Spiel: | Divinity II: Ego Draconis |
Publisher: | dtp |
Developer: | |
Genre: | Rollenspiel |
Getestet für: | 360 |
Erhältlich für: | 360 |
USK: | 12 |
Erschienen in: | 11 / 2009 |
In der Märchenwelt Rivellon kämpfen Echsenjäger und Drachentöter um die Vorherrschaft. Im PC-Vorgänger konntet Ihr Gut und Böse leicht voneinander unterscheiden, in Ego Draconis ist der Fall komplizierter: Euer Held beginnt als Jäger, entdeckt aber nach und nach die Kräfte der Drachen in sich auf welche Seite wird er sich wohl schlagen? Eure Aufgaben lassen sich auf bis zu 20 unterschiedliche Weisen lösen, Ihr könnt den Verlauf der Handlung maßgeblich beeinflussen.
Aller Anfang ist natürlich das Erforschen der Abenteuerwelt und Trainieren Eures Helden: Ihr erplaudert Missionen und erkundet in deren Ablauf Wälder, Höhlen und Festungen dort mischt Ihr Goblins und Skelettkrieger in Echtzeit auf. Bis zu acht Angriffe, Zauber und Items lassen sich zur Schnellwahl auf Feuerknöpfe sowie Steuerkreuz legen. Weil Ihr die Talente verschiedener Berufe individuell erlernen dürft, könnt Ihr schon nach wenigen Stunden mit Fern- und Nahangriffen taktisch hantieren.
Wegen der schwachen KI nehmt Ihr es sogar mit stärkeren Monstern oder ganzen Horden auf: Einzelne Figuren lassen sich von ihrer Gruppe weglocken, außerdem können sie nicht über Tische oder Brust-hohe Felsen blicken. So könnt Ihr sie leicht verwirren und wer eine Verschnaufpause braucht, der findet viele Verstecke. Schwachpunkt der Kämpfe ist die Kollisionslogik, oft bleibt Euer Held an winzigen Elementen wie Topfscherben hängen dann müsst Ihr Euch umständlich freilaufen. Später im Spiel entdeckt Ihr Euer Drachen-Alter-Ego, mit dem Ihr durch Schluchten und Höhlensysteme flattert, um Feinde mit Zielsuchgeschossen und Feuerodem zu versengen. In beiden Modi beeindrucken die detailreichen Landschaften, in denen es vor versteckten Schätzen und Überraschungen nur so wimmelt zwischendrin erzählen aufwändige Renderfilme die Handlung.
Mit all der optischen Pracht ist die Xbox 360 allerdings etwas überfordert, regelmäßig kommt es zu Ruckelanfällen und Hängern. Divinity II ist ein an sich spannendes Abenteuer, das aber ausschließlich Hardcore-Rollenspieler langfristig bei der Stange halten wird: Denn nur wer die vielen Fehler zu seinem Vorteil nutzen kann, wird auch bis zum Abspann durchhalten.
+ spielt als Krieger & Drache
+ rudimentärer Charakter-Editor (Mann/Frau, wenige Frisuren, etc.)
+ vielseitig entwickelbare Talente
+ aufwändig präsentierte Handlung inkl. Render-Filme
– stellenweise ruckelt das Spiel mächtig
– dämliche Feind-KI
Oliver Ehrle meint: Spektakuläre Drachenkämpfe, ansprechende Missionen und vielfach entwickelbarer Held: Eigentlich hat Divinity II alles, was ein aufregendes Fantasy-Abenteuer braucht. Die technische Umsetzung lässt allerdings zu wünschen übrig: Die Ruckler wären gerade noch zu verschmerzen, aber die Feinde sind so dämlich, dass viele Kämpfe in alberne Fangspiele ausarten. Ihr gebt den Monstern eins auf den Deckel und haut schnell ab, bevor sie zurückschlagen können: Mit etwas Geduld lassen sich so selbst die mächtigsten Ungeheuer besiegen. Das klappt aber nur, solange Ihr nicht an einer Bodenplatte hängen bleibt und dann leichte Beute seid: Solche Szenen wirken alles andere als heldenhaft! So kämpft Ihr in Divinity II mehr mit den Fehlern als mit den Monstern: Oblivion-verwöhnte Abenteurer werfen schnell das Handtuch.
Vorsicht Schluckauf: aufwändig inszeniertes Drachenabenteuer, mit dem die Xbox 360 stellenweise arg überfordert ist.
Singleplayer | ![]() | 70 |
Multiplayer | ![]() | |
Grafik | ![]() | |
Sound | ![]() |