Matthias Schmid meint: Bis die Faszination an Deathsmiles Oberhand gewann, hat es ein paar Durchläufe gebraucht. Dann entfesselte der hypnotische Mix aus neonfarbenen Schuss-Kaskaden, abgefahrenen Gegnern, treibendem Sound und spannendem Leveldesign seine Suchtwirkung. Das Score-System ist nicht so komplex und flexibel wie in anderen Cave-Shootern, doch durch die sechs enthaltenen Versionen sind eine Menge Zusatzoptionen geboten. Besonders haben mir die Möglichkeit, nach links und rechts zu feuern sowie das Design der Horrorbosse gefallen. Da verzeihe ich auch die manchmal nicht vorhandene Übersicht im Kugel- und Item-Chaos.

Spielerisch feines Shoot’em-Up-Feuerwerk made in Japan – für Neulinge gewöhnungsbedürftig, aber nicht unmöglich.

Singleplayer		85
Multiplayer
Grafik
Sound